ÖSV-Fahrer Max Franz
APA/AFP/Alberto Pizzoli
Ski alpin

Franz legt in Gröden Trainingsbestzeit nach

Max Franz hat seine Topform im zweiten Training für die Abfahrt am Samstag (11.45 Uhr, live in ORF eins) in Gröden eindrucksvoll untermauert. Nach Platz zwei am Vortag sorgte der Kärntner am Donnerstag auf der Saslong für die klare Bestzeit, 0,66 Sekunden vor dem US-Amerikaner Steven Nyman. Der Schweizer Weltmeister Beat Feuz (0,86) wurde Dritter.

Die mannschaftliche Stärke der Österreicher unterstrichen Matthias Mayer (4./0,99), Vincent Kriechmayr (7./1,15) und Christian Walder (8./1,20). Der US-Amerikaner Travis Ganong (1,11), Trainingsschnellster am Vortag, kam auf Platz sechs, der Norweger Aksel Lund Svindal (1,21) reihte sich als Neunter ein. ÖSV-Routinier Hannes Reichelt (2,52) musste sich mit Platz 32 begnügen.

„Weiß selber nicht, was los war“

„Ich weiß selber nicht, was heute los war“, meinte Franz im Ziel. Am Vortag war der Österreicher schon Zweiter gewesen, geschlagen nur von dem US-Amerikaner Travis Ganong. „Gestern war es eine feine Fahrt. Ich habe keinen Wackler gehabt, habe es sehr gut getroffen“, so Franz. „Heute ist der Plan nicht ganz so aufgegangen, wie ich wollte, aber ich war sehr schnell.“

In der Ciaslat-Passage nahm Franz der Konkurrenz mindestens eine halbe Sekunde ab. „Er sagt nicht, was er tut“, erzählte Mayer. „Er hat gesagt, er fährt da nicht rund, weil das bringt nichts da. Dann habe ich das Video angeschaut, da war er der Rundeste. Und jetzt hat er gesagt, er kann es mir wirklich nicht sagen.“ Franz antwortete darauf ein wenig später: „Sie sehen es eh, in Farbe sogar.“

ÖSV-Fahrer Matthias Mayer
AP/Marco Trovati
Matthias Mayer blieb als Vierter auf Tuchfühlung mit den Trainingsbesten

Johannes Kröll (1,51) auf Platz 14, Otmar Striedinger (1,62) als 16. und Christopher Neumayer (20./1,99) landeten aus österreichischer Sicht ebenfalls noch in den Top 20. Striedinger sicherte sich damit einen Startplatz für die Abfahrt am Samstag, das zweite Ticket ging an Romed Baumann (29./2,36).

Jagd nach viertem Weltcup-Erfolg

Franz jedenfalls knüpfte in Gröden nahtlos an seine bisherigen Leistungen in der WM-Saison an. Der 29-Jährige hat heuer bereits die Abfahrt in Beaver Creek und den Super-G in Lake Louise gewonnen. Vor zwei Jahren hatte er in der Gröden-Abfahrt seinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. Im Super-G am Freitag geht er auf die Jagd nach seinem insgesamt nun vierten Weltcup-Erfolg.

Dabei hatte er vor dem ersten Renneinsatz mit argen Zweifeln und Schmerzen zu kämpfen gehabt. Beim Training in Copper Mountain habe sein durch Knorpelprobleme lädiertes rechtes Knie „immer mehr wehgetan, das war dann eine richtig blöde Situation. Vor dem ersten Training in Lake Louise habe ich nicht gewusst, wohin mit mir“, sagte er im Zielraum der Saslong. Der Rest ist eine Erfolgsgeschichte.

Skiwechsel als wichtiger Erfolgsfaktor

Ein gewichtiger Faktor dabei dürfte auch der Skiwechsel auf Fischer gewesen sein. Nach einer Materialumstellung sofort das erste Rennen zu gewinnen, fällt im Skizirkus tatsächlich in die Kategorie Rarität. „Hast du einen Glücksgriff, dann funktioniert die Sache. Das ist, glaube ich, auch dem Max so passiert“, meinte der 38-jährige Reichelt.

Auch ÖSV-Herren-Chef Andreas Puelacher ist ein Anhänger dieser Theorie. Talent habe Franz ja immer schon haufenweise gehabt, allein die Umstände seien eben früher oft nicht gerade günstig gewesen. „In Lake Louise hat noch ein bisschen die Startnummer geholfen, aber dadurch hat er Selbstvertrauen gekriegt, dann kommt das Radl ein bisserl ins Laufen“, so Puelacher. „Beim Max kann das jetzt sehr, sehr viel bewirken“, sagte er.

Herren-Abfahrt in Gröden

Zweites Training am Donnerstag:
1. Max Franz AUT 1:58,65
2. Steven Nyman USA + 0,66
3. Beat Feuz SUI 0,86
4. Matthias Mayer AUT 0,99
5. Adrien Theaux FRA 1,00
6. Travis Ganong USA 1,11
7. Vincent Kriechmayr AUT 1,15
8. Christian Walder AUT 1,20
9. Johan Clarey FRA 1,21
. Aksel Lund Svindal NOR 1,21
11. Thomas Bisemayer USA 1,41
12. Dominik Paris ITA 1,43
. Carlo Janka SUI 1,43
14. Johannes Kröll AUT 1,51
15. Andreas Sander GER 1,56
16. Otmar Striedinger AUT 1,62
17. Mauro Caviezel SUI 1,74
18. Aleksander Aamodt Kilde NOR 1,82
19. Christof Innerhofer ITA 1,87
20. Christopher Neumayr AUT 1,99
Weiters:
29. Romed Baumann AUT 2,36
32. Hannes Reichelt AUT 2,52
42. Daniel Hemetsberger AUT 2,97
53. Christoph Krenn AUT 3,81