Mikaela Shiffrin
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Ski alpin

Shiffrin fährt in RTL zu zehntem Saisonsieg

Mikaela Shiffrin hat am Dienstag ihren bereits zehnten Weltcup-Saisonsieg gefeiert, den zweiten im Riesentorlauf. Die 23-jährige US-Amerikanerin gewann auf dem Kronplatz in Südtirol in souveräner Manier und hält nun bei insgesamt 53 Weltcup-Erfolgen.

Shiffrin, die nach einem furiosen ersten Lauf auf der steilen und eisigen Piste „Erta“ bereits 1,39 Sekunden Vorsprung hatte, verwies schließlich mit zweitbester Zeit im Finale die Französin Tessa Worley und die Italienerin Marta Bassino um 1,21 bzw. 1,57 Sekunden auf die Plätze zwei und drei. Die slowakische Semmering-Siegerin Petra Vlhova (+ 2,08) musste sich diesmal mit Rang vier begnügen.

Das nach den verletzungsbedingten Ausfällen vor allem von Stephanie Brunner und Anna Veith dezimierte ÖSV-Team konnte zwar die fast zweijährige Durststrecke (nunmehr 23 Rennen in Folge ohne Sieg seit März 2016) nicht beenden, schnitt aber den Umständen entsprechend nicht schlecht ab. Vier von sieben gestarteten Österreicherinnen waren in der Entscheidung dabei, als beste wurde Ricarda Haaser (+ 2,97) Achte. Bernadette Schild (+ 4,47) verbesserte sich vom 28. Rang zur Halbzeit noch auf Platz 17, auch Eva-Maria Brem (24./+ 5,22) und Katharina Truppe (25./+ 5,27) holten Weltcup-Punkte.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Tessa Worley (FRA)
3. Marta Bassino (ITA)

Perfekter Tag für Shiffrin

„Das fühlt sich außerordentlich gut an“, jubelte Shiffrin nach dem achten RTL-Erfolg ihrer Karriere. „Die Bedingungen waren perfekt, die Piste super. Ich habe mich eigentlich noch nie so gut im Riesentorlauf gefühlt. Es war nicht einfach, aber es war eine ganz saubere Angelegenheit.“

„Im zweiten Lauf bin ich nicht mehr volles Risiko gegangen, aber ich bin so gefahren, wie ich mir das vorgenommen habe: schnell, aber sicher“, erläuterte die Weltcup-Dominatorin, die unaufhaltsam ihrem dritten Gesamtsieg in Serie entgegenfährt. Bei den Speed-Rennen am Wochenende in Cortina d’Ampezzo wird sie nur die Abfahrtstrainings und den Super-G am Sonntag bestreiten und danach über ihr WM-Programm entscheiden.

Haaser nicht ganz zufrieden

Haaser, zuletzt Siebente auf dem Semmering, war zwar mit ihrem zweiten Top-Ten-Platz in Folge, nicht aber mit ihrer Leistung zufrieden. „Die Platzierung nehme ich natürlich sehr gerne. Alles ist mir aber nicht aufgegangen, oben bin ich gleich zu direkt auf die Welle, da geht einem dann der Speed ab“, sagte die Tirolerin im ORF-Interview.

Mikaela Shiffrin überragt bei Riesentorlauf

Mikaela Shiffrin war beim Riesentorlauf am Kronplatz wieder einmal eine Klasse für sich. Die US-Amerikanerin gewann mit Riesenvorsprung. Als beste Österreicherin landete Ricarda Haaser auf Platz acht.

„Die letzte Konsequenz, wo man sieht, was die ersten gut machen, geht mir noch etwas ab. Da muss ich daran arbeiten und mich Schritt für Schritt verbessern. Ich habe vertrauen ins Material, und es fühlt sich auch ganz gut an. Aber wenn man ganz vorne mitfahren will, muss man aus sich herausgehen und das Letzte riskieren. Das gelingt mir noch nicht ganz“, fügte die 25-jährige Haaser hinzu.

Lichtblicke für Schild und Brem

Zumindest kleine Lichtblicke gab es für Schild und Brem. „Ich bin zufrieden, das war ein Schritt nach vorne“, sagte Slalom-Spezialistin Schild nach ihrer Verbesserung. „Ich habe mich im Ziel trotzdem geärgert, weil ich wieder vergessen habe, was ich mir vorgenommen habe. Ich arbeite darauf hin, dass ich zwei gute Läufe runterbringe. In einem Monat ist die WM, und mein großes Ziel ist, dass ich es da einmal zusammenbringe“, meinte die 29-jährige Salzburgerin.

Brem, die RTL-Weltcup-Gewinnerin von 2016 und auch letzte österreichische Siegerin in dieser Disziplin, zeigte im ersten Lauf als 16. eine Aufwärtstendenz, nachdem sie zuletzt zweimal die Qualifikation für den zweiten Durchgang verpasst hatte. In diesem büßte die 30-jährige Tirolerin am Dienstag allerdings acht Plätze ein. „Eigentlich habe ich genau das probiert, was ich mir vorgenommen habe. Mir ist dann aber immer wieder der Außenski weggegangen, und ich habe den Schwung nie so richtig durchziehen können. Das ist schade, aber ich habe es probiert und riskiert. Deshalb kann ich mir nichts vorwerfen“, sagte Brem.

Katharina Liensberger, im RTL-Weltcup bisher hinter Brunner und Veith drittbeste Österreicherin, verpatzte gleich den ersten Durchgang. Die 21-jährige Vorarlbergerin verpasste mit mehr als fünf Sekunden Rückstand als 47. ebenso wie Nachwuchshoffnung Julia Scheib (43.) und Nadine Fest (Ausfall) die Entscheidung der Top 30.

Bestenliste Weltcup-Siege

1. Mikaela Shiffrin * USA 90
2. Ingemar Stenmark SWE 86
3. Lindsey Vonn USA 82
4. Marcel Hirscher AUT 67
5. Annemarie Moser-Pröll AUT 62
6. Vreni Schneider SUI 55
7. Hermann Maier AUT 54
8. Alberto Tomba ITA 50
9. Renate Götschl AUT 46
. Marc Girardelli LUX 46
11. Anja Pärson SWE 42
12. Pirmin Zurbriggen SUI 40
13. Marlies Schild AUT 37
14. Benjamin Raich AUT 36
. Aksel Lund Svindal NOR 36
. Katja Seizinger GER 36
* aktiv