Mikaela Shiffrin
APA/AFP/Tiziana Fabi
Ski alpin

Shiffrin beeindruckt in Cortina-Super-G

Mikaela Shiffrin hat am Sonntag einmal mehr ihr Ausnahmetalent eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Die 23-jährige US-Amerikanerin, die zuvor die Trainings und beide Abfahrten in Cortina ausgelassen hatte, gewann mit Startnummer 17 den Super-G auf der Tofana und holte damit bereits ihren elften Saison- sowie 54. Weltcup-Sieg.

Shiffrin verwies die Liechtensteinerin Tina Weirather um 0,16 Sekunden auf Rang zwei. Für Österreich holte Tamara Tippler einen weiteren Podestplatz in Cortina. Die 27-jährige Steirerin griff mit Startnummer 21 noch nach dem Sieg, hatte aber im Ziel 0,18 Sekunden Rückstand auf Shiffrin und belegte damit Rang drei. Stephanie Venier wurde Neunte (0,74), Cornelia Hütter belegte Rang zwölf (0,91), Nicole Schmidhofer landete nach einem schweren Fehler auf Platz 13 (1,04).

Für viele Favoritinnen kam dagegen reihenweise das Aus. Dazu zählte auch Ramona Siebenhofer. Die Siegerin der beiden Abfahrten schied nach einem Verschneider bereits beim vierten Tor aus. Lindsey Vonn verpasste im unteren Teil ein Tor. Der Slowenin Ilka Stuhec und der Schweizerin Lara Gut-Behrami wurde nach toller Zwischenzeit die schwer zu fahrende Curva Grande zum Verhängnis. Auch Hütter verlor in der Schlüsselstelle des selektiv gesetzten Kurses viel Zeit.

Tamara Tippler (AUT) jubelt
GEPA/Thomas Bachun
Tamara Tippler bestätigte im Super-G in Cortina ihre gute Form

Shiffrin reicht ein Tag Training

Weirather dagegen fuhr die Curva Grande clever und investierte in die Linie. Damit ging sich zwar die Zwischenführung, nicht aber der Sieg aus. Shiffrin bewältigte die Passage ohne Probleme und holte sich die entscheidenden Zehntelsekunden. Die US-Amerikanerin gewann damit alle drei Super-Gs, bei denen sie in dieser Saison am Start gestanden war. Beim Gröden-Sieg von Stuhec hatte Shiffrin, die im Spezialweltcup 64 Punkte vor Weirather führt, auf einen Start verzichtet.

Weiterer Podestplatz für ÖSV-Damen

Nach zwei Siegen durch Ramona Siebenhofer hat es für die ÖSV-Damen in Cortina einen weiteren Podestplatz gegeben: Tamara Tippler belegte im Super-G Rang drei. Der Sieg ging an US-Superstar Mikaela Shiffrin.

„Ich hatte einen Tag wirklich gutes Super-G-Training und habe mir wieder das Gefühl für meine Skier geholt. Ich habe auch im Moment volles Vertrauen ins Material. Es war kein Nachteil, dass ich in der Abfahrt nicht gefahren sind. Ich habe gut besichtigt und bin aggressiv gefahren. Es war aber sehr knapp, ich hatte auch Glück“, sagte Shiffrin, die auch ihre Führung im Gesamtweltcup auf 596 Punkte auf die Slowakin Petra Vlohova ausbaute.

Tippler ist „alles aufgegangen“

Tippler holte den insgesamt vierten Super-G-Podestplatz ihrer Karriere. Die letzten drei hatte die Steirerin allesamt in der Saison 2015/16 geschafft. „Es taugt mir voll. Ich habe mir vorgenommen, mit Hirn zu fahren, weil viele ausgeschieden sind. Das habe ich probiert, besser zu machen, und es ist mir alles aufgegangen“, sagte die Steirerin, die in den Abfahrten die Ränge sieben und 13 geholt hatte.

Mit Platz drei im Super-G dürfte Tippler nun auch ihr Ticket für die WM in Aare gelöst haben. „Natürlich will man bei einem Großereignis dabei sein. Aber es ist kein Wunschkonzert, es müssen auch Ergebnisse her. Es hat eine Steigerung her müssen. Jetzt habe ich vom Kopf eine gewisse Lockerheit und weiß auch, dass das Material stimmt. Denken macht langsam, und das will ich nicht“, sagte die 27-Jährige.

1. Mikaela Shiffrin (USA)
2. Tina Weirather (LIE)
2. Tamara Tippler (AUT)

Venier und Schmidhofer hadern

Für die ÖSV-Damen wurde Hütter mit Startnummer vier zur Testpilotin für die Curva Grande. „Mich hat es voll runtergedrückt. Das war ein Fahrfehler, da verliert man gleich drei, vier Meter auf die Ideallinie und viel Tempo“, sagte die Steirerin, die ihre Erkenntnisse an die Kolleginnen funkte.

Während Siebenhofer gar nicht so weit kam, erwischten Venier und Schmidhofer die heikle Passage sehr gut, vergaben aber ihre Chancen mit Fehlern an anderen Stellen. „Ich bin oben schon souverän hängen geblieben, und dann hat es mich noch einmal ausgedreht. Der Mittelteil ist mir aber recht gut gelungen, auf den kann ich aufbauen“, sagte Venier, die Abfahrtsdritte von Freitag.

Schmidhofer verspielte ihren Vorsprung mit Fehlern im unteren Teil. „Es will zurzeit einfach nicht sein. Ich habe eine Megafett’n, dass ich überhaupt im Ziel bin. Ich bin vor der dritten Zwischenzeit und auch davor bei der Schrägfahrt schon abgerutscht. Dann hat der Ski gegriffen, und ich bin nach außen gekommen. Es ist bitter“, sagte die Steirerin, die wiederum in der zweiten Abfahrt Zweite gewesen war.