Mohammed al-Abbas (SAU) gegen Lukas Herburger (AUT)
APA/AFP/Jonathan Nackstrand
Handball-WM

Österreich startet mit Arbeitssieg

Österreichs Handball-Männer haben einen erfolgreichen Start in die WM in Dänemark und Deutschland hingelegt. Die Auswahl von Teamchef Patrekur Johannesson setzte sich am Freitag zum Auftakt gegen Saudi-Arabien 29:22 (15:9) durch. Gegen einen robust spielenden Gegner taten sich Nikola Bilyk und Co. allerdings schwerer als erwartet.

Saudi-Arabien erwies sich nämlich zum Auftakt in Herning zwar als der erwartete Außenseiter, der Österreich allerdings lange zumindest forderte. Zu überzeugen wusste die ÖHB-Truppe im 100. Länderspiel von Trainer Johannesson erst am Schluss. Der nächste Prüfstein auf dem Weg zum angestrebten Aufstieg in die Hauptrunde wartet auf die Österreicher bereits am Samstag (15.00 Uhr, live in ORF Sport + und im Livestream), wenn die ÖHB-Auswahl auf den nächsten Außenseiter Chile trifft.

Die weiteren Gegner im Kampf um einen Top-Drei-Platz in der Gruppe C sind die haushohen Favoriten Dänemark (15.1.) und Norwegen (14.1.) sowie zum Abschluss Afrikameister Tunesien (17.1.). Klar ist, dass auf die Österreicher ein Marathon zukommen würde, sollte man den Aufstieg schaffen. Acht Spiele wären dann in 13 Tagen zu absolvieren – geschuldet ist das dem neuen Modus, bei dem nach der Vorrunde nicht die K.-o.-Phase, sondern eine Hauptrunde mit weiteren drei Partien folgt.

Auftakt der Handball-WM: Österreich – Saudi Arabien

Gegen Saudi-Arabien gab es in Herning in Dänemark einen 29:22-Erfolg. Auch wenn nicht alles rund lief, zeigte die Mannschaft eine gute Leistung.

Technischen Fehler prägen Anfangsphase

Österreich, mit der A-Garnitur in die Partie gestartet, ließ sich vom langsamen Spiel des Gegners gerade in der ersten Viertelstunde irritieren. Zu Treffern kamen die von Johannesson als „unangenehm“ bezeichneten Saudis wie erwartet durch verdeckte Würfe oder nach technischen Fehlern der ÖHB-Auswahl – und konnten die Partie so bis zum 7:6 einigermaßen offenhalten. Dann aber setzte sich Rot-Weiß-Rot sukzessive ab.

Mykola Bilyk (AUT) gegen Hassan al-Janabi (SAU)
APA/AFP/Jonathan Nackstrand
Kapitän Bilyk avancierte mit sieben Treffern zum „Man of the Match“

Im Angriff waren es nicht zuletzt die Flügel Robert Weber und Raul Santos mit je drei Toren in der ersten Hälfte bzw. Kapitän Nikola Bilyk (vier) und Janko Bozovic (drei), deren Visier gut eingestellt war. Auch Goalie Kristian Pilipovic hatte mit neun Paraden seinen Anteil an der 15:9-Pausenführung. Zu Beginn der zweiten Hälfte verhinderte für Österreich der nachnominierte Nikola Marinovic – mit 42 Jahren der älteste Akteur des Turniers – ein Siebenmetertor der Saudis, die sich weiterhin im Verschleppen des Spiels übten.

Saudi-Arabien kommt noch einmal heran

Erfolg hatten sie damit insofern, als Österreich nicht zu einem richtig dynamischen Auftritt fand, sondern vielmehr zahlreiche Fehlwürfe verzeichnete und plötzlich nur mehr mit 18:15 (42.) bzw. 19:16 (44.) in Führung lag. Erst dann ging dem Gegner die Kraft aus bzw. machte Österreich ernst. Die ÖHB-Auswahl, nach Seitenwechsel mit einigen personellen Änderungen, stellte mit vier Toren en suite auf 23:16 (50.) und baute den Vorsprung immer weiter aus.

Johannesson verschaffte letztlich allen Spielern Einsatzzeit. Auch der noch zu Wochenbeginn wegen einer Fingerverletzung fragliche Flügel Sebastian Frimmel trug sich im Finish in die Torschützenliste ein.

Stimmen zum Spiel:

Patrekur Johannesson (Trainer Österreich): „Ich war mit der ersten Hälfte zufrieden, wir haben eine gute Abwehrleistung gezeigt. Kristian Pilipovic hat gut gehalten. In der zweiten Hälfte waren wir nicht so gut. Aber ich war froh, dass wir uns gesteigert haben, als Saudi-Arabien näher gekommen ist. Solche Spiele sind nicht einfach. Gut war auch, dass viele gespielt haben.“

Nikola Bilyk (Kapitän Österreich, „Man of the Match“): „Klar hätten wir das auch besser machen können. Wir haben das aber ganz gut gemacht und die Aufgabe souverän gelöst. Man muss cool bleiben und den Fokus halten. Dann gewinnt man solche Spiele.“

Robert Weber (Flügel Österreich): „Es war schon so eine Anfangsnervosität zu spüren. Wir haben das Ruder letztlich souverän herumreißen können. Alle haben Spielanteile bekommen, so konnten wir Energie für morgen sparen.“

Boris Denic (Trainer Saudi-Arabien): „Sie haben stärker und schneller gespielt und verdient gewonnen.“

Handball-WM, Gruppe C, erster Spieltag

Freitag:

Österreich – Saudi-Arabien 29:22 (15:9)

Herning, Jyske Bank Boxen

Werfer Österreich: Bilyk 7, Santos 5, Bozovic, Zeiner je 4, Weber 3, Schmid, Herburger je 2, Wagner, Frimmel je 1