Michael Hayboeck
GEPA/Philipp Brem
Skispringen

ÖSV-Team landet zum Auftakt auf Podest

Österreichs Skispringer sind zum Auftakt der neuen Saison im polnischen Wisla erfolgreich auf dem Podest gelandet. Michael Hayböck, Clemens Aigner, Daniel Huber und Stefan Kraft holten sich im Team-Springen am Samstag Platz drei. Den Sieg holte sich Gastgeber Polen.

Piotr Zylak, Jakub Wolny, Dawid Kubacki und Weltcup-Gesamtsieger Kamil Stoch bescherten ihrem Publikum einen erfolgreichen Start in den WM-Winter. Das polnische Quartett setzte sich mit 11,1 Punkten Vorsprung vor den Deutschen Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe und Richard Freitag durch. Österreich fehlten am Ende 54,6 Zähler auf Polen.

Die Entscheidung um den Tagessieg fiel erst beim letzten Sprung, nachdem die Deutschen im zweiten Durchgang nach drei Springern den Polen zwischenzeitlich die Führung abgeluchst hatten. Olympiasieger Stoch setzte zur Freude der Zuschauer bei seinem letzten Versuch 129,0 Meter in den Schnee, sein deutscher Konkurrent kam nur auf 123,5 Meter.

Stoch führt Polen zum Sieg

Der Olympiasieger auf der Großschanze behält in der Entscheidung die Nerven und führt Polen mit einem weiten Satz zum Auftaktsieg.

Österreich mit Luft nach oben

Bei schwierigen Bedingungen und Schneeverhältnissen, die einige Stürze zur Folge hatten, zeigten Huber, Kraft und Co. solide Sprünge. Die Österreicher waren nach dem ersten Springen Vierte, danach schoben sie sich vor Japan und gaben den dritten Rang nicht mehr her. Das ÖSV-Quartett profitierte auch von einer Fahrlässigkeit der favorisierten Norweger. Der Anzug von Robert Johansson war nicht regelkonform. Die Olympiasieger wurden daraufhin im ersten Durchgang disqualifiziert.

Huber bestätigt Qualisprung

Der beste Österreicher in der Qualifikation beweist auch im Team-Bewerb seine Form und zeigt im zweiten Durchgang mit 124,5 Metern den weitesten rot-weiß-roten Sprung.

„Wir haben einen soliden Job gemacht, wir haben aber noch Potenzial nach oben. Da heißt es aufholen. Bei jedem waren positive Sachen dabei, Ausreißer nach oben waren aber nicht dabei, da müssen wir noch aufholen. Wir können sehr zufrieden sein, aber wir haben noch Potenzial. Das letzte Stückchen Selbstvertrauen fehlt noch, aber ich bin zuversichtlich“, sagte Huber, der in der Einzel-Qualifikation als Sechster bester Österreicher gewesen war, im ORF-Interview stellvertretend für seine Mannschaft.

Kraft fixiert Platz drei

Doppelweltmeister Kraft fixiert in der Entscheidung mit 122,0 Metern den Podestplatz zu Saisonstart.

Neuer Cheftrainer zufrieden

Auch Andreas Felder war mit dem Auftakt zufrieden. „Nach dem Training hat man mit dem Stockerl noch nicht spekulieren können. Die Burschen haben einen sehr guten Job gemacht“, sagte der neue Cheftrainer. „Es ist noch mehr drinnen, das wissen wir. Es waren nicht die besten Sprünge, aber es war nicht einfach“, erklärte Felder. Die Windbedingungen über dem Vorbau seien sehr schwierig gewesen. „Man hat nicht zu viel riskieren dürfen. Das haben sie gut gemeistert. Im Sommer-Grand-Prix haben wir in Wisla voll eine auf den Deckel bekommen (6. Platz, Anm.), diesmal war es ein feinerer Start.“

Team-Bewerb in Wisla

Endstand:
1. Polen 1.026,6
Piotr Zyla 126,0 / 130,5
Jakub Wolny 128,0 / 125,5
Dawid Kubacki 127,0 / 114,5
Kamil Stoch 126,5 / 129,0
2. Deutschland 1.015,5
Karl Geiger 121,0 / 128,0
Markus Eisenbichler 125,5 / 122,5
Stephan Leyhe 128,5 / 126,0
Richard Freitag 123,5 / 123,5
3. Österreich 972,0
Michael Hayböck 123,5 / 121,0
Clemens Aigner 126,0 / 124,0
Daniel Huber 123,0 / 124,5
Stefan Kraft 120,0 / 122,0
4. Japan 916,5
Junshiro Kobayashi 126,5 / 118,5
Taku Takeuchi 113,5 / 121,5
Daiki Ito 118,5 / 128,0
Ryoyu Kobayashi 126,5 / 121,5
5. Schweiz 861,6
Andreas Schuler 120,5 / 114,5
Gregor Deschwanden 121,0 / 120,5
Simon Ammann 114,0 / 122,0
Killian Peier 116,5 / 110,0
6. Russland 849,5
Michail Nasarow 111,5 / 114,0
Denis Kornilow 122,5 / 112,0
Dimitri Wassiliew 102,5 / 119,0
Jewgeni Klimow 124,0 / 125,5
7. Slowenien 842,5
Bor Pavlovic 118,0 / 115,0
Tomaz Naglic 112,5 / 119,0
Anze Lanisek 113,0 / 119,0
Timi Zajc 118,5 / 100,5
8. Tschechien 811,4
Viktor Polasek 122,0 / 118,0
Cestmir Kozisek 108,5 / 109,0
Lukas Hlava 113,5 / 114,0
Roman Koudelka 107,0 / 111,5
Nicht für den zweiten Durchgang qualifiziert:
9. Finnland 393,9
Antti Aalto 119,5
Eetu Nousiainen 115,5
Jarkko Määtä 111,0
Andreas Alamommo 104,5
10. Norwegen 349,6
Daniel-Andre Tande 119,0
Johann Andre Forfang 120,0
Robert Johansson * 0,0
Anders Fannemel 122,5
11. Kasachstan 186,9
Nikita Dewjatkin 82,5
Nurshat Tursuntschanow 68,0
Sabirzhan Muminow 88,0
Sergej Takschenko 98,5
* disqualifiziert (Anzug)