Salzburg-Coach Marco Rose
Reuters/Lee Smith
Europa League

Salzburgs Erfolgslauf „Ansporn für mehr“

Salzburg hat im abschließenden Europa-League-Spiel des historischen Jahres 2018 noch einmal Selbstvertrauen getankt. Das eindrucksvolle 2:1 am Donnerstag bei Celtic Glasgow, der sechste Sieg im sechsten EL-Gruppenspiel, lässt Österreichs Meister von einem ähnlichen Erfolgslauf wie in der Vorsaison träumen, als erst im Halbfinale Endstation war.

Der Jubel der Spieler im Celtic Park fiel ausgelassen aus. „Das sollte uns Selbstvertrauen und Mut geben und Ansporn für mehr“, sagte Salzburg-Trainer Marco Rose über die zum dritten Mal (nach 2009 und 2013) in der Clubgeschichte makellos beendete Gruppenphase. „Wir nehmen das Vertrauen mit, dass wir international bestehen können.“ Auch auswärts und vor beeindruckender Kulisse.

Die Salzburger waren beim schottischen Meister klar tonangebend. „Wir wissen, was dazugehört – Laufbereitschaft, mutiger Fußball mit dem Ball“, sagte Rose. „Wir wissen aber auch, dass in so einer K.-o.-Phase immer alles passieren kann.“ Dass sich Salzburg ambitionierte Ziele setze, sei in Österreich mittlerweile bekannt. „Trotzdem wollen wir vorerst nur über die nächste Runde sprechen.“

Mögliche Salzburg-Gegner

  • BATE Borisow
  • Fenerbahce Istanbul
  • FK Krasnodar
  • Lazio Rom
  • Malmö FF
  • Olympiakos Piräus
  • Stade Rennes
  • Sporting Lissabon
  • Slavia Prag
  • FC Zürich
  • Club Brügge
  • Galatasaray Istanbul
  • Schachtar Donezk
  • Viktoria Pilsen

Erneutes Duell mit Lazio möglich

Die Auslosung des Sechzehntelfinales steigt am Montag (13.00 Uhr) in Nyon, Salzburg ist als Gruppensieger gesetzt. Der prominenteste von insgesamt 14 möglichen Gegnern ist Lazio Rom. Gegen die Italiener hatten sich die „Bullen“ im Frühjahr im Viertelfinale durchgesetzt. Gespielt wird am 14. und 21. Februar. „Gut ist, dass wir das erste Spiel auswärts haben. Das ist sicher ein kleiner Vorteil“, meinte Salzburgs Sportdirektor Christoph Freund. Mit möglichen Gegnern hat sich das Team bisher nur am Rande auseinandergesetzt.

„Eine richtig gute Leistung“

Dass RB Leipzig den Aufstieg trotz Salzburger Schützenhilfe mit einem 1:1 gegen Rosenborg Trondheim verspielte, wollte Rose nicht kommentieren. Viel lieber sprach der gebürtige Leipziger über den Auftritt seiner eigenen Mannschaft. „Ich würde nicht so weit gehen und wahnsinnige Superlative wählen“, sagte Rose. „Aber es war eine richtig gute Leistung.“

Freund sprach von einer „Demonstration“ vor der Pause, von einer „Klasseleistung als Krönung des Herbstes“ und des so erfolgreichen Kalenderjahres. „Es ist schon etwas Außergewöhnliches, was da im Jahr 2018 von Beginn weg passiert ist.“ Seit Saisonbeginn sind die Salzburger nun 30 Pflichtspiele ungeschlagen. Zum Jahresabschluss wartet am Sonntag noch ein Bundesliga-Heimspiel gegen den Tabellendritten St. Pölten.

Vorfreude aus Sechzehntelfinale

Ihren nächsten Europa-League-Gegner erfahren die Spieler am ersten Urlaubstag. Das Los dürfte in der internen WhatsApp-Gruppe besprochen werden. „Es werden zwei schöne Spiele“, versicherte Kapitän Andreas Ulmer. Die 18 Punkte hätte niemand erwartet. „Die Gruppe ist schon sehr, sehr stark gewesen. Ich bin schon stolz auf die Mannschaft. Wir sind happy mit dem Herbst in der Europa League.“

Das gilt auch für den Auftritt in Glasgow, der besonders bei Torman Alexander Walke einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. „Für mich ist das das geilste Spiel meiner Karriere gewesen“, meinte der 35-Jährige. „Ich habe es genossen.“ Von großen Kulissen lassen sich die „Bullen“ längst nicht mehr beeindrucken. „Es ist auch sehr beeindruckend, wenn sie alle schweigen und verzweifeln“, sagte Stefan Lainer über die Celtic-Fans, die dank Leipzigs Selbstfaller am Ende doch noch jubelten.

Alexander Walke (RBS)
GEPA/Florian Ertl
Salzburg-Goalie Walke musste in Glasgow nur selten sein Können zeigen und konnte das Spiel „genießen“

„Wir können nur das beeinflussen, wie wir spielen“, sagte Freund auf die Situation in der Gruppe angesprochen. „Wir haben 18 Punkte gemacht, darauf sind wir unglaublich stolz.“ Munas Dabbur führt mit sechs Toren in sechs Spielen die Europa-League-Schützenliste an. Und nebenbei gab es weitere Punkte für die Fünfjahreswertung des Europäischen Fußballverbands (UEFA), über die Salzburg Österreichs Meister nur zu gern weiterhin einen Platz in der Champions-League-Gruppenphase sichern würde.

Europa League, Gruppe B, sechster Spieltag

Donnerstag:

Celtic Glasgow – Salzburg 1:2 (0:0)

Celtic Park, 58.000 Zuschauer, SR Buquet (FRA)

Torfolge:
0:1 Dabbur (67.)
0:2 Gulbrandsen (78.)
1:2 Ntcham (95.)

Celtic: Gordon – Lustig (21./Ajer), Benkovic, Simunovic, Tierney – McGregor – Forrest, Rogic, Christie (58./Ntcham), Sinclair (46./Brown) – Edouard

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho, Onguene, Ulmer – Mwepu (80./Leitgeb), Samassekou, Junuzovic – Minamino (74./Gulbrandsen) – Wolf, Dabbur (91./Prevljak)

Gelbe Karten: keine bzw. Onguene

Die Besten: Tierney bzw. Samassekou, Lainer, Junuzovic