Claudia Riegler (AUT)
GEPA/Jasmin Walter
Snowboard

Riegler stellt mit Heimsieg Rekord auf

Claudia Riegler hat den Snowboard-Parallelslalom der Damen am Dienstag in Bad Gastein für sich entschieden. Die Salzburgerin setzte sich im Finale gegen Aleksandra Krol aus Polen durch und feierte ihren sechsten Weltcup-Sieg. Den Rekord als älteste Gewinnerin eines Snowboard-Rennens hielt Riegler bereits seit Moskau 2015, nun verbesserte sie diese Marke nochmals.

Mit Sabine Schöffmann landete eine weitere Österreicherin auf dem Podest (3.), Daniela Ulbing sicherte sich den fünften Platz. Riegler nahm Krol im großen Finale letztlich 63 Hundertstel ab. „Gestern hatte ich keinen guten Tag, Freunde haben mir dann im energetischen Bereich geholfen, und heute habe ich mich von Anfang an wohlgefühlt. Ich dachte, dass es für ganz oben reichen könnte“, so Riegler im ORF-Interview. Der Rekord mache sie indes „sprachlos“.

Bei den Herren verpasste Benjamin Karl einen Heimsieg, entschied aber das kleine Finale gegen seinen Landsmann Lukas Mathies für sich und beendete damit auch das dritte Saisonrennen unter den Top Drei. Den Sieg sicherte sich der Deutsche Stefan Baumeister, der sich im Finale gegen Dario Caviezel (SUI) durchsetzte. „Es ist schön, vor allem daheim. Bad Gastein ist für mich immer eine Wundertüte, heute war es top“, sagte Karl, der im Parallelweltcup weiterhin führt.

„Schönster Sieg nach der WM“

Bei Schneetreiben wurde die Flutlichveranstaltung zu einem rot-weiß-roten Festspiel. Im kleinen Finale behielt Schöffmann gegen die Schweizerin Patrizia Kummer die Oberhand. Ulbing freute sich in Abwesenheit der Tschechin Ester Ledecka, deren Fokus etwas mehr auf dem Riesentorlauf liegt und die sich bereits auf die Alpinskibewerbe in St. Anton vorbereitet, über Rang fünf. Rang drei (Karl) und vier (Mathies) bei den Herren sorgten für einen erfolgreichen Heimweltcup.

Jubel von Claudia Riegler (AUT)
GEPA/Jasmin Walter
Claudia Riegler ist mit 45 Jahren die älteste Siegerin im Snowboard-Weltcup

„Jetzt habe ich echt schon ein paar Rekorde, irgendwie toppe ich mich selbst“, sagte Siegerin Riegler lachend. „Es ist der schönste Sieg für mich nach der WM. Es ist daheim. Und vor allem weil es in diesem Winter so schleppend angefangen hat, das war gar nicht so einfach zu verkraften.“ Für die Weltmeisterin im Parallel-Riesentorlauf von 2015 im Lachtal war es der vierte Weltcup-Sieg im Parallelweltcup.

Riegler führt nun auch Disziplinwertung an

Riegler hatte trotz eines Wacklers im zweiten Run bereits die Qualifikation für sich entschieden und durfte damit den Kurs wählen, sie griff jeweils zum gelben, der sich als schnellerer erwies. Bereits am Vortag habe sie den Gedanken gehabt, diesen „Krug“ am nächsten Tag in Händen zu halten. „Ich habe es wirklich gespürt. Wie bei der WM damals. Da waren ein paar so Zeichen.“

Riegler bricht eigenen Rekord im Snowboard-Parallelslalom

Claudia Riegler hat den Snowboard-Parallelslalom der Damen am Dienstag in Bad Gastein für sich entschieden. Sie ist und bleibt die älteste Weltcup-Siegerin bei den Snowboard-Damen.

Riegler zog nach dem ersten Slalom der Saison das Trikot der Disziplinführenden an („Ich habe das erste Mal in meinem Leben im Single ein gelbes Trikot an“) und freute sich auch über die Teamleistung. „Wir haben so ziemlich das Beste rausgeholt, echt cool. Vier unter den Top Vier, das ist perfekt.“

„Man muss einfach konstant sein“

Zum dritten Mal im dritten Rennen der Saison nach einem zweiten und einem dritten Platz im PGS landete Karl auf dem Podest. „Um den Gesamtweltcup nur irgendwie annähernd gewinnen zu wollen, muss man einfach konstant sein. Es ist echt geil, drei Rennen, dreimal Podest, das taugt mir. Daheim in Gastein auf das Podest zu kommen ist extrem cool“, sagte der Niederösterreicher, der mit seinem neuen Slalom-Board den richtigen Griff gemacht hat.

Sabine Schoeffmann (AUT), Claudia Riegler (AUT) und Benjamin Karl (AUT)
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Schöffmann, Riegler und Karl jubelten beim Heimweltcup über Podestplätze

Bergauf geht es für den ehemaligen Gesamtweltcup-Sieger Mathies, der sein bestes Ergebnis seit 2014 erzielte. „Die letzten Jahre waren sehr zäh für mich, ich war nicht so frei vom Kopf her und mir nicht immer sicher, ob ich das beste Material unter den Füßen habe. Ich habe Material gewechselt, ich habe neue Motivation gefunden“, sagte der Vorarlberger. „Ich bin mega, mega happy.“

Prommegger ging volles Risiko

Der regierende Doppelweltmeister Andreas Prommegger, der mit zwei vierten Plätzen im Parallel-Riesentorlauf stark in die Saison gestartet war, war im Finale wie im Vorjahr nur Zuschauer. Gerade noch für den zweiten Qualilauf qualifiziert, setzte er voll auf Risiko. „Im ersten Lauf habe ich einen schweren Fehler gemacht, ich habe die Spur verloren, musste im Weichen fahren, bin fast verhungert und fast nicht über die Ziellinie gekommen. Im zweiten musste ich voll riskieren und habe beim zweiten Tor schon eingehakelt“, erzählte der Salzburger.

Snowboard-Parallelslalom in Bad Gastein

Damen

1. Claudia Riegler AUT
2. Aleksandra Krol POL
3. Sabine Schöffmann AUT
4. Patrizia Kummer SUI
5. Daniela Ulbing AUT
6. Selina Jörg GER
7. Ladina Jenny SUI
8. Milena Bykowa RUS
24. Jemima Juritz AUT

Herren

1. Stefan Baumeister GER
2. Dario Caviezel SUI
3. Benjamin Karl AUT
4. Lukas Mathies AUT
5. Nevin Galmarini SUI
6. Aaron March ITA
7. Andrei Sobolew RUS
8. Maurizio Bormolini ITA
10. Alexander Payer AUT
18. Fabian Obmann AUT
23. Aron Juritz AUT
26. Arvid Auner AUT
32. Andreas Prommegger AUT
33. Sebastian Kislinger AUT