Jubel von Martin Harnik (Bremen)
Reuters/Leon Kuegeler
DFB-Pokal

Bremen jubelt nach Krimi gegen Dortmund

Werder Bremen ist mit einem spektakulären Sieg über Borussia Dortmund ins Viertelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Die Hanseaten setzten sich am Dienstag auswärts gegen den überlegenen Tabellenführer im Elferschießen mit 4:2 durch. Nach 90 Minuten war es 1:1, nach 120 Minuten 3:3 gestanden. Für Werders 3:3 sorgte Martin Harnik in der 119. Minute.

Dortmund, das in der Meisterschaft sieben Punkte vor Borussia Mönchengladbach und Bayern München souverän führt, schied damit wie in der letzten Saison bereits im Achtelfinale aus und verspielte damit früh die Chance auf das nationale Double. „Normalerweise müssen drei Tore zu Hause reichen. Das war sehr, sehr bitter in der Summe – und dann auch noch im Elfmeterschießen zu verlieren. Das war ein gebrauchter Abend“, erklärte Dortmunds Mario Götze.

Mit 1:1 in turbulente Verlängerung

Milot Rashica brachte die Bremer in Führung, indem er in der fünften Minute einen Freistoß von Max Kruse ins Tor lenkte. Marco Reus gelang Sekunden vor der Pause ebenfalls aus einem Freistoß der Ausgleich für die ersatzgeschwächten Gastgeber, bei denen Coach Lucien Favre auf Roman Bürki, Marvin Hitz, Jadon Sancho und Marcel Schmelzer wegen eines grippalen Effekts verzichten musste.

Claudio Pizarro (Bremen) schießt ein Tor gegen Dortmund
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Claudio Pizarro beweist auch mit 40 Jahren, dass er noch immer ein Torjäger ist

In der anschließenden Verlängerung wurde es dann so richtig turbulent: Zunächst stellte Christian Pulisic in der 105. Minute nach Vorarbeit von Paco Alcacer auf 2:1 für den BVB. Danach gelang dem 40-jährigen Claudio Pizarro, der kurz vor Ende der regulären Spielzeit eingewechselt worden war, in der 108. Minute mit einem sehenswerten Treffer aus spitzem Winkel der Ausgleich.

Cupspezialist Harnik schlägt zu

Die neuerliche Dortmunder Führung folgte in der 108. Minute. Werder forderte vergeblich wegen Handspiels einen Freistoß am gegnerischen Strafraum, praktisch im Gegenzug glückte Achraf Hakimi das 3:2 für Dortmund. Der Jubel der Hausherren dauerte nicht allzu lange, denn in der 119. Minute schlug der in der 66. Minute eingewechselte Harnik zu.

Der Ex-ÖFB-Teamspieler erzielte nach einem Corner per Kopf das 3:3, und das unter Mithilfe des etatmäßig dritten BVB-Goalies Eric Oelschlägel. Zuvor hatte sich Dortmunds Keeper, der aufgrund der Erkrankungen von Bürki und Hitz in die Mannschaft gerutscht war, einige Male ausgezeichnet. Harnik erwies sich einmal mehr als DFB-Pokal-Spezialist, seine Bilanz steht bei 21 Toren und acht Assists in 26 Partien.

Pavlenka wird zum Elferkiller

Das Elfmeterschießen war dann eine klare Sache für Werder. Mit Alcacer und Maximilian Philipp scheiterten gleich die ersten beiden BVB-Schützen an Bremen-Goalie Pavlenka. Pizarro, Maximilian Eggestein und Davy Klaassen trafen für die Bremer. Kruse vollendete dann zum 4:2. „Der Sieg heute hier ist der Wahnsinn. Wir haben es verdient, in die nächste Phase des Pokals zu kommen. Das war besonders für uns, wir haben gekämpft und auch die Tore gemacht“, freute sich Routinier Pizarro über den Aufstieg.