Mikaela Shiffrin (USA)
APA/AFP/Fabrice Coffrini
Ski alpin

Shiffrin weiter nicht zu stoppen

Mikaela Shiffrin hat am Sonntag auch den alpinen Parallelslalom in St. Moritz gewonnen. Rund 24 Stunden nach ihrem Super-G-Triumph gewann die 23-jährige US-Amerikanerin im Finale gegen die Slowakin Petra Vlhova und feierte damit ihren bereits 48. Weltcup-Sieg. Katharina Liensberger wurde als Vierte beste Österreicherin und schaffte damit ihr bisher bestes Resultat.

Shiffrin ließ ihren Kontrahentinnen in den rund 27 Sekunden langen Läufen kaum eine Chance, lediglich im Finale lag sie gegen Vlhova nach einem leichten Fahrfehler zurück, verwandelte den Rückstand im unteren Teil jedoch wieder in einen knappen Vorsprung (+0,11 Sekunden). Ihre aktuelle Erfolgsserie schlägt sich auch im Gesamtweltcup nieder. Mit 689 Zählern hat die Titelverteidigerin schon mehr als doppelt so viele wie ihre erste Verfolgerin Michelle Gisin (SUI) auf dem Konto.

Shiffrin ließ auch im Siegerinterview im ORF keinen Zweifel darüber aufkommen, dass sie im Moment in Höchstform fährt und keinen einzigen Punkt herschenken möchte: „Es war ein anstrengender Tag, aber es hat Spaß gemacht. Man hat kaum Zeit durchzuatmen, aber das macht es auch interessant. Ich habe im Finale Petra in die Augen geschaut und wusste, dass sie das heute gewinnen will. Aber ich habe zurückgefightet.“

Liensberger hatte „Megaspaß“

Den dritten Platz holte die Schweizerin Wendy Holdener im Duell mit der Vorarlbergerin Liensberger, die am Ende 0,26 Sekunden langsamer war. Die 21-jährige Österreicherin war im ORF-Interview mit ihrem Ergebnis sehr zufrieden: „Es hat Megaspaß gemacht zu fahren. Ich habe versucht zu zeigen, was ich kann. Auf die Spitze fehlt noch etwas, aber ich hoffe, dass ich bald mal auf dem Podest stehe. Ich wusste, dass ich riskieren musste. Leider hat es nicht gereicht, aber ich bin happy.“

Zweitbeste Österreicherin wurde Stephanie Brunner, die sich im Viertelfinale der späteren Zweiten Vlhova um eine Zehntelsekunde geschlagen geben musste, als Sechste. Sie unterlag schließlich im direkten Duell um den fünften Rang der Norwegerin Nina Haver-Löseth. „Ich habe mir heute am Vormittag nicht gedacht, dass ich unter den Top Ten sein werde. Es ist alles eng beisammen. Es kommt auch drauf an, wer dein Gegner ist. Ich bin zufrieden“, so die 24-jährige Tirolerin.

Gritsch zeigt auf

Aus österreichischer Sicht konnte auch die junge Tirolerin Franziska Gritsch im rot-weiß-roten Duell mit Bernadette Schild überraschen. Gritsch, die bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2018 mit zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen aus Davos heimkehrte, scheiterte im Anschluss an Haver-Löseth.

Ebenfalls in der Runde der letzten 16 standen Katharina Truppe, die dann im Achtelfinale gegen Liensberger ausschied, sowie Brunner, die sich zum Auftakt klar gegen Katharina Huber durchgesetzt hatte, und auch Katharina Gallhuber nach einer spannenden Entscheidung gegen Kristin Lysdahl (NOR). Gallhuber hatte im Anschluss im Achtelfinale gegen die Deutsche Lena Dürr das Nachsehen. Chiara Mair musste sich knapp Roni Remme (CAN) geschlagen geben.

Keine Punkte für Schild und Haaser

In der Endwertung, gereiht nach den Laufzeiten, wurde Gallhuber Neunte, Truppe Zehnte, und Gritsch belegte letztendlich Rang 13. Mair (24.) und Huber (26.) holten sich noch Weltcup-Punkte, während Schild bei ihrem frühen Aus gegen Gritsch enttäuschte und als 31. leer ausging. Als einzige ÖSV-Starterin konnte sich Ricarda Haaser (35. in der Vorausscheidung) nicht für den Bewerb qualifizieren.

Franziska Gritsch (AUT)
GEPA/Mario Buehner
Nachwuchshoffnung Franziska Gritsch setzte sich überraschend gegen Routinierin Bernadette Schild durch

„Acht von neun ist eine gute Quote, sie sind stark gefahren“, sagte ÖSV-Sportdirektor Hans Pum in einem ORF-Interview. Der Damen-Weltcup-Zirkus macht nach dem Ausfall der Rennen in Val d’Isere eine kurze Pause. Am 18. Dezember (11.00 Uhr) geht der Weltcup in Gröden mit einer Abfahrt weiter, am Tag darauf findet ein Super-G statt. Die nächsten Technik-Bewerbe sind für den 21. (RTL) und 22. Dezember (Slalom) im französischen Courchevel vorgesehen.