Aksel Lund Svindal (NOR)
APA/AFP/Alberto Pizzoli
Ski alpin

Svindal siegt im Gröden-Super-G

Aksel Lund Svindal hat zum insgesamt fünften Mal den Super-G von Gröden gewonnen. Der 35-jährige Norweger setzte sich am Freitag bei seinem ersten Saisonsieg und dem schon 36. seiner Weltcup-Karriere 0,05 Sekunden vor dem Italiener Christof Innerhofer durch. Dritter mit 0,27 Sekunden Rückstand wurde Svindals Landsmann Kjetil Jansrud. Bester der höher gehandelten Österreicher wurde Matthias Mayer als Siebenter (+0,66 Sekunden).

Svindal lieferte Innerhofer ein packendes Duell, lag lange Zeit gleichauf und nach der Ciaslat-Wiese sogar leicht zurück, ehe er den Italiener mit einem fulminanten Finish im Zielhang noch entscheidend abhängen konnte. Erleichtert und erschöpft nach dem kräfteraubenden Ritt riss Svindal die Arme in die Höhe. An seiner Bestzeit sollten sich die folgenden Fahrer – darunter die österreichischen Mitfavoriten Max Franz und Vincent Kriechmayr – die Zähne ausbeißen. An Svindals Sieg, seinem insgesamt siebenten in Gröden (fünf Super-G, zwei Abfahrten), war nicht mehr zu rütteln.

Lächelnd stand Svindal im Zielraum. Nach zahlreichen Verletzungen und andauernden Knieproblemen freute ihn dieser Sieg besonders. „Vor der Saison war ich mir nicht sicher, ob ich weiterfahre. Aber dann dachte ich, dass auf der Couch sitzen und zuschauen nichts für mich ist. So lange es so geht wie heute, kann man schon weitermachen“, sagte der Norweger, der im Gessamtweltcup mit nun 297 Punkten die Führung vor Marcel Hirscher (280) übernahm. Ambitionen auf seine insgesamt dritte große Kristallkugel nach 2006/07 und 2008/09 habe er allerdings keine. „Das ist kein Thema mehr für mich“, sagte Svindal.

Husarenritt in Gröden

Mit einem Husarenritt sicherte sich Aksel Lund Svindal zum fünften Mal in seiner Karriere den Sieg im Super-G von Gröden.

Österreicher gehen leer aus

Aus österreichischer Sicht am nächsten kam ihm noch Olympiasieger Mayer, der bis zur vorletzten Zwischenzeit auf Podestkurs lag, letztlich als Siebenter aber ebenso leer ausging wie Hannes Reichelt. 16 Jahre nach seinem ersten Weltcup-Podestplatz (Zweiter im Gröden-Super-G) belegte der 38-Jährige 0,92 Sekunden hinter Svindal den neunten Rang. Beaver-Creek-Sieger Franz, der als Trainingsschnellster auch in Gröden in die Favoritenrolle geschlüpft war, schwang als enttäuschter Zwölfter (1,12) ab, unmittelbar dahinter reihten sich Christoph Krenn und Kriechmayr als Ex-aequo-13. (1,14) ein.

1. Aksel Lund Svindal (NOR)
2. Christof Innerhofer (ITA)
3. Kjetil Jansrud (NOR)

Kriechmayr fiel zunächst nur ein Wort ein. „Für mich war es scheiße, Entschuldigung für den Ausdruck“, sagte der Oberösterreicher. Ganz erklären konnte er sich seinen Rückstand nicht. „Ich glaube, ich bin ein bisschen zu grob gefahren, ein bisschen zu hart. Und auf dem Schnee zieht es dir dann die km/h ein bisserl raus.“

Mayer war als Siebenter nicht unzufrieden, für die Abfahrt am Samstag (11.45 Uhr, live in ORF eins) hoffte er aber auf eine Steigerung und das Podest. Seine Fahrt im Super-G analysierte er zwiespältig. „Oben habe ich attackiert und die Linie ganz gut getroffen. Im Mittelteil musste ich einmal eingreifen, weil ich am Innenski hängen geblieben bin. Das kostet gleich einmal paar Zehntel“, so Mayer. „In der Ausfahrt Ciaslat war ich auch zu weit unten. Rang sieben ist nicht ganz schlecht, aber ich würde gerne mit den Plätzen vorne tauschen.“

Favorit Franz mit Rückstand

Richtig enttäuscht war Franz, der als geschlagener Favorit auf eine durchwachsene Fahrt zurückblickte. Der Rückstand überraschte ihn nicht. „Die Ausfahrt Ciaslat war schwierig mit den zwei giftigen Wellen. Ich habe mich darauf vorbereitet, bin aber zu steil hingefahren. Wenn man nicht richtig auf dem Ski draufsteht, dann wird das nichts. Oben war ich vielleicht bisschen zu vorsichtig, der Mittelteil war ganz in Ordnung. Schade, dass es ein bisschen wilderer Ritt von mir war“, sagte der 29-Jährige, der mit Weltcup-Siegen in Beaver Creek (Super-G) und Lake Louise (Abfahrt) fulminant in die Saison gestartet war.

Einen Weltcup-Punkt gab es in Gröden weiters für Christian Walder als 30. (1,62). Johannes Kröll (1,72), Otmar Striedinger (1,73) und Niklas Köck (2,11) schafften es nicht unter die besten 30.