Der Ramsauer verwies den Japaner Akito Watabe, den Deutschen Fabian Rießle und den Norweger Espen Björnstad auf die Plätze zwei bis vier. „Ich habe heute auf der Schanze und in der Loipe einen super Tag gehabt. Ich kann es noch gar nicht wirklich glauben. Am Sonntag werde ich schauen, dass ich wieder vorne weglaufen kann. Jetzt heißt es einmal gut regenerieren“, sagte ein glücklicher Rehrl.
Mario Seidl konnte am Schluss nicht mehr um die Podestplätze mitkämpfen und belegte erneut Platz fünf (27,5). Lukas Klapfer verbesserte sich mit der schnellsten Laufzeit noch auf Platz zehn (58,6). Unmittelbar dahinter landete Martin Fritz (1:01,3). Mit Lukas Greiderer (17./1:42,9) und Bernard Gruber (19./1:56,2) sind zwei weitere Österreicher beim Finale der besten 30 Athleten dabei.
Rehrl siegt erneut
Franz-Josef Rehrl holt sich in Chaux-Neuve den zweiten Sieg. Seine klare Führung nach dem Springen konnte der Steirer in der Loipe behaupten.
Rehrl in der Loipe souverän
Favorit auf den Gesamtsieg ist beim Abschluss am Sonntag Rehrl. Der Steirer sprang von der Schanze auf 117,5 Meter und holte sich damit einen großen Vorsprung von 45 Sekunden auf Yoshito Watabe. Während der Japaner in der Loipe keine Rolle spielte, bildete sich hinter Rehrl eine vier Mann starke Verfolgergruppe, die aufs Tempo drückte. Zur Halbzeit des Rennens hatte Rehrl knapp die Hälfte seines Vorsprungs bereits eingebüßt und lag noch 32,7 Sekunden voran.
Mit der Energie des ersten Weltcup-Sieges konnte der 25-Jährige aber kontern. Rehrl baute seinen Vorsprung phasenweise sogar wieder aus und lief einem ungefährdeten Sieg entgegen. Knapp 24 Sekunden dahinter entschied Watabe den Sprint der Verfolger für sich. Der im Gesamtweltcup überlegen führende Norweger Jarl Magnus Riiber kam mit fast einer Minute Rückstand auf Platz sechs.
„Schützenhilfe“ für Rehrl von Seidl
Rehrl bekam auf dem Weg zum Sieg auch Hilfe von Teamkollegen Seidl. „In der Loipe habe ich keine Führungsarbeit geleistet, damit der Abstand zu Franz-Josef bleibt und er durchkommt“, sagte der Salzburger. Für Rießle wurde diese Taktik zum Ärgernis. „Es wollte keiner helfen“, beschwerte sich der Deutsche. Seidl kümmerte das wenig: „Ich bin sehr zufrieden. Mein Lauf war sehr positiv, auf der Schanze habe ich leider nicht mein volles Potenzial zeigen können.“
Auch Cheftrainer Christoph Eugen war nach dem Bewerb voll des Lobes für seine Athleten: „Ich bin positiv überrascht von Franz-Josef. Unser vorrangiges Ziel war gar nicht, dass er auf Sieg läuft. In der dritten Runde haben wir dann aber gewusst, dass es sich ausgeht. Er hat es dann durchgezogen, das ist sensationell. Auch Mario Seidl ist super und aktiv gelaufen. Vielleicht hat er im Schlusssprint einen kleinen Fehler gemacht, dass er als Erster in die Abfahrt gegangen ist.“