Jonas Hector (Deutschland) und Memphis Depay (Niederlande)
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Nations League

„Oranje“ hofft gegen DFB-Elf auf Glanzstück

Auf einer neuen Euphoriewelle will das Fußballnationalteam der Niederlande am Montag (20.45 Uhr) im Prestigeduell gegen Deutschland ins Final Four der ersten Nations League reiten. Schon ein Remis in Gelsenkirchen würde „Oranje“ reichen, um sich in Gruppe A1 vor den spielfreien Weltmeistern aus Frankreich durchzusetzen.

Die niederländischen Fans dürfen nach dem starken Auftritt beim 2:0 am Freitag gegen Frankreich zuversichtlich sein, dass die Truppe von Ronald Koeman „Les Bleus“ noch abfangen kann. Die Franzosen halten bei sieben Punkten, die Niederlande bei sechs – das direkte Duell spricht aber für die „Elftal“. Ein Unentschieden genügt also, um das im Juni 2019 in Portugal stattfindende Finalturnier zu erreichen.

Koeman betonte zuletzt einmal mehr, dass man dem jungen Team noch Zeit geben müssen. „Aber das Potenzial ist vorhanden. Lasst und bescheiden, aber auch ambitioniert bleiben“, sagte der 55-Jährige. Für Deutschland hingegen ist die Premiere des Bewerbs schon vor dem Klassiker gelaufen, in der nächsten Auflage 2020 ist man in Liga B möglicher Gegner Österreichs. Die sportliche Leitung fordert eine Fortsetzung des zuletzt beim Test-3:0 gegen Russland gezeigten Aufwärtstrends.

Abstieg für Löw „kein Weltuntergang“

Mit vier Siegen, zwei Unentschieden und sechs Niederlagen ist es bisher das schlechteste Jahr in der mehr als zwölfjährigen Ära von Joachim Löw als Chefcoach des Deutschen Fußball-Bunds (DFB). „Das hat noch einmal eins draufgesetzt auf das schlechte Jahr, das wir hatten. Vielleicht muss man mal den Boden berühren, um wieder den Aufstieg anzugehen“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff. „Der Abstieg ist kein Weltuntergang“, hatte Löw erklärt.

Joachim Löw
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Die Arbeit mit der DFB-Elf ist für Löw schon lange keine Wohlfühloase mehr

Doch die Enttäuschung über das zweite sportliche Scheitern in einem Wettbewerb nach dem historischen WM-Vorrunden-Aus im Sommer in Russland ist spürbar. „Wir müssen uns vieles wieder erarbeiten, das muss man ganz einfach so sehen“, sagte Bierhoff. Es sei möglicherweise ein positiver Aspekt, „dass wir uns jetzt bewusst werden, dass wir von Null starten“.

Löws Aufstellung wird weitere Hinweise liefern, wie forsch man den Umbau angeht. Im Vergleich zur Formation gegen Russland stehen einige Arrivierte wieder zur Verfügung. Ein möglicher Jubilar könnte einmal mehr etwas Geduld brauchen: Thomas Müller, der vor seinem 100. Länderspiel steht, kam in Leipzig zum zweiten Mal nur als Ergänzungsspieler für den jungen Clubkollegen Serge Gnabry von der Bank.