Ramona Siebenhofer (AUT)
GEPA/Harald Steiner
Ski alpin

Siebenhofer holt Double in Cortina

Österreichs Speed-Damen haben am Samstag in der fünften Saisonabfahrt bereits den vierten Sieg gefeiert. Nach dem Double von Nicole Schmidhofer in Lake Louise schaffte Ramona Siebenhofer dieses Kunststück in Cortina. Die 27-Jährige setzte sich in der zweiten Abfahrt auf der Tofana 0,04 Sekunden vor ihrer steirischen Landsfrau Schmidhofer durch.

Die Konkurrenz hatte klar das Nachsehen. Die Slowenen Ilka Stuhec, die die Abfahrt in Gröden gewinnen konnte, landete mit einem Respektabstand von 0,51 Sekunden auf Rang drei. Hinter den beiden Deutschen Kira Weidle (0,63) und Viktoria Rebensburg (1,16) klassierte sich Cornelia Hütter auf dem sechsten Platz (1,26). Lindsey Vonn wurde im zweiten Rennen nach ihrem Comeback ex aequo mit der 23-jährigen Tirolerin Christina Ager Neunte (1,36).

Für zwei andere Österreicherinnen lief die zweite Abfahrt nicht ganz nach Wunsch. Stephanie Venier, die am Freitag mit Rang drei erstmals den Sprung auf ein Abfahrtspodest geschafft hatte, musste sich mit Platz 13 (1,46) begnügen. Tamara Tippler, die Siebente im ersten Rennen, klassierte sich ex aequo mit Venier. Weltcup-Punkte gab es noch für Nina Ortlieb (24./2,28), Ricarda Haaser (26./2,38) und die 23-jährige Vorarlbergerin Ariana Rädler (28./2,46).

Nicole Schmidhofer, Ramona Siebenhofer (beide AUT) und Ilka Stuhec (SLO)
GEPA/Thomas Bachun
Nicole Schmidhofer, Ramona Siebenhofer und Ilka Stuhec feiern auf dem Siegespodest

Siebenhofer mit Angriff zum Sieg

Im Gegensatz zur ersten Abfahrt ging das Rennen am Samstag von ganz oben über die Bühne. Dadurch erhöhte sich das Tempo im Tofana-Schuss, die Fahrzeit verlängerte sich um 20 Sekunden. Die beiden ÖSV-Damen lieferten sich ein enges Duell über die 2,66 Kilometer lange Strecke. Schmidhofer, die sich am Vortag nach einem Fehler noch mit Rang zwölf begnügen hatte müssen, lag bei der letzten Zwischenzeit noch 0,31 Sekunden voran, ehe Siebenhofer im Ziel dann doch die Nase knapp vorne hatte.

Doppelsieg bei Abfahrt in Cortina

Ramona Siebenhofer ist in Cortina nicht zu schlagen. Nach ihrem Premierensieg im Weltcup hat sie auch die zweite Abfahrt gewonnen. Nicole Schmidhofer auf Platz zwei sorgte für einen österreichischen Doppelsieg.

Siebenhofer legte damit nur 24 Stunden nach ihrem ersten Weltcup-Triumph gleich ihren zweiten Erfolg nach und gewann damit auch als erste Dame zwei Cortina-Abfahrten in einer Saison. Selbst Renate Götschl (fünf Abfahrtssiege) und Vonn (sechs) war das auf der Tofana nicht vergönnt. „Unglaublich, obwohl die Fahrt für mich gefühlt nicht ganz sauber war. Ich habe einfach noch einmal voll angegriffen. Bei der Nici habe ich schon noch einmal gescheit geschwitzt. Ich war dann überrascht, weil sie doch ziemlich weit vorne war. Das ist die Ernte von langer, harter Arbeit“, sagte Siebenhofer im ORF-Interview und zeigte sich von ihrem erneuten Sieg überwältigt.

1. Ramona Siebenhofer (AUT)
2. Nicole Schmidhofer (AUT)
3. Ilka Stuhec (SLO)

Schmidhofer hadert nicht

Schmidhofer war hingegen über den knapp verpassten dritten Saisonsieg nicht enttäuscht und gönnte ihrer Zimmerkollegin das oberste Podest. „In Lake Louise war das Hundertstelglück auf meiner Seite, dass ich gewonnen habe. Vielleicht bin ich eine Spur zu rund in den Zielhang gefahren. Mir taugt es für uns beide“, sagte Schmidhofer, die mit 328 Punkten im Abfahrtsweltcup führt. Siebenhofer schob sich acht Zähler dahinter auf Platz zwei.

Mit 298 Punkten liegt Stuhec auf Rang drei. „Nicole und Ramona haben einen Superlauf gezeigt. Ich bin nicht perfekt gefahren, ich hatte ein paar Kleinigkeiten. Gute Resultate bringen gutes Selbstvertrauen. Das ganz österreichische Team ist sehr stark. Ich freue mich, dass ich mithalten kann“, sagte die 28-jährige Slowenin, die für den Super-G am Sonntag (11.15 Uhr, live in ORF eins) einen weiteren Angriff versprach.

Vonn war mit ihrer Fahrt erneut nicht ganz zufrieden, überdies machte der 34-jährigen das Knie zu schaffen. „Ich habe keinen großen Fehler gemacht, bin im Mittelteil aber nicht optimal gefahren. Die Sicherheit bei den Rechtsschwüngen fehlt noch. Ich hatte mehr Schmerzen, und das Knie ist auch geschwollen. Ich hoffe, dass es morgen ein bisschen besser geht“, sagte die US-Amerikanerin.