Mohamed Salah (Liverpool)
AP/Andrew Medichini
Champions League

Liverpool kämpft gegen vorzeitiges Aus

In der englischen Premier League an die Spitze vorgestoßen, droht Liverpool in der Champions League das vorzeitige Aus. In der „Todesgruppe“ C stehen die „Reds“ am Dienstagabend zum Abschluss der Gruppenphase gegen SSC Napoli unter Siegeszwang.

Die Italiener haben vor dem Hit an der Anfield Road drei Punkte Vorsprung auf Liverpool und das Hinspiel in Neapel mit 1:0 gewonnen. Ein 1:0-Heimsieg würde dem englischen Vorjahresfinalisten zum Aufstieg reichen, bei Auswärtstoren des Serie-A-Zweiten wäre ein Erfolg mit einem Treffer Differenz für Liverpool zu wenig.

Paris Saint-Germain muss ebenfalls erst den Sprung ins Achtelfinale fixieren, Frankreichs in der Gruppe zweitplatzierter Meister muss dafür in Belgrad bei Roter Stern siegen. Ein Unentschieden beim Schlusslicht könnte für PSG zu wenig sein. Halten alle drei Kontrahenten dann bei neun Zählern, kommt es auf das Resultat in Liverpool an.

Klopp baut auf Heimstärke

Mit Rechenspielen wollte sich Jürgen Klopp nicht befassen. Liverpools Coach baut auf die eigene Heimstärke. Verloren die „Reds“ auswärts in Neapel, Paris (1:2) und Belgrad (0:2), gab es zu Hause Siege über PSG (3:2) und Roter Stern (4:0). Liverpool hat daheim seit 18 Europacup-Partien nicht mehr verloren. „Es ist ein unglaublich wichtiges Spiel. Unsere Fans wissen das“, sagte der Deutsche. „Wir wissen, dass wir mit entsprechenden Ergebnissen weiterkommen, auch wenn es in der Champions League für uns bisher nicht so gelaufen ist.“

Trainer Jurgen Klopp (Liverpool) und Mohamed Salah (Liverpool)
APA/AFP/Olly Greenwood
Liverpool-Coach Klopp stärkt seinem Superstar Salah den Rücken

Optimismus verbreitet die Generalprobe. Beim 4:0 über Bournemouth, dem 13. Sieg im 16. Ligaspiel, traf Mohamed Salah dreimal. Der Ägypter soll auch am Dienstag ein entscheidender Faktor werden. Salah hält nun bei zehn Toren in der Premier League. Nach 32 in der Vorsaison war dem Stürmerstar schon eine Formkrise attestiert worden. Klopp kostete das ein Lächeln: „Ich war keine Sekunde besorgt. Wir müssen alle damit umgehen, auch Mohamed. Er hatte noch nie so eine Saison wie die vergangene. Aber er will sie noch einmal wiederholen.“

Napoli ohne Mauertaktik?

Napoli wird es Salah aber nicht leicht machen. Die Italiener konnten international bisher überzeugen, Trainer Carlo Ancelotti schonte beim souveränen 4:0-Serie-A-Sieg gegen Frosinone am Samstag Stammkräfte. Dem Italiener macht die Atmosphäre in Anfield keine Sorgen. Er habe nur gute Erinnerungen, erinnerte Ancelotti an seine Zeit bei Chelsea. 2010 holte er mit den Londonern den Meistertitel.

Napoli werde sich nicht einigeln, sondern seinen Prinzipien treu bleiben, kündigte der 59-Jährige an. „Es wäre kontraproduktiv zu mauern. Das ist nicht die Art, wie wir spielen. Wir wollen dem Spiel unseren Stempel aufdrücken“, betonte Ancelotti.

PSG kommt gewarnt nach Belgrad

PSG reiste mit der Zuversicht eines Favoriten nach Belgrad. Für die Franzosen zählt nur ein Sieg, um unnötiges Zittern zu vermeiden. Kapitän Thiago Silva erinnerte dennoch daran, dass sowohl Napoli (0:0) als auch Liverpool (0:2) beim Qualibezwinger von Red Bull Salzburg Punkte liegen gelassen hatten. Zeit zur Vorbereitung hatten die Pariser genug, wurde das Ligue-1-Spiel gegen Montpellier doch wegen der landesweiten Demonstrationen der „Gelbwesten“ abgesagt.

Fernduell Tottenham gegen Inter

Vor den übrigen Dienstag-Spielen haben der FC Barcelona (Gruppe B), Borussia Dortmund und Atletico Madrid (beide A) bzw. der FC Porto und Schalke 04 (beide D) ihre Achtelfinal-Tickets bereits gebucht. Die Dortmunder reisten ohne geschonte Stammspieler wie Marco Reus und Axel Witsel nach Monaco. Bei Schalke fehlt im Heimspiel gegen Lok Moskau Guido Burgstaller. Dem ÖFB-Teamstürmer macht derzeit eine Blessur an der Achillessehne zu schaffen. Alessandro Schöpf dürfte bei den Gelsenkirchnern von Beginn an spielen.

Barcelona hatte die K.-o.-Phase schon am vierten Spieltag erreicht, hinter den Katalanen kämpfen Tottenham Hotspur und Inter Mailand bei aktuellem Punktegleichstand um den zweiten Aufstiegsrang. Die „Spurs“ müssen in Barcelona antreten, die Mailänder empfangen PSV Eindhoven. Die Niederländer sind bereits ausgeschieden und können auch den Umstieg in die Europa League als Gruppendritter nicht mehr schaffen. Bei Punktegleichheit hat Tottenham gegenüber Inter dank des Auswärtstores in den direkten Duellen (1:2 und 1:0) die Nase vorne.