Skifahrer Manuel Feller
AP/Gabriele Facciotti
Ski alpin

Feller wahrt Chance auf ersten Sieg

Matts Olsson hat sich beim Riesentorlauf in Saalbach am Mittwoch an die Spitze gesetzt. Der Schwede führt nach dem ersten Durchgang 0,03 Sekunden vor dem Tiroler Manuel Feller, der sich im Finale (13.00 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) auf die Jagd nach seinem ersten Weltcup-Sieg macht. Als Dritter geht der Schweizer Loic Meillard (+0,30) in die Entscheidung.

Auf einen verpatzten ersten Durchgang beim Heimrennen blickte der Salzburger Marcel Hirscher zurück, der erstmals nach 18 Riesenslaloms das Podest verpassen könnte. Der 29-Jährige schwang nach mehreren kleinen Rutschern mit 0,71 Sekunden Rückstand auf dem fünften Zwischenrang hinter dem Slowenen Zan Kranjec (0,52) und unmittelbar vor seinem Dauerrivalen Henrik Kristoffersen (0,89) ab. 0,41 Sekunden fehlen Hirscher auf Platz drei. Mit einem Generalangriff im Finale ist zu rechnen – mit neuem Material und verändertem Setup, wie Hirscher ankündigte.

Olsson hatte mit Startnummer eins die Richtmarke vorgelegt, an die keiner der folgenden Fahrer mehr herankommen sollte – knapp dran war Feller, der als Vierter in Alta Badia für das bis dato zweitbeste ÖSV-Ergebnis hinter den Erfolgen Hirschers gesorgt hatte und in Saalbach mit dosiertem Risiko die Siegeschancen wahrte. Dem langen Kurs auf dem Zwölferkogel zollte wohl auch Feller Tribut: Nach bester Zwischenzeit büßte der 26-jährige Tiroler im Zielhang noch wertvolle Hundertstel auf den führenden Olsson („Vielleicht habe ich auch von meiner Startnummer profitiert“) ein.

Reserven für die Entscheidung

Feller gab sich im ORF-Interview jedoch zufrieden, so kräfteraubend sei der Lauf gar nicht gewesen. „Alta Badia war noch anstrengender. Dass der Steilhang in der Falllinie gesetzt war, ist uns sehr entgegen kommen, deshalb ist es nicht ganz so in die Beine gegangen. Aber ganz ohne ist es natürlich nicht“, sagte der Slalom-Vizeweltmeister. Mit den Fans im Rücken will er im Finale noch zusätzliche Reserven freimachen. „Wenn ich noch ein paar Prozent drauflege, dann passt das schon.“

Für die weiteren ÖSV-Starter hinter Feller und Hirscher gab es nur wenig Anlass zur Freude. Die Besten lagen außer Reichweite. Bereits 4,43 Sekunden verlor auf einer bereits stark ramponierten Piste der Salzburger Philipp Schörghofer (26.), der auf sein erstes Spitzenresultat nach der Verletzungspause weiter warten muss. Chancenlos blieb auch Johannes Strolz als 29. (4,63). Stefan Brennsteiner (5,03) und Magnus Walch (5,32) verpassten das 30er-Finale. Roland Leitinger übersah eine Welle, rammte ein Tor und schied unverrichteter Dinge aus.

Olsson mit überraschender Bestzeit

Der Schwede Matts Olsson sorgte beim Weltcup-Riesentorlauf in Saalbach mit Startnummer eins überraschend für die Bestzeit.

Dank Feller und Hirscher könnte Saalbach-Hinterglemm jedenfalls guter Boden für Österreichs Asse bleiben. Zuletzt war der Herren-Weltcup im Februar 2015 im Pinzgau zu Gast, damals gewann Matthias Mayer Abfahrt und Super-G. Der bis dato letzte Riesentorlauf im WM-Ort von 1991 war zwei Tage vor dem Heiligen Abend 1999 in Szene und mit einem rot-weiß-roten Erfolg zu Ende gegangen: Christian Mayer führte vor Hermann Maier und Benjamin Raich einen österreichischen Dreifachtriumph an.