Der griechische Tennisspieler Stefanos Tsitsipas liegt bei den Australian Open jubelnd am Boden
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Australian Open

Tsitsipas schreibt Märchen weiter

Stefanos Tsitsipas steht bei den Australian Open 2019 bereits unter den letzten vier. Der als Nummer 14 gesetzte Grieche besiegte am Dienstag im Viertelfinale den Spanier Roberto Bautista Agut (22) mit 7:5 4:6 6:4 7:6 (7/2). „Es fühlt sich an wie ein Märchen“, jubelte der erst 20-jährige Bezwinger von Superstar und Vorjahressieger Roger Federer.

Im Halbfinale trifft der jüngste Grand-Slam-Semifinalist seit Novak Djokovic bei den US Open 2007 am Donnerstag auf den spanischen Superstar Rafael Nadal (2), der wenige Stunden später dem 21-jährigen US-Amerikaner Frances Tiafoe beim 6:3 6:4 6:2 keine Chance ließ.

„Das ist, wofür ich gearbeitet habe“, sagte Tsitsipas. Die Nummer 15 der Welt war besonders froh darüber, dass er an den Sieg über Idol Federer anknüpfen konnte. „Die größte Herausforderung war die Vorbereitung auf dieses Match. Ich bin froh, dass ich gut gespielt habe. Das zeigt, dass das kein Zufall war“, sagte er in puncto Achtelfinale.

Tsitsipas im Melbourne-Halbfinale

Der Erfolgslauf von Stefanos Tsitsipas bei den Australian Open geht weiter. Nach dem Sieg gegen Titelverteidiger Roger Federer bezwang Griechenlands Jungstar auch den Spanier Roberto Bautista Agut.

Mutig nach vorn gespielt

Der griechische Jungstar spielte auch gegen Bautista Agut wieder mutig nach vorn. Tsitsipas holte dabei im ersten und dritten Satz jeweils Aufschlagverluste auf und machte in den entscheidenden Momenten die Punkte gegen den Spanier.

Der 30-Jährige hatte im Verlauf des Turniers schon den früheren Weltranglistenersten Andy Murray (SCO) und Vorjahresfinalist Marin Cilic (CRO) ausgeschaltet. Auch für den Weltranglisten-24. war es das erste Viertelfinale bei einem Grand-Slam-Turnier.

Griechische Fans feiern Tsitsipas

Nach 3:15 Stunden siegte aber Tsitsipas, und das sehr zur Freude der vielen griechischen Fans, die in und außerhalb der Rod Laver Arena unter anderem 22 Asse und um 30 mehr Winner (68) als unerzwungene Fehler (38) ihres Hoffnungsträgers lautstark bejubelten.

Griechische Fans des Tennisspielers Stefanos Tsitsipas
AP/Mark Schiefelbein
Das Märchen geht weiter: Griechische Fans feiern den Aufstieg von Stefanos Tsitsipas ins Halbfinale

Nach dem Matchball ließ der Youngster sein Racket fallen – und sich selbst auf den Rücken. „Es war schon ein wenig emotional, aber nicht zu sehr. Ich weiß, dass ich dafür hart gearbeitet habe“, sagte Tsitsipas, der als erster Grieche in einem Grand-Slam-Turnier so weit vorstieß.

„Ich habe den Leuten vor diesem Turnier gesagt, dass mein Ziel das Semifinale ist. Als ich die Antwort gab, dachte ich, ich wäre verrückt, aber nein, es ist real. Es ist passiert“, sagte Tsitsipas noch auf dem Court. Am Donnerstag soll sein Märchen eine Fortsetzung finden.

Nadal weiter ohne Satzverlust

Nach Federer wartet nun aber der nächste Superstar. Mit dem ungesetzten Tiafoe hatte Nadal relativ einfaches Spiel, zu klar und offensichtlich war der Klasseunterschied. Der Weltranglistenzweite ist im Turnierverlauf weiter ohne Satzverlust, obwohl er davor seit dem gewonnenen Viertelfinale gegen Dominic Thiem bei den US Open im September kein Match auf der Tour gespielt hatte. Noch zwei Siege fehlen dem Spanier auf seinen 18. Major-Titel, womit ihm nur noch zwei auf den Schweizer Rekordhalter Roger Federer fehlen würden.

Der Turniersieger von 2009 wird in seinem sechsten Halbfinale im Melbourne Park aber wohl hart zu kämpfen haben. „Er hat die Chance, einer der Besten für lange Zeit zu sein“, sagte der 32-Jährige über Tsitsipas. Gegen Bautista Agut bestätigte der Grieche seinen Achtelfinal-Erfolg gegen Federer. Nadal möchte nicht das nächste Opfer sein, hat aber Respekt: „Ich habe vor ein paar Runden gesagt, dass die Jungen ein paar Jahre warten können. Aber sie wollen nicht warten.“

Unglaubliche Serie

Nadal setzte jedenfalls gegen Tiafoe eine unglaubliche Grand-Slam-Bilanz gegen US-Amerikaner fort. Seit einer Niederlage in der dritten Runde der US Open 2005 gegen James Blake hat er bei Majors 21 Partien in Folge gegen Spieler aus den USA gewonnen. Nadal steht zum 30. Mal in der Vorschlussrunde einer der vier wichtigsten Turniere, 17 der bisher 29 Male ging es für ihn weiter bis zum Titel.