Robert Kubica (Polen/ Williams)
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Formel 1

Kubica kehrt in Königsklasse zurück

Robert Kubica hat sich mit dem Williams-Team auf einen Vertrag für ein Comeback in der Formel 1 geeinigt. Der 33-Jährige, der 2011 einen schweren Rallye-Unfall hatte, wird 2019 an der Seite des Briten George Russell starten und so nach acht Jahren wieder in der Königsklasse fahren.

Nachdem es zuvor bereits Spekulationen über einen Wiedereinstieg des Polen gegeben hatte, bestätigte der Rennstall am Donnerstag im Rahmen des Saisonfinales in Abu Dhabi das Engagement. „Nächstes Jahr wieder im Starterfeld der Formel 1 zu sein ist einer der größten Erfolge meines Lebens“, sagte Kubica dazu.

Der Krakauer hatte seine Formel-1-Karriere 2006 begonnen, als er ab dem Grand Prix von Ungarn bei BMW-Sauber Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve ersetzte. 2007 überstand der erste polnische Formel-1-Pilot einen verheerenden Unfall beim Grand Prix von Kanada praktisch unverletzt, ein Jahr später gewann er das Rennen in Montreal. Es blieb sein vorerst einziger Sieg in bisher 76 Formel-1-Antritten. Seinen letzten Grand Prix bestritt er am 14. November 2010 auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi.

Amputation nur knapp vermieden

Im Februar 2011 verunglückte der Pole bei einer Rallye in Italien dann schwer. Er erlitt schwere Verletzungen am rechten Arm und an der rechten Hand. „Wir brauchten sieben Ärzte, aufgeteilt in zwei Teams, und insgesamt sieben Stunden für die Operation“, schilderte der zuständige Arzt damals. Zunächst war sogar befürchtet worden, die rechte Hand müsse amputiert werden.

Williams-Pilot Robert Kubica (Polen) gibt Autogramme in Melbourne (Australien) im März 2018
APA/AFP/William West
Kubica ist bei den Fans immer noch beliebt

Bis zu dem Unfall hatte Kubica als eines der größten Talente seiner Zeit gegolten. Mit einem Wechsel zu Ferrari wurde immer wieder spekuliert. Doch der Unfall schien seiner Motorsportkarriere ein jähes Ende gebracht zu haben.

Vom Ersatzmann zum Stammfahrer

Aber Kubica kämpfte sich zurück und absolvierte zuletzt immer wieder Testfahrten, in diesem Jahr war er Ersatzpilot bei Williams. Ferrari soll ihm eine Rolle als Simulatorfahrer angeboten haben. Kubica aber entschied sich für ein Cockpit beim zuletzt sportlich abgeschlagenen Williams-Team.

Emotionales Formel-1-Comeback

Robert Kubica feiert acht Jahre nach seinem schweren Rallye-Unfall ein Comeback in der Formel 1. Der 33-jährige Pole ist heute in Abu Dhabi vom britischen Team Williams als Fahrer für 2019 präsentiert worden.

Mit seinem Engagement ist auch klar, dass der Kanadier Lance Stroll wie erwartet zu Racing Point Force India wechseln wird, wo sein Vater seit heuer das Sagen hat. Dem Franzosen Esteban Ocon, der bisher neben Sergio Perez für den Rennstall fuhr, bleibt damit wohl nur die Reservistenrolle.

Eine neue Herausforderung

Kubica bedankte sich in dem von Williams verbreiteten Statement bei allen, die ihm nach seinem Unfall auf dem Weg zurück geholfen hatten. „Es war eine schwierige Reise zurück in die Formel 1. Aber was als fast unmöglich erschien, scheint jetzt möglich zu werden. Es war ein langer Weg bis zu diesem Punkt, aber so wie diese Herausforderung nun ihr Ende gefunden hat, beginnt durch die Arbeit mit Williams auf der Strecke eine neue Herausforderung.“

Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams strich heraus, wie beeindruckt man von Kubicas Stärke und Beharrlichkeit sei. „Sein Engagement während der Saison für das Team und seine Arbeit hinter den Kulissen war beeindruckend. Er hat eine Entschlossenheit, die beeindruckend ist, und er verkörpert wirklich den Kampfgeist von Williams. Roberts neue Rolle wird ein wichtiger Schritt für uns sein, um uns wieder Richtung Spitze des Feldes zu kämpfen.“