Julian Eberhard
GEPA/Matic Klansek
Biathlon

Eberhard visiert Hochfilzen-Podest an

Zum 25-jährigen Jubiläum des Weltcups in Hochfilzen wollen die ÖSV-Biathleten endlich den ersten Podestplatz in einem Heimsprint schaffen. Erster Anwärter darauf ist Julian Eberhard. Der Olympiavierte und Sieger dreier Weltcup-Rennen über die kürzeste Distanz präsentierte sich beim Saisonauftakt in hervorragender Laufform und ist dementsprechend zuversichtlich.

„Es kann in jedem Rennen alles passieren. Ich habe es selbst in der Hand. Ich brauche nicht hoffen, dass irgendwer Fehler macht, wenn ich meine Topleistung bringe, dann stehe ich ganz oben. Das ist natürlich die Zielsetzung für dieses Wochenende“, sagte Eberhard vor dem 10-km-Bewerb am Freitag (14.15 Uhr, live in ORF eins). Beim Auftakt in Pokljuka war ein fünfter Rang in der Verfolgung sein bestes Ergebnis.

Der 32-jährige Topläufer weiß aber, dass er am Schießstand maximal einen Fehler machen darf. „Ein Podestplatz beim Heimweltcup ist natürlich etwas Schönes. Ich weiß, dass ich es draufhabe, aber das ist kein Wunschkonzert. An dem Tag muss alles zusammenpassen. Das ist das Ziel, dafür arbeiten wir alle, dafür sind wir da“, sagte Eberhard.

Lehren aus der Vergangenheit

Helfen sollen ihm dabei auch die Lehren aus der Heim-WM 2017 und den zweimal nur knapp verpassten Olympiamedaillen in Südkorea. „Daraus habe ich extrem viel gelernt und an Erfahrung viel mitgenommen, das bringt mir jetzt in jedem einzelnen Rennen was.“

Julian Eberhard
GEPA/Matic Klansek
Auf der Loipe präsentierte sich Eberhard zuletzt in bestechender Form

Der gerade rechtzeitig und reichlich gefallene Schnee sorgt beim Saalfeldener für zusätzliche Vorfreude auf die Heimbewerbe. „Es ist natürlich eine Riesenmotivation, wenn man sieht: Der Winter ist da. Hochfilzen schafft es jedes Jahr auf den Punkt, es sind auch heuer wieder Topbedingungen“, so Eberhard. Simon Eder trug im Training angesichts der weißen Pracht ebenfalls ein Lächeln zur Schau. „Wenn man den Schnee sieht, dann fühlen wir uns alle wieder wie kleine Kinder“, meinte Routinier.

Eder gibt sich zuversichtlich

Der WM-Dritte im Massenstart kann aber auch wegen seiner aktuellen Topform bester Laune sein. „Zurzeit fühle ich mich richtig gut. Es ist einfach lässig, wenn man vorne mitmischt“, sagte Eder. Der 35-jährige Salzburger ist dank der Ränge drei, vier und neun beim Saisonauftakt in Pokljuka hinter Johannes Thingnes Bö Zweiter im Gesamtweltcup. Läuferisch kann er zwar nicht mit dem norwegischen Topstar mithalten, am Schießstand war der Schnellschütze bisher aber eine Klasse für sich.

Als Zweiter der Gesamtwertung ist Eder auch 2014 schon einmal nach Hochfilzen gekommen. Damals ist er es auch bis zum Jahreswechsel geblieben. Sich möglichst die ganze Saison vorne zu halten sei jedenfalls das erklärte Ziel. „Ich will einfach so viele Punkte sammeln wie möglich. Wichtig ist aber auch die WM im März, darauf ist die Saisoneinteilung ausgelegt.“ Eder ist der bisher einzige Österreicher, der im Pillerseetal Einzel-Podestplätze geschafft hat: 2009 und 2010 als jeweils Zweiter in der Weltcup-Verfolgung, 2017 als Dritter im WM-Massenstart.