Sebastian Frimmel
GEPA/Oliver Lerch
Handball-WM

Österreich spielt um würdigen Abschied

Österreichs Handball-Herren sind nach der klar verpassten Hauptrunde bei der WM in Dänemark und Deutschland von Herning nach Kopenhagen übersiedelt. Dort geht es im President’s Cup am Samstag zunächst gegen Argentinien um die Plätze 17 bis 18 (20.30 Uhr, live in ORF Sport + und im Livestream).

Der Titel President’s Cup täuscht darüber hinweg, dass es sich bei dem Turnierast um die Duelle der Verlierer handelt – dabei treffen all jene Mannschaft aufeinander, die es nicht in die Hauptrunde schafften, um die Plätze 13 bis 20 auszuspielen. Für Österreich kommen als Vorrundenfünften die Ränge 17 bis 20 infrage. Der Sieger der Begegnung gegen Argentinien kämpft zum Abschluss gegen den Sieger zwischen Serbien und Bahrain um den 17. Platz. Unterliegt man den Südamerikanern, geht es bestenfalls um Rang 19.

Beim ÖHB-Team wird betont, dass man die beiden Begegnungen ernst nimmt. Man wolle sich trotz der Enttäuschungen in der Gruppenphase mit Würde von der WM-Endrunde verabschieden. „Die WM ist nicht vorbei, und jedes internationale spiel von uns zählt“, betonte ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser. „Die Mannschaft wird definitiv alles geben, und wir werden diese Spiele auch dazu nutzen, weiter an uns zu arbeiten und uns zu verbessern.“

Handball-Trainer Patrekur Johannesson
GEPA/Oliver Lerch
Die Analyse von ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson: Argentiniens Stärke liegt in der variablen Abwehr

Die Aufgabe gegen Argentinien wird keine einfache. Die „Gauchos“ sind regierender Panamerika-Meister, bei der letzten WM-Teilnahme 2015 belegte man Platz zwölf. Erfahrungen gegen den zehnfachen WM-Teilnehmer gibt es jedoch keine – die Begegnung in Kopenhagen ist eine Länderspielpremiere. In der Gruppenphase zeigten die Österreicher gegen Chile – ebenfalls ein südamerikanisches Team gegen das eine Premiere gegeben wurde – ihre schwächste Leistung.

Frimmel: „Schätze sie höher als Chile ein“

Argentinien sei vom Potenzial her sogar noch stärker, erklärte ÖHB-Flügelspieler Sebastian Frimmel. „Argentinien wird kein leichter Gegner, ich schätze sie höher als Chile ein.“ Umso mehr werde man „alles geben, um dieses Spiel zu gewinnen“. Die Köpfe hängen zu lassen, bringe nichts: „Wir wollen jetzt noch zwei gute Spiele machen. Wir bereiten uns intensiv auf dieses Spiel vor.“

ÖHB-Teamchef Patrekur Johannesson sieht vor allem in der Defensive die Stärken der Argentinier. „Sie spielen eine offensive 6:0-Deckung, wechseln auch gerne in eine 3:2:1-Deckung und sind sehr beweglich“, so die Einschätzung des Isländers, der vor den letzten beiden Spielen seinen dritten und letzten Kadertausch vollziehen musste. Maximilian Hermann musste wegen Schulterproblemen abreisen, für ihn rückt Sebastian Spendier ins Aufgebot.