Amari Cooper (Dallas Cowboys) und Rasul Douglas (Philadelphia Eagles)
AP/Roger Steinman
NFL

Nächster Dämpfer für Titelverteidiger Eagles

Die Hoffnung von Philadelphia auf eine erfolgreiche Titelverteidigung in der National Football League (NFL) ist am Sonntag ein weiteres Stück in die Ferne gerückt. Die Eagles kassierten mit 23:29 nach Verlängerung bei den Dallas Cowboys den nächsten Dämpfer und stehen nun mit dem Rücken zur Wand.

Philadelphia kassierte die siebente Niederlage bei sechs Siegen und benötigt in den ausstehenden drei Spieltagen bereits ein sportliches Wunder, um es noch ins Play-off der besten zwölf Teams zu schaffen. Mit den New Orleans Saints, die sich nach 3:14-Pausenrückstand bei den Tampa Bay Buccaneers noch mit 28:14 durchsetzten, und den Kansas City Chiefs (27:24 n. V. gegen die Baltimore Ravens) lösten nach den Los Angeles Rams dafür zwei andere Teams das Ticket für die K.-o.-Runde.

Die mögliche vorzeitige Play-off-Qualifikation verpassten hingegen die New England Patriots, die sich trotz eines weiteren NFL-Rekordes von Quarterback Tom Brady bei den Miami Dolphins nach einem dramatischen Finish mit 33:34 geschlagen geben mussten. Die Houston Texans unterlagen nach zuletzt neun Siegen in Folge den Indianapolis Colts mit 21:24 und haben ihr Play-off-Ticket wie die Patriots, die ebenfalls bei einer 9:4-Bilanz halten, noch nicht sicher.

Turbulentes Schlussviertel in Dallas

Amari Cooper fing im AT&T Stadium vor den Toren von Dallas 1:55 Minuten vor Ende der Verlängerung seinen dritten Touchdownpass aus den Händen von Prescott und verhalf den Cowboys zum fünften Sieg in Folge. Dallas festigte damit die Führung in der Eastern Division der National Football Conference (NFC) und hält nun bei einer Bilanz von acht Siegen und fünf Niederlagen.

Das Duell der Erzrivalen Cowboys und Eagles hatte davor erst im letzten Viertel richtig Fahrt aufgenommen, nachdem zuvor die Defensivreihen das Spielgeschehen bestimmt hatten. Dallas-Quarterback Dak Prescott, der davor für drei Ballverluste der Cowbowys verantwortlich war, fing sich im Schlussviertel und lieferte sich mit seinem Gegenüber Carson Wentz ein sehenswertes Shoot-out.

Amari Cooper (Dallas Cowboys)
AP/Michael Ainsworth
Cooper (Mi.) sorgte mit seinem dritten Touchdown für Frust bei den Gästen aus Philadelphia

Beide Quarterbacks kamen am Ende auf drei Touchdownpässe. Letztgenannter hatte 1:39 vor Schluss der regulären Spielzeit mit einem erfolgreichen Pass in die Endzone zu Darren Sproles die zehnminütige Verlängerung erst notwendig gemacht. Dort bekam Philadelphias Offensive allerdings nie den Ball in die Hände. Dallas nutzte fast die gesamte Zeit für seine erfolgreiche Angriffsserie.

Dramatisches Finish in Miami

Noch dramatischer als jene der Eagles, war allerdings die 33:34-Niederlage der New England Patriots bei den Miami Dolphins. Dem Vorjahresfinalisten fehlten nur sieben Sekunden zum zehnten Saisonsieg und damit dem vorzeitigen Gewinn der Eastern Division der American Football Conference (AFC). Mit dem Rücken zur Wand griffen die Dolphins in die Trickkiste und entschieden die Partie mit einem Spielzug über 69 Yards doch noch für sich.

Der siegbringende Spielzug erinnerte an ein Rugby-Spiel. Nach einem Pass von Quarterback Ryan Tannehill zu Kenny Stills warf dieser zurück zu DeVante Parker, der den Ball ebenfalls nach hinten zu Kenyan Drake abspielte. Dieser tanzte schließlich die Patriots-Abwehr aus und lief die restlichen 51 Yards in die Endzone. Miami wahrte mit dem siebenten Sieg zudem seine Chance auf das Play-off.

Die Dolphins verdarben damit auch Patriots-Superstar Tom Brady einen Rekordtag. Der 41-jährige erzielte im ersten Viertel mit einem Pass auf Julian Edelmann seinen inklusive Play-off 580. Touchdownpass in der NFL und löste damit Peyton Manning an der Spitze der ewigen Bestenliste ab. Brady ließ noch zwei weitere Touchdownpässe folgen, die Niederlage konnte der Routinier damit allerdings nicht verhindern.

Bears stellen Rams kalt

Die Fans im Soldier Field von Chicago sahen beim 15:6-Sieg der Bears über die Los Angeles Rams zwar nur einen Touchdown, dafür allerdings eine Machtdemonstration der Bears-Defensive. Roquan Smith, Prince Amukamara, Eddie Jackson und Kyle Fuller fingen je einen Pass von Rams-Quarterback Jared Goff ab und hielten Todd Gurley, den besten Runningback der Liga, bei 28 Yards Raumgewinn. „Das war eine sehr demütigende Erfahrung für mich als Trainer“, sagte Rams-Coach Sean McVay.

Bears-Quarterback Mitchell Trubisky erwischte mit drei Interceptions zwar ebenfalls einen schwarzen Tag, brachte allerdings im dritten Viertel auch den entscheidenden Touchdownpass an den Mann – allerdings nicht zu einem Receiver, sondern über zwei Yards zu Offensive-Lineman Bradley Sowell. Die Bears machten mit ihrem neunten Saisonsieg einen großen Schritt Richtung Platz eins in der NFC North. Die Rams verpassten es hingegen, sich vorzeitig ein Freilos in der ersten Play-off-Runde zu sichern.

National Football League, 14. Spieltag

Donnerstag, 6. Dezember:
Tennessee Jacksonville 30:9
Sonntag, 9. Dezember:
Miami New England 34:33
Buffalo NY Jets 23:27
Cleveland Carolina 26:20
Houston Indianapolis 21:24
Washington NY Giants 16:40
Tampa Bay New Orleans 14:28
Green Bay Atlanta 34:20
Kansas City Baltimore 27:24 n.V.
LA Chargers Cincinnati 26:21
San Francisco Denver 20:14
Dallas Philadelphia 29:23 n.V.
Arizona Detroit 3:17
Oakland Pittsburgh 24:21
Chicago LA Rams 15:6
Montag, 10. Dezember:
Seattle Minnesota 21:7