Marcel Sabitzer (RB Leipzig) und Stefan Posch (Hoffenheim)
GEPA/Roger Petzsche
Fußball

Deutsche Liga setzt auf 30 Österreicher

Am Freitagabend startet die deutsche Bundesliga mit der Partie zwischen Hoffenheim und Bayern München in die Frühjahrssaison. In der Rückrunde zumindest teilweise mittendrin statt nur dabei sind wieder zahlreiche rot-weiß-rote Kicker, die vor Weltmeister Frankreich (23) mit 30 Legionären weiter das größte Aufgebot an Legionären stellen.

Das ohnehin bereits starke Kontingent wurde in der Winterpause noch einmal größer, da Christoph Baumgartner bei 1899 Hoffenheim zu den Profis befördert wurde und Ersatztormann Samuel Sahin-Radlinger nach seinem Leihgastpiel bei Brann Bergen in Norwegen zu Hannover zurückkehrte. Zudem kommt Markus Suttner leihweise von Brighton Hove & Albion zu Fortuna Düsseldorf. Auf der anderen Seite verließ Florian Kainz Werder Bremen in Richtung Zweitligist 1. FC Köln.

Von den zuvor 28 heimischen Gastspielern kamen im Herbst 25 zu Einsatzminuten, starten jedoch mit zum Teil unterschiedlichen Ausgangssituationen ins Jahr 2019. Hertha-Außenspieler Valentino Lazaro und Nürnbergs Abwehrspieler Georg Margreitter verpassten keine Minute, sie sind aus ihren Teams nicht wegzudenken. Das trifft auch auf Bayern-Star David Alaba zu, der links in der Abwehr fix eingeplant ist und in der Hinrunde auch kein Spiel verpasste.

Gregoritsch in ÖFB-Torjägerliste voran

Die Augsburger Martin Hinteregger und Michael Gregoritsch fehlten nur einmal, sie genießen bei ihrem Arbeitgeber ein hohes Standing. Der 24-jährige Gregoritsch traf im Herbst dreimal, kein Österreicher schaffte eine bessere Ausbeute. Luft nach oben im Abschluss ist also bei vielen da. Dazu zählt auch Leipzigs Offensivspieler Marcel Sabitzer, der nach 15 Einsätzen bei zwei Toren hält. Der 24-Jährige hat wohl bessere Aussichten auf einen Stammplatz als seine Kollegen Konrad Laimer und Stefan Ilsanker (je 13 Einsätze). Ilsanker ist zum Auftakt gesperrt.

Grafik zeigt Daten zu den Legionären in der 1. deutschen Liga
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Passen muss auch Schalkes Guido Burgstaller (14), der sich noch nicht ganz von seiner Achillessehnenverletzung erholt hat. Sein Landsmann Alessandro Schöpf (13) präsentierte sich in der Vorbereitung in guter Form. Optimistisch können auch Hannovers Leihspieler Kevin Wimmer (11) und der laut Medienberichten von Tottenham umworbene Hoffenheimer Florian Grillitsch (14) in Richtung Frühjahr blicken. Der ebenfalls bei der TSG engagierte Stefan Posch kam 2018 nur siebenmal zum Zug, dafür in den letzten drei Partien über die volle Distanz.

Stöger kämpft sich in Fortuna-Startelf

In den Vordergrund konnte sich im Herbstfinish auch Kevin Stöger (11) spielen. Der Oberösterreicher erarbeitete sich mit sieben 90-Minuten-Einsätzen in Folge bei Fortuna Düsseldorf einen Stammplatz. Der Mainzer Karim Onisiwo spielte im Herbst zwölfmal, kam aber vor allem zu Kurzeinsätzen. Schlecht für ihn, dass er das Trainingslager krankheitsbedingt verpasste. Zum Frühjahrsauftakt dürfte auch Philipp Mwene (6) keine Rolle spielen, da er erst am 12. Jänner nach sechswöchiger Verletzungspause sein Test-Comeback gab.

Mit der „Joker“-Rolle werden viele leben müssen. „Es ist eine luxuriöse Situation für einen Trainer, wenn man Martin Harnik einwechseln kann. Er kämpft weiter um einen Stammplatz, aber es gibt keine Garantie“, sagte Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt über Ex-ÖFB-Teamstürmer Harnik (10). Der bis Saisonende von Bayern ausgeliehene Außenverteidiger Marco Friedl kam im Herbst nur dreimal zum Zug.

Neo-Coach für Baumgartlinger und Dragovic

Seine ÖFB-U21-Teamkollegen Philipp Lienhart (Freiburg/8) und Kevin Danso (Augsburg/5) müssen sich Spielminuten ebenfalls hart erkämpfen. Alles offen ist bei Bayer Leverkusen. Der im Herbst von einem Innenbandriss im Knie zurückgeworfene Kapitän Julian Baumgartlinger (5) und Aleksandar Dragovic (11) bekamen mit dem Niederländer Peter Bosz einen neuen Trainer.

Grafik zeigt Daten zu den Legionären in der 1. deutschen Liga
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Seit Dienstag darf mit Baumgartner ein weiterer Österreicher auf Oberhaus-Einsätze hoffen. Der bis jetzt nur in der Regionalliga im Einsatz gewesene 19-jährige Mittelfeldspieler durfte bei den Hoffenheim-Profis in der Vorbereitung das volle Programm mitmachen, konnte überzeugen und wurde mit einer Beförderung belohnt.

Schmid soll bei Leihclub Spielpraxis sammeln

Romano Schmids Transfer vom FC Liefering zu Bremen wurde übrigens nicht berücksichtigt. Der 18-Jährige wurde nur als Perspektivspieler verpflichtet und trainiert vorerst bei der zweiten Mannschaft. Noch in dieser Transferperiode soll für ihn ein Leihclub gefunden werden, damit er Spielpraxis sammeln kann.

Die wird es für vier Ersatztorleute höchstens selten geben. Ramazan Özcan (Bayern Leverkusen), Pavao Pervan (VfL Wolfsburg), Radlinger und Michael Langer (Schalke/dritter Tormann) sind bei ihren Clubs nicht die Nummer eins. Von den Feldspielern schaut es nur für Lukas Jäger, der während seiner eineinhalb Jahre beim 1. FC Nürnberg nur einmal im DFB-Cup spielen durfte, und Augsburgs Georg Teigl sehr schlecht aus. Die beiden und Langer waren die einzigen drei ÖFB-Akteure, die im Herbst nicht zum Zug kamen.