Marin Cilic jubelt
AP/Thibault Camus
Tennis

Kroatien kürt sich zu Davis-Cup-Sieger

Kroatien hat bei der letzten Auflage des Davis-Cups im traditionellen Format triumphiert. Der Weltranglistensiebente Marin Cilic holte am Sonntag in Lille den notwendigen dritten Punkt zum 3:1 gegen Frankreich und brachte damit den insgesamt zweiten Titel der Kroaten nach 2005 vorzeitig unter Dach und Fach.

Mit dem souveränen 7:6 (7/3) 6:3 6:3 gegen Lucas Pouille wurde Cilic zum Matchwinner, nachdem er am Freitag bereits sein erstes Einzel gewonnen hatte. Neben Cilic trug auch sein Teamkollege Borna Coric mit seinem Sieg am Auftakttag gegen Jeremy Chardy zum Erfolg bei. Am Samstag hatten die Gastgeber nach dem 6:4 6:4 3:6 7:6 (7/3) von Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut im Doppel gegen Ivan Dodig und Mate Pavic noch auf eine Aufholjagd hoffen dürfen.

Die Franzosen verpassten jedoch beim letzten Auftritt unter Kapitän Yannick Noah vor 22.000 Fans die Titelverteidigung in dem seit 118 Jahren ausgetragenen Bewerb. In der nächsten Saison übernimmt die frühere Spitzenspielerin Amelie Mauresmo die Verantwortung. Sie wird als erste Frau Kapitän des französischen Davis-Cup-Teams.

Kroatien holt Davis-Cup-Titel

Zum zweiten Mal nach 2005 heißt der Davis-Cup-Sieger Kroatien. Die Kroaten setzten sich im Finale mit 3:1 gegen Frankreich durch. Den entscheidenden Punkt holte Marin Cilic, der Lucas Pouille klar in drei Sätzen bezwang.

In Lille wurde der Davis-Cup letztmals nach dem traditionellen Format ausgetragen. Nach einer umfassenden und umstrittenen Reform wird der Sieger 2019 nach der ersten Runde im Februar in einer Finalwoche mit 18 Teams in Madrid gekürt.

„Ein fantastisches Gefühl“

„Ein fantastisches Gefühl“, schwärmte der Kapitän der Kroaten, Zeljko Krajan. „Es ist unglaublich unter diesen Bedingungen und unter diesem Druck. Marin hat das bereits gekannt und war exzellent“, konstatierte er. Cilic selbst jubelte über seinen ersten Davis-Cup-Titel. „Das war ein Traumwochenende. Wir haben im Einzel keinen einzigen Aufschlag abgegeben, das zeigt, wie gut wir gespielt haben.“ Und natürlich sei es auch sehr speziell, die letzte Ausgabe nach altem Modus gewonnen zu haben. „Das ist das Ende eines großen Kapitels meines Lebens. Ein Traum ist wahr geworden.“

Kroatische Mannschaft jubelt
AP/Thibault Camus
Kroatien feierte beim Davis-Cup-Finale in Lille einen überzeugenden Erfolg über Frankreich

Ab 2019 wird nach einem umstrittenen Deal der Davis-Cup völlig umgekrempelt. Nach einer Qualifikationsrunde, in der auch Österreich am 1./2. Februar in Salzburg gegen Chile erstmals wieder in der Weltgruppe spielt, gibt es vom 18. bis 24. November ein Finalturnier mit 18 Nationen zu je sechs Dreiergruppen. Gespielt werden nur noch je zwei Einzel und ein Doppel und nur noch auf zwei Gewinnsätze.

Weltgruppe, Finale

Lille (Hardcourt, Halle):
Frankreich Kroatien 1:3
Jeremy Chardy Borna Coric 2:6 5:7 4:6
Jo-Wilfried Tsonga Marin Cilic 3:6 5:7 4:6
Pierre-Hugues Herbert / Nicolas Mahut Ivan Dodig / Mate Pavic 6:4 6:4 3:6 7:6 (7/3)
Lucas Pouille Marin Cilic 6:7 (3/7) 3:6 3:6