Caroline Pilhatsch (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Schwimm-WM

Pilhatsch mit Rekord im Rückensprint-Finale

Caroline Pilhatsch hat bei der Kurzbahn-WM der Schwimmer in Hangzhou am Freitag über 50 m Rücken den Einzug ins Finale geschafft. In 26,21 Sekunden verbesserte die 19-jährige Steirerin im Semifinale ihren erst im Vorlauf aufgestellten österreichischen Rekord erneut und erzielte damit die insgesamt zweitbeste Zeit.

Das Rückensprint-Finale, in dem Pilhatsch nun als Medaillenanwärterin gilt, findet in der Samstag-Finalsession um 13.10 Uhr MEZ (live in ORF Sport +) statt. Es ist die erste Endlaufteilnahme des Österreichischen Schwimmverbands (OSV) bei den Titelkämpfen in China.

Pilhatsch hatte am Vormittag ihre im Vorjahr bei der Kopenhagen-EM aufgestellten OSV-Bestmarke von 26,72 auf 26,51 gedrückt, im Halbfinale war sie dann weitere 0,3 Sekunden schneller und bestätigte damit ihre im WM-Vorfeld für ihren stärksten Bewerb geäußerten Finalambitionen. Schon in der Mixed-Lagen-Staffel am Donnerstag war sie als Startschwimmerin mit 26,66 Sekunden unter ihrer Bestzeit geblieben, Rekorde in Mixed-Rennen werden aber nicht anerkannt.

Risiko zahlt sich aus

„Ich musste volles Risiko gehen. Nur so kann man weiterkommen“, schilderte Pilhatsch ihren Lauf. Zwar war sie im Vorlauf Fünftschnellste gewesen, doch das Feld war sehr dicht zusammengelegen. Schließlich konnte die Athletin von AT Graz jubilieren: „Es ist alles voll aufgegangen. Und dass ich jetzt im Finale stehe, ist der absolute Hammer und die Belohnung für viele Entbehrungen. Ich habe davon geträumt, jetzt ist es wahr. Unglaublich.“

Caroline Pilhatsch (AUT)
GEPA/Philipp Brem
Caroline Pilhatsch schwimmt am Samstag in Hangzhou um eine WM-Medaille

Für den Endlauf hält Pilhatsch alles für möglich. „Da werde ich alles geben und noch einmal volles Risiko gehen, alles ausreizen, was geht“, sagte die Junioren-Europameisterin von 2015.

Medaille noch kein Thema

Als zweitbeste Semifinalistin wird sie den Endlauf von Bahn fünf aus in Angriff nehmen, an einen Medaillengewinn denke sie aber nicht. „Das kommt von alleine, wenn es so sein soll. Heute war ich zeitlich dabei, aber die anderen werden morgen sicher noch zulegen. Das muss ich wahrscheinlich auch.“ Es sei ein „Megagefühl“, dass sie das so gut erledigen konnte. „Ich freue mich jetzt auf das Finale. Soll kommen, was will. Ich nehme alles.“

Semifinal-Schnellste war die US-Amerikanerin Olivia Smoliga in 26,06 Sekunden. Hinter Pilhatsch reihten sich die Britin Georgia Davies (26,28) und die Japanerin Miyuki Takemura (26,31) ein. Der letzte Finalplatz ging mit 26,54 Sekunden weg. Die eigentliche Goldfavoritin Etienne Medeiros schied als Semifinal-15. aus. Die brasilianische Weltrekordhalterin war beim Start ausgerutscht und konnte den Rückstand nicht mehr wettmachen.

Kahler verpasst 400-m-Kraul-Finale

Über 400 m Kraul belegte Marlene Kahler in 4:06,95 Minuten Rang 16. 2,44 Sekunden fehlten der 17-jährigen Niederösterreicherin auf das Finale. Wäre sie ihre vor fünf Wochen markierte persönliche Bestzeit von 4:04,35 geschwommen, wäre sie im Endlauf dabei. Nach einem Mammutprogramm mit Junioren-EM, Langbahn-EM, Olympischen Jugendspielen und Kurzbahn-WM fehlte aber ein wenig die Substanz.

Zudem hat Kahler im Sommer durchtrainiert, geht nun für zwei Wochen in ihren ersten Urlaub seit 14 Monaten. „Aber ich habe auch eine sehr erfolgreiche Zeit hinter mir mit einer Junioren-EM-Medaille und zwei Medaillen bei den Jugendspielen. Ich freue mich auf den Urlaub, um meine Akkus wieder voll zu bekommen.“

Cornelia Pammer kam über 100 m Brust auf Rang 24, in 1:07,24 Minuten verfehlte sie ihre Bestzeit um 0,35 Sekunden. Der Aufstieg ins Semifinale war für die 18-Jährige 0,89 Sekunden entfernt. Heiko Gigler, am Vortag 13. über 100 m Lagen, wurde in 23,77 Sekunden 36. über 50 m Delfin. Dem 22-Jährigen fehlten 0,69 Sekunden auf die Top 16 bzw. das Weiterkommen. 0,27 Sekunden war er zuletzt bei den Staatsmeisterschaften bei seiner Bestleistung schneller gewesen.