Eberhard vergab den möglichen Sieg mit einem Fehler beim letzten Schuss, am Ende fehlten dem Olympiavierten im Sprint trotz einer Strafrunde mehr nur 0,6 Sekunden auf Bö. „Ich bin froh, dass ich auf dem Stockerl stehe. Es war ein absolut gutes Rennen, auch wenn es knapp am Sieg vorbei war. In der letzten Runde habe ich gewusst, dass der, der am härtesten zu sich selber ist, auf das Stockerl laufen wird“, sagte Eberhard nach dem Krimi über 15 Kilometer.
Für das ÖSV-Team war es der insgesamt vierte Podestplatz in dieser Saison, der zweite in einem Einzel-Bewerb. Simon Eder, zum Auftakt in Pokljuka Dritter über 20 km, wurde mit zwei Fehlern Neunter (+33 Sekunden). Dominik Landertinger musste dreimal in die Strafrunde und kam nicht über Platz 25 (1:44,7) hinaus.
Hochspannung nach letztem Schießen
Eberhard musste beim zweiten Liegendschießen zwar einmal in die Strafrunde, konnte den Rückstand aber schnell wieder wettmachen. Beim letzten Schießen lagen mit Johannes Thingnes Bö, Martin Fourcade, Tarjei Bö und Eberhard vier Läufer gleichauf. Der jüngere Bö, der Franzose und der Österreicher verzeichneten beim letzten Schuss einen Fehler, Tarjei Bö musste gleich zweimal in die Strafrunde.
Podestplatz für Eberhard in Ruhpolding
Beim Biathlon-Weltcup in Ruhpolding hat Julian Eberhard erstmals in dieser Saison in einem Einzel-Rennen einen Podestplatz erreicht. Nur der Norweger Johannes Thingnes Bö war schneller.
Der Norweger Vetle Sjästad Christiansen, der Schweizer Benjamin Weger und der Franzose Quentin Fillon Maillet schoben sich mit fehlerfreien Serien an die Spitze. Eberhard, Fourcade und Bö lagen sieben Sekunden zurück und starteten eine Aufholjagd. Mit den drei hervorragenden Läufern konnte nur Fillon Maillet mithalten, der am Ende Rang drei vor Fourcade holte. Eberhard hatte schließlich im Zielsprint knapp das Nachsehen. „In der Loipe war es ein harter Kampf, weil nahezu alle im Starterfeld richtig fit waren“, sagte Eberhard.
Eder jubelt „über saugeiles Rennen“
Auch Eder zeigte bei traumhaften äußeren Bedingungen ein gutes Rennen. Nach zwei fehlerfreien Liegendserien lag der Salzburger sogar in Führung. In den Stehendanschälgen musste Eder aber jeweils eine Strafrunde in Kauf nehmen, schaffte es aber noch in die Top Ten.
„Das war ein saugeiles Rennen. Wir waren heute mittendrin statt nur dabei. Wenn ich mit einem Fehler in Stockerlnähe kommen kann, weiß ich, dass alles passt. Die Form, aber auch das Material stimmen, jetzt freuen wir uns auf Antholz. Für die Mannschaft ist es super, dass wieder einmal ein Stockerlplatz herausgeschaut hat. Jetzt gilt es, in Schwung zu bleiben“, sagte der 35-jährige Routinier.
Hauser bei Damen auf Rang 13
Im Massenstart der Damen belegte die Tirolerin Lisa Theresa Hauser Rang 13. Der 25-Jährigen fehlten nach zwei Strafrunden am Ende 50,3 Sekunden auf die Deutsche Franziska Preuß, die einen umjubelten Heimsieg feierte – ihren ersten im Weltcup. Die Entscheidung war dabei ebenso spannend wie bei den Herren. Preuß setzte sich im Zielsprint gegen die ebenfalls fehlerfreie Norwegerin Ingrid Tandrevold durch. Dritte wurde mit einem Fehler die Slowakin Paulina Fialkova.
Hauser lag nach zwei fehlerlosen Liegendschießen auf dem sechsten Zwischenrang. Stehend schoss sie bei beiden Einlagen jeweils einmal daneben. „Der Tag hat mit Julians Stockerlplatz gut angefangen. Das motiviert auch uns. Ich war mit den zwei Nullern im Liegendschießen am Anfang richtig gut dabei. Auch läuferisch habe ich mich super gefühlt und konnte das Tempo immer mitgehen. Stehend sind leider zwei Fehler passiert, insgesamt bin ich aber zufrieden“, sagte Hauser.