Marco Schwarz
AP/Marco Tacca
Ski alpin

Schwarz in Wengen auf Kombi-Podestkurs

Technik-Spezialist Marco Schwarz hat sich in der alpinen Weltcup-Kombination in Wengen eine perfekte Ausgangsposition gesichert. Der Kärntner setzte sich am Freitag im Slalom 0,20 Sekunden vor Favorit Alexis Pinturault an die Spitze. Dessen französischer Landsmann und Vorjahressieger Victor Muffat-Jeandet geht als Dritter mit 0,87 Rückstand auf Schwarz in die entscheidende Abfahrt (14.00 Uhr, live in ORF eins und im Livestream).

Schwarz präsentierte sich trotz seiner beiden Ausfälle in Adelboden und Zagreb als Halbzeitleader im Slalom wieder selbstbewusst und sicher. „Das Skifahren war gut, obwohl es zum Teil schwierig war“, sagte Schwarz zufrieden. Der Vorsprung auf die Verfolger sei aber gering, zumal Pinturault und Muffat-Jeandet mehr Abfahrtstraining als Schwarz in den Beinen haben. „Ich muss mich zusammenreißen und ordentlich Gas geben“, sagte der 23-Jährige.

Aussichtsreich im Rennen liegen weiters der US-Amerikaner Ted Ligety als Vierter (+1,20) und vor allem der Russe Pavel Trichitschew, der als Fünfter und starker Abfahrer nur 1,51 Sekunden auf Schwarz verlor. In der vergangenen Saison hatte Trichitschew in der Kombi von Wengen als Zweiter für seinen bisher einzigen Weltcup-Podestplatz gesorgt. Der Schweizer Lokalmatador Mauro Caviezel geht als Sechster (1,60) ebenfalls noch chancenreich in die Abfahrt.

Baumann mit Respektabstand

Für die weiteren Österreicher ist der Traum vom Podest schon im Slalom geplatzt. Romed Baumann, der vor knapp sieben Jahren in Chamonix als bis dato letzter Österreicher eine Kombination für sich entschieden hatte, verlor als Speed-Spezialist und Slalom-13. bereits 2,72 Sekunden auf Schwarz, von Muffat-Jeandet und dem Podest trennen Baumann 1,85 Sekunden. Mehr als vier Sekunden Rückstand handelte sich Vincent Kriechmayr (25.) ein.

Nur mehr Zuschauer ist im Finale Matthias Mayer. Der Kärntner fädelte im Slalom ein und stürzte in der Folge wie schon in der Olympiakombi 2018 in Pyeongchang spektakulär. Diesmal blieb er – bis auf Schmerzen in der Hüfte – jedoch unverletzt. „Ich bin wieder blöd auf die Seite gefallen, aber das passt schon. Dabei hatte ich beim Lauf ein gutes Gefühl, wahrscheinlich war ich für meine Verhältnisse ein bisschen zu schnell unterwegs“, so Mayer, der am Samstag als Mitfavorit in die Spezialabfahrt startet.

Matthias Mayer
Reuters/Stefan Wermuth
Für Matthias Mayer endete der Kombi-Slalom wieder schmerzhaft

Schluss mit Kombination

Die laufende Kombination dagegen dürfte die letzte in Wengen sein. Der Internationale Skiverband (FIS) hatte zuletzt angekündigt, die Kombinationen durch andere Rennen zu ersetzen. Zuletzt wurde etwa erwogen, in der nächsten Saison in Wengen statt der Kombination eine Sprint-Abfahrt in zwei Durchgängen durchzuführen.

Aktuell wird im Kombi-Weltcup eine kleine Kristallkugel vergeben, obwohl in der laufenden Saison nur zwei Bewerbe vorgesehen sind – nach Wengen im Februar in Bansko. Bei der WM in Aare wird der Bewerb ebenfalls stattfinden, 2020 soll laut FIS-Plänen aber endgültig Schluss mit der Kombination sein.