Oliver Marach (AUT) und Mate Pavic (CRO)
AP/Tim Ireland
ATP-Finals

Marach und Pavic verpassen Halbfinale

Die Weltranglistenersten Oliver Marach und Mate Pavic sind bei den ATP-Finals in London in der Gruppenphase ausgeschieden. Die Australian-Open-Sieger hatten am Freitag zunächst ihr drittes Gruppenmatch gegen Lukasz Kubot/Marcelo Melo (POL/BRA/3) mit 6:7 (4/7) 4:6 verloren und danach vergeblich auf Schützenhilfe gehofft.

Denn die Franzosen Pierre-Hugues Herbert/Nicolas Mahut (FRA/8) hätten gegen das US-Duo Mike Bryan/Jack Sock nicht einmal einen Satz gewinnen dürfen. Das gelang den French-Open-Siegern allerdings schon im ersten Durchgang. Damit sind nach Dominic Thiem im Einzel und Alexander Peya im Doppel alle drei Österreicher in der Gruppenphase des Masters draußen.

Die realistische Chance auf den Aufstieg hatten Marach/Pavic allerdings schon selbst gegen Kubot/Melo verspielt. „Es ist schwer, dieses Match irgendwie zu loben, weil da war nichts zu loben. Es war ein richtig schlechtes Match von uns, und die haben auch nicht super gespielt“, meinte ein sichtlich enttäuschter Marach nach dem Match gegen die Angstgegner, gegen die sie nun auch das vierte Duell verloren haben. „Gegen die machen wir jedes Mal die wichtigen Punkte nicht. Zum Schluss haben wir ein bisserl den Kopf weggeschmissen.“

Oliver Marach (AUT) und Mate Pavic (CRO)
AP/Tim Ireland
Für Marach/Pavic war in London nach drei Spielen bereits Endstation

Vorsprung im zweiten Satz verspielt

Sein Partner Pavic hatte nach einer 3:1-Führung im zweiten Satz bei 3:2 seinen Aufschlag zu null abgeben müssen. Die Spekulationen über den dennoch möglichen Halbfinal-Einzug wollte Marach fast nicht hören. „Wenn ich so spiele, will ich gar nicht im Semi sein.“ Das erste Match sei gut, das zweite „so, so“ und das dritte enttäuschend gewesen. Marach möchte nun in erster Linie die seit Wochen angeschlagene Schulter auskurieren bzw. weiter therapieren.

Der Schlussstrich hinter ein Jahr, für das sie in London die Trophäe für die Nummer-eins-Position per Jahresende erhalten haben, war dennoch bitter für den Steirer mit Wohnsitz Panama. „Natürlich war das Jahr super. Aber ich bin halt so einer: Da kann ich die Nummer eins der Welt sein – wenn man im Tennis verliert, das ist so frustrierend, da geht es dir nicht so gut“, erklärte Marach mit einem bitteren Schmunzeln. „Hier ist es leider ein bisschen in die Hose gegangen.“

Marach/Pavic haben neben Melbourne auch in Doha, Auckland und Genf triumphiert, standen im Finale von Rotterdam, Monte Carlo, Roland Garros, Hamburg und Peking. Das Duo bilanziert mit einer ausgezeichneten 52:19-Bilanz (Sieg:Niederlage) und teilt sich 138.000 US-Dollar Preisgeld. Marach war zum insgesamt vierten Mal beim Masters (im Vorjahr nur für ein Doppel als Ersatz) und wollte erstmals das Halbfinale erreichen.