Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Matthias Hauer
Australian Open

Thiem kämpft sich in zweite Runde

Dominic Thiem steht in der zweiten Runde der Australian Open. Der als Nummer sieben gesetzte Niederösterreicher rang den Franzosen Benoit Paire am Dienstag in Melbourne in einer fast vierstündigen Marathonpartie, die sich bis lange nach Mitternacht Ortszeit zog, mit 6:4 6:3 5:7 1:6 6:3 nieder.

Somit startete Thiem mit einem hart erkämpften Auftakterfolg ins erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. „Ich bin sehr erleichtert natürlich. Ich habe echt sehr gut gespielt die ersten zwei Sätze. Das einzige Problem war, dass ich vielleicht etwas übermotiviert war“, so der Österreicher in seiner Matchanalyse.

„Das habe ich im dritten und vierten Satz zurückbekommen, ich hatte bei jedem Ballwechsel einen Puls von 200. Das ist ein Anfängerfehler“, meinte Thiem zu dem für alle Beteiligten anstrengenden Matchverlauf. Nach 3:42 Stunden schlug Paire den Matchball ins Netz. Im Head-to-Head steht es nun 2:0, Thiem hatte das erste Duell vor zwei Jahren ebenfalls bei den Australian Open in der dritten Runde in vier Sätzen gewonnen.

Thiem kämpft sich in zweite Runde

Der als Nummer sieben gesetzte Niederösterreicher hat den Franzosen Benoit Paire in einer fast vierstündigen Partie, die bis weit nach Mitternacht gedauert hat, niedergerungen.

Junger Australier als nächster Gegner

In der zweiten Runde bekommt es Österreichs Nummer eins mit Alexei Popyrin zu tun. Der 19-jährige australische Lokalmatador schlug Mischa Zverev (GER) in drei Sätzen. „Es ist immer interessant, gegen so einen jungen, aufkommenden Spieler zu spielen. Er serviert sehr gut, aber ich muss mehr auf mich schauen.“

Denn sein Auftaktspiel war fordernd genug. Die Partie zwischen den Nummern acht und 61 der Welt in der Margaret Court Arena begann um 22.25 Uhr Ortszeit und damit als letzte des gesamten zweiten Spieltages. Thiem fehlte zu Beginn etwas die Präzision, und er leistete sich gleich im ersten Game zwei Doppelfehler. Nach fast sieben Minuten hatte der Niederösterreicher das Spiel aber durchgebracht.

Viel Arbeit im ersten Satz

Bei 2:2 musste er dann die ersten zwei Breakbälle abwehren, kam danach aber etwas überraschend selbst zu einem Break und zur 4:2-Führung. Mit dem Aufschlag klappte es allerdings weiterhin nicht nach Wunsch, und Thiem kassierte das sofortige Rebreak sogar zu null.

Während sich der 1,96-Meter-Mann Paire auf sein Service verlassen konnte und die Bälle gut verteilte, hatte Österreichs Nummer eins weiter Probleme und neuerlich Breakbälle abzuwehren. Doch wie schon zuvor gab es danach bei 5:4 plötzlich wie aus dem Nichts Break- und damit auch Satzbälle für Thiem. Den vierten verwertete er nach 54 Minuten Spielzeit und trotz insgesamt 14 Eigenfehlern zur 1:0-Satzführung.

Thiem kommt langsam in Fahrt

Das erste Game im zweiten Durchgang brachte den bereits siebenten Breakball des Franzosen, den er sich auch nicht entgehen ließ. Allerdings konnte er diesen Vorteil nicht nutzen und ermöglichte Thiem mit leichten Fehlern das sofortige Rebreak. Dieser hatte allerdings auch danach noch zu kämpfen und kam nur mit einiger Mühe zum nächsten Spielgewinn.

Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Matthias Hauer
Dominic Thiem musste in seiner Auftaktpartie gegen den Franzosen Benoit Paire wieder hart für den Erfolg arbeiten

Doch auch beim Franzosen klappte es nun nicht mehr so wie zu Beginn, und Thiem bekam immer mehr Oberwasser. Nach einem weiteren Break und einem souverän durchgebrachten Aufschlagsspiel hieß es 4:1 für die Nummer sieben des Turniers, wenig später war auch der zweite Satz – diesmal in 35 Minuten – zu seinen Gunsten beendet. Hatte Thiem im ersten Satz noch durchschnittlich 5:30 Minuten benötigt, um seine Aufschlaggames durchzubringen, waren jetzt nur noch knapp drei Minuten.

Verpasste Chance auf frühe Entscheidung

Satz Nummer drei begann mit der nächsten Breakchance für Thiem, diesmal behielt Paire aber die Nerven. Im folgenden, erneut sehr langen Game musste wiederum der Österreicher zittern, ehe das 1:1 auf der Anzeigentafel aufschien. Danach hatten beide Spieler bei ihren Aufschlagsspielen keine gröberen Probleme, wobei Paire seine Games etwas schneller durchbrachte.

Benoit Paire (FRA)
GEPA/Matthias Hauer
Benoit Paire war der erwartet unangenehme Gegner für Thiem und schwankte zwischen Genie und Leichtsinn

Im siebenten Spiel hatte Thiem dann zwei Breakbälle, die er aber beide nicht nutzen konnte. Dafür sah sich der Österreicher bei 4:5 plötzlich mit zwei Satzbällen gegen sich konfrontiert, er überstand diese brenzlige Situation aber. Zwei Games später war es dann allerdings so weit, Paire war wieder da und verkürzte nach weiteren 1:06 Stunden auf 1:2. Deutlich war zu sehen, wie der Gewinn des dritten Satzes dem oft unzufriedenen Franzosen wieder Selbstvertrauen und Hoffnung gab.

Partie wieder völlig offen

Zu Beginn des vierten Satzes konnte Thiem zwei Breakbälle nicht nutzen und sah sich im Gegenzug nach zwei Doppelfehlern mit einem raschen 0:2-Rückstand konfrontiert. Sein Gegner war in dieser Phase der klar dominierende Spieler und hatte dank des wiedererstarkten Aufschlags viele „freie Punkte“. Aber auch Thiem selbst machte es ihm mit Eigenfehlern leicht.

Innerhalb kurzer Zeit war die 2:0-Satzführung dahin, und nach über drei Stunden Spielzeit ging es in den Entscheidungsssatz. Dort wirkte Thiem auch körperlich angeschlagen, erkämpfte sich aber bei 2:1 wieder einmal einen Breakball. Doch Paire konnte sich erneut auf sein starkes Service verlassen. Allerdings musste auch er der langen Partie Tribut zollen.

Thiem findet wieder zu sich

In einer wahren „Zitter-Rallye“ behielt Thiem die Oberhand und holte sich die 5:3-Führung. Diesen Vorteil ließ er sich nicht mehr nehmen und ging nach 3:42 (hart umkämpften) Stunden mit dem verwandelten vierten Matchball als Sieger vom Platz.

„Ich bin zum Schluss wieder lockerer geworden und konnte noch den fünften Satz gewinnen. Das sollte mir nicht passieren, dass ich so verkrampft bin. Es ist halt heute passiert, jetzt muss ich schauen, dass ich mich gut erhole und im nächsten Match lockerer bin.“