Wolfgang Kindl präsentärt seine Medaillen in Igls im Jänner 2017
GEPA/Hans Osterauer
Rodel-WM

Weltmeister muss in die Quali

Der Titelverteidiger muss in die Qualifikation: Während Weltmeister in anderen Sportarten bei der nächsten WM ein automatisches Antrittsrecht haben, muss sich Wolfgang Kindl bei den Weltmeisterschaften der Kunstbahnrodler in Winterberg erst den Startplatz für das Einzelrennen sichern.

Verantwortlich dafür ist das Reglement und eine Pechserie des Tirolers an den drei vergangenen Weltcup-Orten. „Die Gesetzten-Gruppe wird aus den Ergebnissen der letzten drei Weltcup-Rennen gebildet“, erklärte Kindl.

Und da hatte er Pech: Zunächst war er in Lake Placid Mitte Dezember wegen einer zu schweren Rodel disqualifiziert worden und verpasste dadurch dort auch den Sprint. In Königssee war er in Lauf eins vor der Kehrpause auf Rang elf gefahren, das Rennen wurde dann abgebrochen und so gewertet. In Sigulda reichte es schließlich nur zu Rang zehn.

„Es kommt auf die Bedingungen an“

„Bei der WM ist das jetzt doppelt bitter“, sagte Kindl. Zwar geht er von einer für ihn am Donnerstag lockeren Qualifikation aus, doch die besten Startplätze in Lauf eins sind für Sonntag schon an die Gesetzten vergeben. „Es kommt dann auf die Bedingungen an. Wenn die passen, kann ich im zweiten Lauf angreifen.“ Kindl hatte auf den ersten drei Saisonstationen drei Siege gefeiert, die im Weltcup Nationencup genannte Qualifikation bleibt ihm aber auch nächste Woche in Altenberg nicht erspart.

Trotz allem geht der Tiroler zuversichtlich in die WM, besonders im Sprint am Freitag rechnet er sich etwas aus. „Da kann ich im unteren Teil mit meinem Speed, meiner Schnelligkeit viel herausholen." Der Start sei zwar in Winterberg nicht so wichtig, aber da es nach einer steilen Startrampe eher flach weitergehe, wirke sich ein schwächerer Start schon aus. Und seine Handverletzung sei zwar kein großes Thema mehr, aber doch noch nicht ganz verheilt. Diesen Rückstand zieht man mit“, erläuterte der 30-Jährige. „Ich bin am Start nicht da, wo ich gerne sein würde.“

Bei Großereignissen ist Kindl meist gut dabei hin. So hat er neben den zwei WM-Goldmedaillen auch schon zweimal Bronze geholt, bei Europameisterschaften fehlt ihm bei drei Silbernen und einer Bronzenen nur noch der Titel. „Speziell bei WM und EM hat es bei mir einige Male geklappt. Das ist das Ereignis, auf das man das ganze Jahr hintrainiert.“ Diesmal ist sei es nicht anders. „Eine Medaille ist das Ziel, auch wenn es auf einer deutschen Bahn schwieriger ist.“