Vanessa Herzog
GEPA/Andreas Pranter
Eisschnelllauf

Herzogs Suche nach der Perfektion

Vanessa Herzog kehrt zum Auftakt des Eisschnelllauf-Weltcups am Freitag an die Stätte ihres ersten Podestplatzes zurück. Vor vier Jahren hatte die damals 19-Jährige in Obihiro eher unerwartet Platz drei über 500 m erreicht, diesmal käme ein Stockerlplatz in Japan nicht überraschend.

Denn die Tirolerin hat in den Vorbereitungsrennen einen starken Eindruck hinterlassen und will das nun bestätigen. Herzog hat sowohl über 500 als auch über 1.000 m die zweitschnellste Marke der noch jungen Saison erzielt. Im Kampf um die Top-Drei-Ränge beim Weltcup-Auftakt dürfte sie mit den Lokalmatadorinnen Nao Kodaira und Miho Takagi sowie US-Sprintweltmeisterin Brittany Bowe gleich drei ernsthafte Gegnerinnen haben.

Nach ihren Topzeiten hat Herzog ihren Aufwand zuletzt vorübergehend etwas reduziert. „Ich habe bewusst herausgenommen. Die Saison ist lange, und das Highlight ist sicherlich die Einzelstrecken-WM in Inzell“, sagte Herzog.

Die Karten kommen auf den Tisch

Die ersten Duelle im Weltcup sollen nun auch zur besseren Einordnung der eigenen Leistung dienen. „Die ersten Rennen sind immer besonders, da man nur wenig Vergleichswerte von den Kontrahentinnen hat. Dann heißt es zum ersten Mal, die Karten auf den Tisch zu legen.“

Kodaira Nao (JPN)
GEPA/Andreas Pranter
Auf Lokalmatadorin Kodaira wird in Obihiro besonders zu achten sein

Herzogs Maßstab ist 500-m-Olympiasiegerin Kodaira. Mit einem möglichst perfekten Lauf will sie sich einen Gradmesser für den aktuellen Abstand zur Japanerin schaffen. „Das ist mein Hauptziel. Eine Woche danach wartet in Tomakomai ein Freiluft-Weltcup, da stehen meine Chancen besser.“ Vor der WM in Inzell (7. bis 10. Februar) stehen noch zwei Weltcups im Dezember sowie einer Anfang Februar auf dem Programm. Das Weltcup-Finale im März bildet nach den Junioren-, Sprint- und Mehrkampf-Weltmeisterschaften den Saisonabschluss.

Auch Hager und Root im Einsatz

Außer den beiden 500-m-Rennen am Freitag und Samstag und dem 1.000er am Sonntag wird Herzog auch am Samstag über 1.500 m sowie bereits am Freitag im Massenstart antreten.

Ganz auf den Massenstart fokussiert sind Armin Hager und Floris Root. Hager nimmt sich für die ersten beiden Weltcups den Finaleinzug vor, dafür muss er in seinem Semifinale in die Top Acht. Root läuft am Sonntag auch 1.000 m, er oder Hager sind am Samstag über 1.500 m dabei.

Für ein Jahr internationaler Auszeit hat sich Linus Heidegger entschieden. In der vergangenen Saison hat der Tiroler mit der Olympiaqualifikation und in Pyeonchang bei der olympischen Massenstart-Premiere mit Rang sechs überzeugt.