Der 25-Jährige, der sich im Vergleich zu seinen ersten beiden verlorenen Spielen stark verbessert zeigte, hat zwar gegenüber Nishikori mit 26:30 gegenüber 19:33 das bessere Game-Verhältnis, Federer hätte im abschließenden Match gegen Aufsteiger Kevin Anderson nur vier, im Spezialfall fünf, Games machen dürfen. Der Schweizer siegte jedoch mit 6:4 6:3, holte sich sogar noch den Gruppensieg vor Anderson und machte die letzte theoretische Chance des Niederösterreichs zunichte.
„Ich habe es selbst in den zwei vorangegangenen Matches verpatzt. Ich habe heute nicht wirklich darüber nachgedacht“, war sich Thiem schon nach seinem Erfolg gegen Nishikori bewusst. Er glaube nicht, „dass es passieren wird“.
Thiem besiegt Nishikori
Dominic Thiem hat am Donnerstag gegen den Japaner Kei Nishikori mit 6:1 6:4 gewonnen und seinen ersten Sieg bei den ATP-Finals gefeiert.
Gelungener Start in Entscheidungsspiel
Der Niederösterreicher erwischte gegen den Japaner, gegen den er im Head-to-Head mit 1:3 zurückliegt, einen Start nach Maß, brachte gleich seinen Aufschlag durch, erhöhte mit seinem zweiten Breakball auf 2:0 und zeigte sich erneut mit dem Service souverän.
Sein Ziel konnte auch nur ein möglichst klarer Sieg sein, und so ging es der 25-Jährige auch an. Thiem profitierte in der Anfangsphase aber auch von rund einem Dutzend unerzwungener Fehler von Nishikori, der trotz Schwächen beim Aufschlag auf 1:3 verkürzte.
Auch Thiem schwächelte erstmals beim Service, nach Abwehr von insgesamt vier Breakbällen stellte er aber auf 4:1. Im nächsten Game verlief es umgekehrt, Nishikori wehrte erst vier Breakchancen ab, ehe er dem Österreicher mit einem Doppelfehler den Punkt „schenkte“. Dieser fackelte nachher nicht lange und holte sich mit einem Winner und insgesamt 41 Minuten den ersten Satz.
„Wollte es Zuschauern noch einmal zeigen“
Die Basis für einen möglichen Aufstieg war gelegt, jetzt hieß es: nicht nachlassen! Doch Nishikori zeigte sich bei seinem Aufschlaggame souverän, Thiem musste schon mehr kämpfen. Beim Stand von 2:2 verschaffte ein Netzball dem Lichtenwörther den ersten Breakball, den sein Gegner in sehenswerter Manier jedoch abwehrte. Nishikori bekam durch Thiems vergebene Chancen Auftrieb und statt eines Breaks stand es 3:2 für den Japaner.
Thiem zog gleich, wusste aber, dass er einiges liegen ließ. Da flog aus Wut auch schon sein Schläger. So richtig aufgeputscht gelang ihm dann das Break zum 4:3. Der Österreicher ließ einige schöne Punkte folgen, über Einstand schaffte er den Game-Gewinn zum 5:3. Nishikori konnte noch einmal verkürzen, mit unbändigem Kampfgeist erarbeitete sich Thiem dann aber seinen ersten Matchball, den er ohne zu zögern verwertete.
Mit seiner Leistung zeigte sich Thiem in seiner ersten Reaktion auf dem Platz zufrieden. „Ich bin sehr glücklich. Heute habe ich mich gut gefühlt, und ich wollte es unbedingt viel besser machen. Vor zwei Tagen habe ich richtig schlecht gespielt und ich wollte es den Zuschauern heute noch einmal zeigen.“