Piste in Levi
GEPA/Christian Walgram
Ski alpin

Levi kein guter Boden für ÖSV-Damen

Mit dem Slalom in Levi steht am Samstag (10.15 und 13.15 Uhr, live in ORF eins) das zweite Weltcup-Rennen der Damen in diesem Winter auf dem Programm. Für die Österreicherinnen brachte das Rennen nördlich des Polarkreises bisher nur wenige Erfolgserlebnisse, als letzte ÖSV-Läuferin stand Kathrin Zettel 2014 als Dritte auf dem Levi-Podest.

Die Österreicherinnen sind zudem seit Nicole Hosp am 30. November 2014 in Aspen ohne Sieg im Slalom-Weltcup. Und die Erfahrungen auf dem sehr speziellen Hang in Levi mit Wellen, Flachstücken, Steilpassage und zwei anspruchsvollen Übergängen geben nur wenig Hoffnung darauf, dass diese Serie am Samstag beendet wird.

Das junge Team – keine Einzige hat bisher ein Weltcup-Rennen gewonnen, Bernadette Schild ist die einzige Podestfahrerin – wartet für die neue Saison aber grundsätzlich mit einer guten Voraussetzung auf: Mit Schild, Katharina Gallhuber, Katharina Liensberger und Katharina Truppe ist in der für die Startnummer maßgeblichen Liste (WCSL) immerhin ein Quartett in den Top 15 zu finden.

Slalom der Damen in Levi

Nun hat auch für die Slalom-Damen das lange Warten ein Ende. Drei Wochen nach dem Weltcup-Auftakt in Sölden wollen die weltbesten Torläuferinnen in Finnland um Hundertstelsekunden und Punkte kämpfen.

Schild mit Verbesserungsbedarf

Schild, die im vergangenen Winter Fünfte im Slalom-Weltcup war, will zwar stets das Podest attackieren, für Levi gibt sie sich aber keinen Illusionen hin. „Ich glaube, ich habe mittlerweile akzeptiert, dass ich das Rennen einfach nicht mehr gewinnen werde. Das Ziel ist natürlich trotzdem, dass ich mich verbessere“, sagte die Salzburgerin, die bei sieben Starts nur einmal als 17. klassiert war (2010).

Bernadette Schild (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Bisher wartet Schild in Levi noch auf einen Spitzenplatz

Während Schild Spezialistin für steiles Gelände ist, hat Olympiabronzemedaillengewinnerin Gallhuber ihre Qualitäten im Flachen. „Bis jetzt habe ich Levi aber noch nie gut gemeistert, ich habe meine Stärken im Flachen noch nie ausspielen können, das will ich heuer ändern“, sagte die 21-jährige Niederösterreicherin.

Liensberger hofft auf Premiere

Liensberger wiederum, die in der Vorbereitung aufzeigte, will die Trainingsergebnisse nicht überbewerten. „Bei uns war immer jemand anders vorne. Ich habe mich gut vorbereitet und konzentriere mich nun aufs Rennen. Das Spannende ist, dass vor dem ersten Rennen niemand genau weiß, wo er steht“, sagte die 21-jährige Vorarlbergerin. Für sie wird es erst das zweite Levi-Rennen, als 31. hatte sie im vergangenen Jahr die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasst.

ÖSV-Team für Levi-Slalom:
Michaela Dygruber, Katharina Gallhuber, Franziska Gritsch, Katharina Huber, Hannah Köck, Katharina Liensberger, Bernadette Schild, Marie-Therese Sporer, Katharina Truppe

Auch Truppe hat sich nach der verpatzten letzten Saison mit der nicht erfolgten Nominierung für die Olympischen Spiele viel vorgenommen. „Im letzten Jahr war ich zu verkopft, habe zu denken angefangen, es war am Ende nur noch ein Kampf, und ich war froh, dass die Saison vorbei war“, sagte die Kärntnerin. In Levi will sie nun anders als vor einem Jahr anschreiben. „Ich darf nicht bremsen, denn dann wird es mit den ersten 30 schwierig. Ich muss aber auch etwas mit Köpfchen fahren, denn voriges Jahr bin ich im Steilen rausgeflogen, das war sinnlos.“

Weg zum Sieg führt wohl wieder über Shiffrin

Favoritin ist wieder einmal Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin musste sich im Vorjahr in Levi als Zweite zwar der Slowakin Petra Vlhova geschlagen geben, gewann danach aber sieben der weiteren acht Spezialslaloms und holte souverän ihre fünfte Slalom-Kristallkugel.

Ihre ersten Herausforderinnen sind wohl wieder Vlhova, die Schweizerin Wendy Holdener und die schwedische Olympiasiegerin Frida Hansdotter – das waren auch die Top Vier des vergangenen Jahres.