Maximilian Landfahrer
GEPA/Michael Riedler
Volleyball-EM

Österreich zieht Duell mit Deutschland

Österreichs Volleyball-Nationalteam der Herren wird bei den Europameisterschaften 2019 in Belgien spielen. Die ÖVV-Truppe, die sich erstmals aus eigener Kraft qualifizierte, wurde am Mittwoch mit Kogastgeber Belgien, Serbien, Deutschland, der Slowakei sowie Spanien in die Gruppe B gelost. Gespielt wird in Brüssel und Antwerpen, die Top Vier steigen auf.

Österreichs Volleyball-Herren hatten sich vor einer Woche erstmals auf sportlichem Weg für eine Europameisterschaft qualifiziert. Die ÖVV-Auswahl erkämpfte gegen Kroatien in Zagreb mit einem 3:1-Sieg die nötigen Punkte für den historischen Erfolg. Österreichs Damen verpassten trotz eines 3:2-Sieges in der Schweiz die ÖVV-Premiere.

Das Herren-Nationalteam wurde nun in Brüssel bei der Auslosung aus Topf fünf gezogen, die EM findet von 12. bis 29. September in vier Ländern (Frankreich, Belgien, Slowenien und Niederlande) statt.

„Interessante Gruppe“

„Eine sehr interessante Gruppe“, analysierte ÖVV-Teamchef Michael Warm, für den Deutschen wird es u. a. gegen seine Landsleute gehen. Die Deutschen wurden zwar 2017 Vizeeuropameister, im Juni 2017 gab es in Linz aber ein 3:1 der Österreicher. „Wir sind inzwischen stark genug, um es mit jedem aufnehmen zu können. Ab sofort werden wir analysieren, wie man sie schlagen kann“, zeigte der Coach Zuversicht.

Der seit 2010 als rot-weiß-roter Teamchef fungierende Warm sieht die Deutschen und Serben als Favoriten auf den Gruppensieg. Serbien ist EM-Dritter, Belgien EM-Vierter 2017. „Außer gegen Serbien haben wir schon gegen jeden dieser Gruppe gewonnen. Unser Ziel in der Vorrunde muss mindestens der vierte Platz sein, damit hätten wir ein K.-o.-Spiel: Unser Motto wird also sein, eine überragende Vorrunde zu spielen und dann einen ‚Lucky Punch‘ zu landen.“

Michael Warm
GEPA/Michael Riedler
ÖVV-Teamchef Michael Warm gibt sich nach der Auslosung angriffslustig

Gegen die Slowakei gab es im Dezember in Testspielen je einen Sieg und eine Niederlage. Die Spanier waren nur einen Lostopf höher gereiht, gegen sie gab es schon relativ viele Duelle. ÖVV-Sportdirektor Gottfried Rath: „Ich denke, dass sie nicht allzu weit von uns weg sind.“ Respekt hat Warm vor dem Gastgeber: „Belgien hat vergleichsweise ein junges Team und zuletzt den größten Sprung nach vor gemacht.“ Spielorte sind das Paleis 12 (Brüssel) und die Lotto Arena (Antwerpen).

„Es wird eine tolle Erfahrung“

Angetan von der Gruppe war auch ÖVV-Präsident Gernot Leitner: „Man darf sich etwas erwarten. Einige sind auf Augenhöhe, einige stärker einzuschätzen. Hoffen wir auf eine gute Vorbereitung, dass unsere Truppe verletzungsfrei bleibt. Wenn die Entwicklungskurve weiter so nach oben geht, können wir uns ein Weiterkommen aus der Vorrunde als Ziel setzen. Es wird einfach eine tolle Erfahrung, gegen diese Mannschaften spielen zu dürfen.“

Die übrigen Gruppen werden in Montpellier (A), Ljubljana (C) sowie Amsterdam und Rotterdam (D) ausgetragen. Für die Aufsteiger aus Gruppe B wird es im Achtelfinale gegen die Aufsteiger aus Pool D gehen. Dort spielen die Niederlande, Weltmeister Polen, Tschechien, Estland, die Ukraine und Montenegro. Auch Rath hat für den Titelkampf den Aufstieg und einen Sieg in der K.-o-Phase als großes Vorhaben: „Ziel muss sein, dass wir in die Top Acht kommen, um uns gleich wieder für die EM 2021 zu qualifizieren.“

Deutschland zeigt Respekt vor Österreich

Deutschlands Teamchef Andrea Giani hat in einer ersten Reaktion auf die Auslosung Respekt u. a. vor den Österreichern gezeigt. „Slowakei, Spanien und Österreich sind sehr unangenehme Gegner“, sagte Giani. „Serbien und Belgien gehören zu den besten Teams der Welt.“

Als Vizeeuropameister seien die Erwartungen für diese erste von 24 Teams bestrittenen EM bei den Deutschen groß. „Wir werden mit viel Selbstbewusstsein, aber auch Demut anreisen, weil die EM im Hinblick auf das Ranking der europäischen Olympiaqualifikation unglaublich wichtig ist.“

Volleyball-EM 2019

  • Gruppe A (Montpellier): Frankreich, Italien, Bulgarien, Portugal, Griechenland, Rumänien
  • Gruppe B (Brüssel, Antwerpen): Belgien, Serbien, Deutschland, Slowakei, Spanien, Österreich
  • Gruppe C (Ljubljana): Slowenien, Russland, Finnland, Türkei, Mazedonien, Weißrussland
  • Gruppe D (Amsterdam, Rotterdam): Niederlande, Polen, Tschechien, Estland, Ukraine, Montenegro