Der erste Sieg des LASK bei Rapid seit Mai 2000 war hochverdient, wegen mangelhafter Chancenverwertung aber bis zum Schlusspfiff in Gefahr. Der Australier James Holland erzielte das einzige Tor des Tages (54.), versetzte Rapid den nächsten Dämpfer in der Liga und sorgte auch für eine misslungene Generalprobe vor dem wichtigen Gastspiel bei Spartak Moskau in der Europa League am Donnerstag.
Bei Rapid stand Philipp Schobesberger zum ersten Mal seit 27. Mai in der Bundesliga in der Startelf – er sollte anfangs ein belebender Faktor in der Offensive sein. Deni Alar kam anstelle von Christoph Knasmüllner zum Einsatz, der aufgrund der bevorstehenden Geburt seines Kindes fehlte. Beim LASK vertraute Trainer Oliver Glasner auf seine bewährte Formation, Dominik Frieser agierte nach seiner Gala beim 5:1 gegen die Admira neuerlich als Sturmspitze.
Die 15. Runde
Viel spielte sich im Mittelfeld ab, wo einander beide Teams neutralisierten. Der LASK blieb seiner spielerischen Linie treu und bereitete den Grün-Weißen mit seinem frühen Attackieren arge Probleme. Die erste Topchance hatte aber Rapid: Boli Bolingoli entwischte dem ansonsten engmaschigen Pressingnetz, spielte einen Lochpass auf Andrija Pavlovic, der LASK-Goalie Alexander Schlager ein erstes Mal prüfte. Der U21-Teamgoalie war noch entscheidend mit der Hand dran (18.).
Hohes Tempo, wenige Chancen
Das Tempo blieb hoch, Chancen aber rar. Die 17.600 Fans im Allianz-Stadion sahen leidenschaftlichen Kampf und eine als Stanglpass gedachte Hereingabe von Thomas Murg, die Schlager zum Corner abwehrte (24.). Pavlovic schied nach einer halben Stunde verletzt aus, eine Adduktorenverletzung scheint wahrscheinlich. Veton Berisha ersetzte ihn, und Alar rückte nach vorne. Danach schnauften beide Teams erst einmal durch. Mit gefährlichen LASK-Abschlüssen von Joao Victor (43./abgefälscht) und Peter Michorl, der knapp vorbeischoss, ging es in die Pause.
LASK besiegt Rapid mit 1:0
In der 15. Runde der Bundesliga hat der LASK bei Rapid mit 1:0 gewonnen und damit die Krise bei den Hütteldorfern verschärft. Die Linzer bleiben erster Verfolger von Tabellenführer Red Bull Salzburg.
LASK im Vorwärtsgang
Der Seitenwechsel sollte mehr Strafraumaktionen und einen offensiv starken LASK bringen. Richard Strebinger zeichnete sich gegen den aus abseitsverdächtiger Position gestarteten Thomas Goiginger noch aus (49.). Fünf Minuten später klappte es aber mit dem Tor: Frieser sah im Rückraum Holland, der sich beim Flachschuss von der Strafraumgrenze das linke Eck aussuchte und sein zweites Saisontor erzielte (54.).
Joao Victor ließ die mögliche Vorentscheidung aus. Er schob die Vorlage von Reinhold Ranftl aus guter Position links am Tor vorbei (60.). Rapid lief in dieser Phase nur hinterher, war vom Ausgleich weit entfernt. Strebinger machte gegen Victor das kurze Eck zu (67.), auf der Gegenseite schoss Alar nach Berisha-Zuspiel vorbei (69.).
Der LASK blieb stets gefährlich. Holland (72./Kopfball), Victor (76.) und Joker Samuel Tetteh (77.) vergaben erneut Großchancen. Es sollte sich nicht rächen. Murg schoss die beste Rapid-Möglichkeit im Finish über das Tor (86.). Der Abpfiff wurde von einem Pfeifkonzert für die Rapid-Spieler, die die zweite Niederlage in Serie kassierten, begleitet.
Stimmen zum Spiel:
Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „In der ersten Hälfte war es absolut ein Spiel, wo keiner ein Plus gehabt hat. Es war auf beiden Seiten ziemlich eng. In der zweiten Hälfte haben wir nach dem 0:1 noch einmal alles versucht, aber natürlich hat der LASK dann mehr Räume bekommen, und sie haben sie genutzt. Strebi hat uns da im Spiel gehalten. Man muss sagen, dass der LASK der verdiente Sieger ist. Sie haben auch in der zweiten Hälfte ihr Spiel durchgezogen, und wir haben unsere Leistung nicht mehr so am Platz abliefern können, damit man bestehen kann.“
Oliver Glasner (LASK-Trainer): „Es ist für uns alle ein wunderbarer Nachmittag oder Abend. Wir haben mit dem LASK seit 18 Jahren erstmals gewonnen in Wien bei Rapid, ich persönlich habe über 44 Jahre warten müssen. Ein großer Dank an meine Spieler, dass diese Scharte ausgemerzt wurde, ich diese Fragen in Zukunft nicht mehr beantworten muss. Über 90 Minuten war es ein verdienter Sieg. Die erste Hälfte war pari, in der zweiten Hälfte haben wir die Räume ausgenutzt. Das war aller Ehren wert. Strebinger hat gezeigt, dass er im Eins-gegen-eins der beste Torhüter in Österreich ist, er hat Rapid im Spiel gehalten.“
Tipico-Bundesliga, 15. Runde
Sonntag:
Rapid – LASK 0:1 (0:0)
Wien, Allianz Stadion, 17.600 Zuschauer, SR Gishamer
Tor: Holland (54.)
Rapid: Strebinger – Potzmann, Sonnleitner, Dibon (46./Barac), Bolingoli – Ljubicic, Schwab – Murg, Alar, Schobesberger (72./Martic) – Pavlovic (33./Berisha)
LASK: Schlager – Ramsebner, Trauner, Wiesinger – Ranftl, Holland, Michorl (92./Pogatetz), Ullmann – Goiginger (85./Jamnig), Frieser (73./Tetteh), Joao Victor
Gelbe Karten: Sonnleitner, Barac bzw. Keine
Die Besten: Strebinger bzw. Trauner, Holland, Joao Victor