Christopher Rothbauer (AUT) brustschwimmend
GEPA/Philipp Brem
Kurzbahn-WM

Junges Team hofft auf Achtungserfolg

Zwölf österreichische Schwimmer nehmen ab Dienstag die Kurzbahn-Weltmeisterschaften in Hangzhou in Angriff. Die Erwartungen des Schwimmverbands (OSV) in China liegen bei Platzierungen im Semifinal-Bereich, da und dort ist das Erreichen eines Endlaufs in Reichweite. Zur ersten rot-weiß-roten WM-Medaille seit jenen von Markus Rogan 2010 in Dubai wird es aber wohl nicht reichen.

Denn das österreichische Team ist ein noch junges. Bezeichnend, dass die erst 21-jährige Lena Kreundl als Einzige des diesmaligen Aufgebots bereits vor sechs Jahren bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Chartres (FRA) dabei gewesen ist. Rogan, die Jukic-Geschwister Mirna und Dinko sowie Fabienne Nadarajah hatten ihr jeweils letztes Rennen da schon hinter sich, mittlerweile auch Birgit Koschischek, Lisa Zaiser und Martin Spitzer.

Das klare Vorhaben Endlaufeinzug hat Caroline Pilhatsch. „Über 50 Meter Rücken ist das Ziel, in das Finale zu kommen“, sagte die Ex-Junioren-Europameisterin im Gespräch mit der APA . Die Steirerin blickt auf eine geglückte Vorbereitung zurück, in der sie u. a. in Potsdam im Strömungskanal war. „Wir haben für die Schnelligkeit mehr oder weniger sehr fokussiert gearbeitet.“ Über 100 m Rücken strebt die Grazerin das Semifinale an.

Rothbauer muss auf 100 und 200 m verzichten

Bei den Herren muss in Abwesenheit von Felix Auböck Brustlagen-Spezialist Christopher Rothbauer auf sein Antreten über 100 und 200 m Brust verzichten. Der 20-Jährige hatte nach der Anreise nach China hohes Fieber bekommen. Ein Arzt diagnostizierte eine Angina, Rothbauer musste drei Tage lang Antibiotika einnehmen.

„Somit hat ein Start am Dienstag und Donnerstag keinen Sinn“, erklärte der OSV-Sportdirektor Walter Bär. Offen bleibt die Möglichkeit, Rothbauer am nächsten Samstag über 50 m Brust einzusetzen. Der Sprint ist für ihn aber eher nur eine Nebenstrecke, über die 200-m-Distanz ist er am stärksten.

Kahler darf mit Finaleinzug spekulieren

Mit einem Finaleinzug über 400 m Kraul darf Marlene Kahler spekulieren, die erst 17-Jährige ist aber mit einer Kehlkopfentzündung nach Asien gereist. Patrick Staber wiederum hofft auf die 400 m Lagen am Schlusstag der sechstägigen Titelkämpfe und da auf eine Top-Zwölf-Platzierung. „Ich denke, dass ich so Richtung Top Zwölf, Top Zehn was machen kann“, sagte der Südstadt-Schwimmer. Semifinal-Chancen über 100 m Lagen haben Kreundl und Bernhard Reitshammer.

Lena Kreundl (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Kreundl war als Einzige des diesmaligen Aufgebots bereits vor sechs Jahren bei den Kurzbahn-Europameisterschaften dabei

Von den zwölf OSV-Aktiven stammen drei Viertel aus zwei Stützpunkten. Rothbauer, Staber, Kahler, Lena Grabowski und Sascha Subarsky werden in der Südstadt vom Ungarn Balasz Fehervari betreut. Unter dem Coaching von Linz-Trainer Marco Wolf stehen Kreundl, Reitshammer, Alexander Trampitsch und Cornelia Pammer. Weiters sind die in der Steiermark trainierenden Pilhatsch und Claudia Hufnagl sowie der Kärntner Heiko Gigler im Team.

„Alles andere ist Draufgabe“

Das auch für vier Staffeln genannte OSV-Team ist bereits sechs Tage vor Beginn der Wettkämpfe abgereist, damit der Jetlag bei sieben Stunden Zeitunterschied zu Mitteleuropa nicht leistungsmindernd wirkt. „Die Erwartung ist, dass wir (persönliche, Anm.) Bestzeiten schwimmen“, sagte Bär. Auf etlichen Distanzen rechnet sich der Mödlinger Chancen auf Top-16-Plätze aus. „Alles andere ist Draufgabe“, sagte Bär.

14. Kurzbahn-WM in Hangzhou

OSV-Aufgebot:

  • Damen: Lena Grabowski (SU Neusiedl), Claudia Hufnagl (USC Graz), Marlene Kahler (SVS Schwimmen), Lena Kreundl (ASV Linz), Cornelia Pammer (USC Traun), Caroline Pilhatsch (AT Graz)
  • Herren: Heiko Gigler (SV Spittal), Bernhard Reitshammer (ASV Linz), Christopher Rothbauer, Patrick Staber (beide SVS Schwimmen), Sascha Subarsky (SU Mödling), Alexander Trampitsch (SC Steyr)

Programm (Vorläufe mit OSV-Beteiligung):

  • Dienstag: 400 m Kraul Herren/H (Trampitsch), 200 m Kraul Damen/D (Kahler), 200 m Delfin H (Staber), 50 m Brust D (Pammer), 100 m Rücken H (Reitshammer), 400 m Lagen D (Hufnagl), 100 m Rücken D (Pilhatsch)
  • Mittwoch: 200 m Kraul H (Trampitsch), 100 m Kraul D (Kreundl), 100 m Delfin H (Subarsky), 200 m Delfin D (Hufnagl), 800 m Kraul D (Kahler)
  • Donnerstag: 100 m Lagen H (Reitshammer, Gigler), 50 m Delfin D (Pilhatsch), 100 m Lagen D (Kreundl), 50 m Kraul H (Gigler), 200 m Rücken D (Grabowski), 4 x 50 m Lagen Mixed (Österreich)
  • Freitag: 50 m Rücken D (Pilhatsch), 50 m Delfin H (Gigler), 400 m Kraul D (Kahler), 100 m Brust D (Pammer)
  • Samstag: 4 x 50 m Lagen H (Österreich), 200 m Lagen D (Hufnagl), 400 m Lagen H (Staber), 100 m Kraul H (Trampitsch), 50 m Brust H (Reitshammer, Rothbauer), 4 x 200 m Kraul D (Österreich)
  • Sonntag: 200 m Brust D (Pammer), 4 x 100 m Lagen H (Österreich), 4 x 100 m Lagen D (Österreich)

Vorläufe ab 2.30 Uhr MEZ, Finalsession ab 12.00 Uhr (Sonntag: 11.00 Uhr). Bei den 50- und 100-m-Bewerben wird das Semifinale am Tag der Vorläufe in der Finalsession ausgetragen, das Finale am Tag darauf. In allen anderen Konkurrenzen gibt es nur Vorlauf und Finale, in fast allen Fällen ausgetragen an einem Tag. Ausnahmen sind die 800 m Kraul der Damen und die 1.500 m Kraul der Herren. Hier wird das Finale jeweils am Tag nach den Vorläufen ausgetragen.