Christian Walder (AUT)
GEPA/Daniel Goetzhaber
Ski alpin

Mit guter Laune auf die Raubvogelpiste

Österreichs Abfahrtsherren wollen diese Woche in Beaver Creek auf der Birds of Prey (Raubvogelpiste) an die starken Leistungen von Lake Louise anschließen. „So gut waren wir schon lange nicht mehr, obwohl wir auch letztes Jahr mit drei Podestplätzen angereist sind“, zeigte sich ÖSV-Herren-Chef Andreas Puelacher zuversichtlich.

Sorgen macht in den Rocky Mountains nur das Wetter. Denn wenige Tage nachdem ein Schneesturm die Straßenverbindung von Vail nach Denver für sieben Stunden lahmgelegt hatte, ziehen ab Mittwochabend (Ortszeit) weitere Schneesturm-Fronten über den 2.500 Meter hoch liegenden US-Weltcup-Ort.

„Es kann sein, dass wir am Mittwoch das einzige Training haben“, empfahl FIS-Renndirektor Markus Waldner den Läufern daher, im ersten Abfahrtstraining konzentriert zur Sache zu gehen. Vor dem Super-G am Freitag (18.45 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) und der Abfahrt am Samstag (19.00 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) ist im ÖSV geplant, im zweiten Abfahrtstraining um drei Startplätze zu fahren.

ÖSV bleibt flexibel

Nur ein Training würde die ÖSV-Führung aber zwingen, neben dem Super-G auch für die Abfahrt die Qualifikanten per Trainerentscheid festzulegen. Zwölf Mann trainieren, nur neun dürfen starten. Ab Donnerstag ist Schlechtwetter angekündigt.

„Wir schauen deshalb ab nun von Tag zu Tag, lassen uns diese Flexibilität bis zum letzten Moment“, erklärte Puelacher. „Wir gehen das aber positiv an. Es ist ja nicht das erste Mal, dass das Wetter nicht so rosig aussieht.“ Ein Trainerentscheid sei grundsätzlich kein Problem. „Natürlich würden zwei Trainings es leichter machen. Aber wir kennen genügend Parameter, um das auch so entscheiden zu können.“

Gute Form macht gute Laune

Von jungen Beaver-Abfahrtsdebütanten wie Christoph Krenn oder Daniel Hemetsberger wiederum dürfe man nicht verlangen, gleich beim ersten Mal auf der Birds of Prey Vollgas zu geben, sprach sich Puelacher gegen zu großes Risiko schon am Mittwoch aus. Insgesamt sei man im Abfahrtslager jedenfalls guter Dinge. „Wenn man mit einem Sieg von Max Franz und der guten Form anderer wie Vincent Kriechmayr, Hannes Reichelt oder Matthias Mayer herkommt, freut man sich auf Rennen in Beaver Creek natürlich ganz besonders.“

Vincent Kriechmayr (AUT)
AP/The Canadian Press/Frank Gunn
Vincent Kriechmayr stellte in Lake Louise seine gute Form unter Beweis und führt den Herren-Gesamtdweltcup an

Dass vor allem Kriechmayr in einer skifahrerischen Traumform ist, war in Kanada für jedermann zu sehen gewesen. „Ihm deshalb gleich Wunderdinge nachzusagen, wäre aber übertrieben. Er fährt zurzeit sicher sehr gut. Aber die anderen auch“, blieb Puelacher gelassen. Auch mit der Entscheidung über ein Antreten von Kriechmayr und Mayer im abschließenden Riesentorlauf will man bis zum letzten Moment zuwarten.

Verletzte RTL-Läufer auf dem Weg zurück

Positiv sei, dass verletzte ÖSV-Riesentorläufer wie Philipp Schörghofer, Stefan Brennsteiner oder Vizeweltmeister Roland Leitinger gut zurückgekommen seien. Puelacher: „Nach den ersten Konfrontationen mit anderen Nationen schaut es jedenfalls mal gut aus.“ Das gelte auch für Schörghofer, der nach 20-monatiger Rennpause auf neuer Skimarke (Augment) zurückkehrt. „Seine Knie machen derzeit keine Probleme“, berichtete Puelacher. „Bei ihm, aber auch allen anderen, werden wir aber erst im Rennen genau sehen, wo wir stehen.“