Eisschnellläuferin Vanessa Herzog
Martin Nitsch
Eisschnelllauf-EM

Herzog krönt sich zu Sprint-Königin

Vanessa Herzog ist bei der Eisschnelllauf-EM im italienischen Klobenstein ihrer Favoritenrolle im Sprint-Mehrkampf gerecht geworden. Die Tirolerin setzte sich in der Gesamtwertung aus zweimal 500 m und zweimal 1.000 m souverän durch und setzte sich damit die Krone auf.

„Die Goldmedaille fühlt sich super an. Das war wieder ein richtig geiler Lauf über 500 Meter, und der Tausender war viel besser als gestern“, freute sich die 23-Jährige, die den Grundstein zu ihrem Erfolg bereits im ersten 500er am Samstag gelegt hatte, den sie in der Outdoor-Weltrekordzeit von 37,61 Sekunden klar für sich entschieden hatte.

Nach Rang fünf im ersten 1.000-m-Rennen, mit dem sie „überhaupt nicht zufrieden war“, ließ sie am Sonntag den zweiten Sieg über 500 m folgen und wurde im abschließenden 1.000er Dritte. In der Gesamtwertung setzte sie sich damit 0,85 Sekunden vor der Russin Daria Katschanowa durch, deren Landsfrau Olga Fatkulina (+ 1,97) wurde Dritte. Herzog hatte sich bereits im Vorjahr bei der Einzel-EM über 500 m, 1.000 m und im Massenstart Gold, Silber und Bronze geholt.

Herzog wird Eisschnelllauf-Europameisterin

Vanessa Herzog holte bei der EM im italienischen Klobenstein im Sprint-Mehrkampf ihre zweite Goldene. Marcel Hirscher gewann nach dem Riesenslalom auch den Slalom von Adelboden.

Intensive Vorbereitung zahlt sich aus

Das Geheimnis ihres Erfolges ortete Herzog vor allem in der intensiven Vorbereitung auf den Start sowie auf die letzte Runde des 1.000-m-Laufs: „Wir haben da viel Zeit investiert. Als ich am Samstag die Startzeit gehört habe, konnte ich es nicht glauben, wie schnell ich war. Und das viele Training für den Tausender hat mich auch über 500 Meter schneller gemacht“, sagte die Tirolerin.

Eisschnellläuferin Vanessa Herzog
Martin Nitsch
Vanessa Herzog gewann bei der Eisschnellauf-EM in Italien die Goldmedaille im Sprint-Mehrkampf

Über 500 m distanzierte Herzog ihre Konkurrentinnen am Sonntag erneut um mehr als vier Zehntel. Damit ging sie mit einem Vorsprung von 1,4 Sekunden in den abschließenden Lauf über 1.000 m. Zwar zeigte die 21-jährige Katschanowa ihr großes Talent und zauberte eine Zeit von 1:15.21 auf das Eis der Arena Ritten, doch Herzog zeigte sich in der letzten Paarung wenig beeindruckt.

Klobenstein immer für Erfolge gut

Mit einem dritten Platz fuhr sie in 1:15,89 zur Goldmedaille, auf jener Eisschnelllaufbahn, wo sie ihre ersten internationalen Erfahrungen sammelte. 2012 gewann sie hier ihren ersten Juniorenweltcup, 2013 ihren ersten Junioren WM-Titel. „Seit 15 Jahren komme ich regelmäßig nach Klobenstein. Vor allem wenn die Sonne scheint, ist es absolut genial, hier zu laufen“, so Herzog. Viel Zeit zum Feiern nimmt sich die frischgebackene Europameisterin aber nicht, denn in vier Wochen wartet die Einzelstrecken-WM im bayerischen Inzell. Und auch dort hat die 23-Jährige Edelmetall im Fokus.

Zehnter Allround-Titel für Kramer

Im Allround-Vierkampf der Herren holte sich Sven Kramer seinen zehnten EM-Titel in dieser Wertung. Der 32-jährige Niederländer übertrumpfte am zweiten Tag seinen Landsmann Patrick Roest mit 150,103 Punkten recht knapp um 0,96 Zähler. Dem nutzte auch der Sieg über die abschließenden 10.000 m nichts, Kramer hatte über 1.500 und 5.000 m gewonnen.

Im Saisonverlauf hatte Kramer über chronische Rückenprobleme geklagt und einige Weltcup-Rennen ausgelassen. Tags zuvor war seine Teamgefährtin Antoinette de Jong in der Damen-Konkurrenz überlegene Siegern geworden.

Eisschnelllauf-EM 2019

Sprint-Vierkampf Damen

(2 x 500 m und 2 x 1.000 m):
1. Vanessa Herzog AUT 151,445
2. Daria Katschanowa RUS 151,870
3. Olga Fatkulina RUS 152,430
4. Jutta Leerdam NED 152,790
5. Sanneke de Neeling NED 153,865
6. Letitia de Jong NED 154,155