Jakob Pöltl (San Antonio Spurs)
Reuters/USA Today Sports/Soobum Im
NBA

Pöltl sieht mit Spurs viel Luft nach oben

Jakob Pöltl hat nach den ersten fünf Wochen der neuen Saison der National Basketball Association (NBA) ein selbstkritisches Resümee gezogen. „Wir sind mental oder körperlich nicht immer voll da, oft einen Schritt zu langsam“, sagte der im Sommer von den Toronto Raptors zu den San Antonio Spurs transferierte Wiener.

Auch mit seinen persönlichen Leistungen ist Pöltl noch nicht zu 100 Prozent zufrieden und ortet Steigerungspotenzial. „Es läuft defensiv auch für mich noch von Spiel zu Spiel unterschiedlich gut“, sagte Österreichs NBA-Pionier, der zuletzt aufgrund der Verletzung von Center Pau Gasol mehr Einsatzzeit erhalten hat. „Die letzten Spiele waren wichtig für mich, ich habe diesen Rhythmus gebraucht. Zuvor war es nicht immer einfach, in das neue Team hineinzufinden.“

Umstellungsprozess braucht Zeit

Vor allem, weil Pöltl mitunter von Spurs-Coach Gregg Popovich erst gar nicht eingesetzt worden war. Deshalb galt es für ihn, bei den sich jüngst bietenden Möglichkeiten einen besonders guten Eindruck bei der 69-jährigen Trainerlegende zu hinterlassen. „Ich habe einfach alles versucht, um so viel wie möglich positiv aufzufallen“, sagte der 23-Jährige, der sich erst an den im Vergleich zu Toronto völlig konträren Spielstil der Spurs gewöhnen musste.

Jakob Pöltl (San Antonio Spurs) und Henry Ellenson (Detroit Pistons)
AP/Darren Abate
Jakob Pöltl sieht in seiner Defensivarbeit noch Luft nach oben

Und dieser Umstellungsprozess brauche eben seine Zeit. Vor allem in der Defensive falle Pöltl „manchmal noch in alte Verhaltensmuster zurück, die hier nicht so gefragt sind“, wobei die Verteidigung aktuell überhaupt die größte Baustelle beim fünffachen NBA-Champion sei.

„Unser Problem liegt hauptsächlich in der Defense. Wir lassen zu viel zu – vor allem auch von Teams, die nicht gerade für ihre ‚Firepower‘ bekannt sind. Es wirkt fast so, als wenn wir nur gegen die Topteams mehr Energie bringen würden – was eigentlich nicht sein darf. Es ist schwer zu erklären, warum das so ist. Eigentlich haben wir genug erfahrene Spieler, um für so etwas nicht anfällig zu sein“, sagte Pöltl.

Nur Platz elf in Western Conference

Derzeit halten die Spurs bei jeweils acht Siegen und Niederlagen und liegen damit nur auf Platz elf der Western Conference. „Das war auch vor Saisonbeginn klar, dass der Play-off-Einzug eine Challenge wird. Der Abstand zwischen den meisten Teams im Westen ist gering. Einige Teams – und da zähle ich uns absolut dazu – sind noch nicht dort, wo sie sein wollen. Andere, jüngere Mannschaften sind besser geworden und mischen mit“, meinte Pöltl.

„Wir müssen einen Weg finden, konstant Energie zu bringen. Vor allem auswärts haben wir damit noch Probleme“, sagte der 23-Jährige, der mit seinem Team in der Fremde bisher nur zwei von acht Partien in dieser Saison gewonnen hat und am Mittwoch (Ortszeit) ein Heimspiel gegen den Divisionskonkurrenten Memphis Grizzlies bestreitet.