Hinter dem Russen Roman Repilow (+0,066 Sekunden) landete David Gleirscher (0,121) erstmals auf dem Podest. Jonas Müller (Zehnter), Reinhard Egger (Zwölfter) und Armin Frauscher (17.) verpassten eine einstellige Platzierung. Für Kindl war es der dritte Triumph in Folge nach jenen beim Sprint in Innsbruck-Igls und zuletzt in Whistler. Calgary war der letzte Nordamerikaerfolg, der dem Weltcup-Führenden noch gefehlt hatte.
„Es ist daher auf alle Fälle ein besonderer Erfolg“, sagte Kindl im ORF-Interview. Nur beim Auftaktbewerb in Igls musste er sich als Dritter bisher geschlagen geben. „Das Material funktioniert sehr gut, das Paket passt. Ich bin gut in Form, wie man sieht, läuft es in der Bahn gewaltig. Ich bin überglücklich.“
Mit Handicap zum Erfolg
Umso beeindruckender ist der Erfolgslauf auch, wenn man bedenkt, dass Kindl nach einem Trainingssturz in Igls noch immer an der Hand verletzt ist. „Ich habe da noch ein bisschen zu kämpfen, da fehlt mir ein bisschen was beim Start“, sagte Kindl. Im Finallauf lag er bei der Startzeit noch hinter Repilow, machte den Rückstand aber in der Folge noch wett.
„In den letzten Jahren habe ich die Konkurrenz im Team nicht so gehabt. Die Jungs rücken näher, wir haben eine gewaltige Dichte, wo jeder das Potenzial, hat aufs Podest zu fahren“, sagte Kindl. Am Samstag steht für ihn noch die Teamstaffel auf dem Programm.
Auch Steu/Koller auf dem Podest
Bei den Doppelsitzern schafften Thomas Steu und Lorenz Koller im vierten Saisonbewerb ebenfalls zum dritten Mal den Sprung auf das Podest. Das Duo landete auf Rang drei und hatte nach zwei Läufen 0,272 Sekunden Rückstand auf die deutschen Sieger Tobias Wendl/Tobias Arlt. Dazwischen konnten sich noch die Deutschen Toni Eggert/Sascha Benecken (0,091) klassieren.
Für Steu/Koller reichte Rang drei, um die Gesamtführung im Weltcup erfolgreich zu verteidigen. „Sicher ist das schön, wir müssen aber noch konstanter werden, damit wir das auch weiter verteidigen können“, sagte Koller. Er und sein Partner halten bei 330 Punkten. Nur fünf Zähler dahinter lauern Eggert/Benecken. Dritter sind die Doppelolympiasieger Wendl/Arlt (286). Die Saison war also bisher von einem Duell Österreich gegen Deutschland geprägt. „Wir genießen es, es sind für uns quasi Freunde und Feinde, es macht Spaß“, sagte Steu.
Steu/Koller hatten zum Saisonauftakt beide Heimrennen in Igls gewonnen. Nach Rang vier in Whistler kehrten die Olympiavierten von Pyeongchang nun im Canada Olympic Park auf das Stockerl zurück. „Der erste Lauf war schon nicht ganz rund, da haben wir uns mit der Linie schwergetan, im zweiten war unten dann ein schwerer Fehler dabei. Trotzdem sind wir Dritte geworden, das zeigt, dass der Speed passt, auch mit den Startzeiten sind wir sehr zufrieden“, sagte Steu.