Der nach dem Springen auf der Großschanze in Predazzo führende Salzburger lag im 10-km-Langlauf lange an der Spitze, wurde im Finish aber noch vom Deutschen Johannes Rydzek und dem Norweger Jörgen Graabak eingeholt und um 7,1 bzw. 1,2 Sekunden distanziert. Der norwegische Seriensieger und Weltcup-Spitzenreiter Jarl Magnus Riiber musste sich diesmal mit Platz vier begnügen.
Während Seidl einen weiteren Sieg nach jenem zum Auftakt in Ruka verpasste, sorgte Rydzek für den ersten deutschen Erfolg. Zweitbester Österreicher wurde Lukas Klapfer, der als Achter erstmals in dieser Saison in die Top Ten kam. Franz-Josef Rehrl war als ursprünglich Zweiter des Springens wegen eines zu großen Anzugs disqualifiziert worden.
Zwischenzeitlich mit Sieg spekuliert
„Ich habe mir mein Rennen sehr gut einteilen können. Dass es am Schluss nicht für ganz vorne gereicht hat, ist aber natürlich schade“, sagte Seidl im ORF-Interview. Zwischendurch habe er mit dem Sieg spekuliert. „In der dritten Runde habe ich ein bisschen damit gerechnet, dass es sich ausgehen könnte, weil der Abstand gleich geblieben ist. Da habe ich gescheit Gas gegeben. Rydzek ist aber gemeinsam mit Graabak einer der stärksten Finisher“, erklärte der 26-Jährige. „Nichtsdestotrotz ist ein Stockerlplatz sehr lässig. Jetzt heißt es für das Wochenende gut die Kräfte einteilen und neu angreifen.“
Nordischer Kombinierer Seidl auf Rang drei
Knapp am Sieg vorbei geschrammt ist am Freitag Mario Seidl beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Val die Fiemme. Am Ende wurde er Dritter. Platz eins ging an Weltmeister Johannes Rydzek.
Klapfer „riecht wieder Lunte“
Große Erleichterung herrschte bei Klapfer. „Nach dieser gebeutelten Saison ist das auf jeden Fall ein guter Tag für mich. Jetzt ist einmal ein Top-Ten-Platz da, ich rieche wieder Lunte. Die WM war bisher in weiter Ferne, mit dem Ergebnis habe ich mich sicher wieder ins Gespräch gebracht. Im Probedurchgang habe ich schon gezeigt, dass ich mit dem Wechsel beim Setup wieder vorne mitspringen kann. Jetzt heißt es dranbleiben“, sagte der Olympiadritte von Pyeongchang 2018.
Rehrl ärgert sich über Disqualifikation
Rehrl trauerte hingegen der verpassten Chance auf einen weiteren Spitzenplatz nach: „Leider hat der Anzug nicht gepasst. Es ist wirklich schade, so etwas darf einfach nicht passieren. Das ist fast ein bisschen peinlich. Da liegt die Verantwortung auch voll bei mir. Es nutzt jetzt nichts mehr, abhaken und weitermachen.“
Am Samstag hat der in dieser Saison schon zweimal auf dem Podest gelandete Ramsauer im Team-Sprint die nächste Chance, am Sonntag folgt ein weiterer Einzel-Wettkampf. Martin Fritz, zuletzt Dritter in Otepää, trat am Freitag wegen Halsschmerzen nicht an. Ex-Weltmeister Bernhard Gruber ist in Italien nicht am Start.
Sonderlob für Seidl von Stecher
ÖSV-Sportdirektor Mario Stecher war mit dem österreichischen Abschneiden wenige Wochen vor der Heim-WM in Seefeld sehr zufrieden. „Die Bilanz dieses Rennens ist absolut positiv. Die Burschen haben sich mit einem Podiumplatz sehr gut geschlagen. Mario hat mir vor allem während des Rennens sehr gut gefallen. Er hat es endlich wirklich probiert, auf eigene Faust vorne wegzulaufen. Es ist sich dann zum Schluss nicht ganz ausgegangen. Dass er Mut gezeigt hat, ist aber schon sehr gut“, lobte der ehemalige Weltklasse-Kombinierer.