Marco Schwarz (AUT)
GEPA/Andreas Pranter
Ski-WM

Schwarz erobert Bronze in Kombination

Marco Schwarz hat am Montag im dritten Bewerb die dritte WM-Medaille für die ÖSV-Herren in Aare erobert. Der 23-Jährige Kärntner fuhr in der Kombination auf den dritten Platz und holte Bronze. Neuer Weltmeister und damit erstmals in seiner Karriere wurde der Franzose Alexis Pinturault. Silber ging überraschend an den Slowenen Stefan Hadalin.

Die Entscheidung im Slalom wurde damit zur klaren Angelegenheit für die Spezialisten. Pinturault, der nach der Abfahrt auf Rang 24 gelegen war, gewann mit einem Vorsprung von 0,24 Sekunden auf Hadalin. Der Slowene verbesserte sich mit Laufbestzeit gar vom 30. auf den zweiten Platz. Schwarz hatte am Ende einen Rückstand von 0,46 Sekunden und durfte über seine erste WM-Medaille in seiner Karriere jubeln.

„Ich freu mich sehr über Bronze. Beim ersten Bewerb eine Medaille zu machen, das lässt mich natürlich gelassen in die anderen Bewerbe gehen. Ich habe eine Medaille, jetzt freue ich mich auf die technischen Bewerbe“, so Schwarz, der noch in Riesentorlauf und Slalom an den Start gehen wird, im ORF-Interview. Der Kärntner hatte auch das Glück des Tüchtigen. „Die Piste hat extrem nachgelassen, da haben die Ersten dann keine Chance mehr gehabt“, sagte Schwarz.

1. Alexis Pinturault (FRA)
2. Stefan Hadalin (SLO)
3. Marco Schwarz (AUT)

Schwarz war ohne Hoffnung

Schwarz lag nach der Abfahrt auf dem 21. Rang und hielt den Rückstand mit 1,25 Sekunden auf den führenden Italiener Dominik Paris in Grenzen. Hinter ihm lagen die starken Slalom-Fahrer um Pinturault. Der verkürzte Slalom gelang Schwarz nicht nach Wunsch. Zwischenrang drei ließ den 23-Jährigen im Ziel den Kopf schütteln.

„Es hat sich oben weg eigentlich gut angefühlt, ich weiß nicht, wo ich es verloren habe, eher unten. Abhaken und auf die technischen Bewerbe konzentrieren“, war Schwarz in einer ersten Reaktion noch enttäuscht. Nach dem Rennen erklärte er dann seine Gefühlswelt. „Der Frust war vorher groß, weil ich das gleiche Gefühl hatte wie bei Olympia, als ich Vierter wurde.“

Ohne Hoffnung begann das lange Warten für den Sieger der Wengen-Kombination. Trotz der nur kurzen Laufzeit von knapp 39 Sekunden waren die Abfahrer chancenlos. Mit Paris (9./1,51), Ryan Cochran-Siegle (18./2,13) und Aleksandar Aamodt Kilde (22./2,28) fielen die Top Drei weit zurück. Am ehesten musste Schwarz noch bei Mauro Caviezel zittern. Der Schweizer lag bei der letzten Zwischenzeit noch 0,15 Sekunden vor Pinturault und verlor im unteren Teil eine Sekunde.

Schwarz holt Kombi-Bronze

Marco Schwarz fährt mit Bronze in der WM-Kombination die nächste Medaille für den ÖSV ein. Gold geht an den Franzosen Alexis Pinurault.

Pinturault mit Schmerzen zu Gold

Pinturault war sich zu diesem Zeitpunkt seiner Sache schon relativ sicher. Der 27-Jährige holte nach RTL-Bronze im Jahr 2015 seine zweite WM-Medaille und das erste Kombi-Gold für Frankreich seit Michel Vion vor 37 Jahren in Schladming. „Gold ist immer etwas Fantastisches. Ich bin sehr, sehr glücklich“, jubelte der siebenfache Sieger einer Weltcup-Kombination, der bisher nur Team-Weltmeister geworden war.

Der Sieg für Pinturault war umso bemerkenswerter, da er sich beim Zielsprung in der Abfahrt eine Knochenprellung am Knie zugezogen hatte. „Es war schon schwierig, ich konnte nicht richtig gehen, schon gar nicht mit Skischuhen. Aber auf den Skiern ist es mir deutlich besser gegangen. Ich habe mich dann mehr auf meinen Slalom konzentriert, morgen werden wir das dann genau checken“, sagte Pinturault.

Hadalin nutzte indes seine Startnummer eins im Slalom optimal aus und beendete damit für sein Team eine lange Durststrecke. Der 23-Jährige holte als erst zweiter Slowene nach Slalom-Bronze für Mitja Kunz 2001 eine WM-Medaille. „Die Bedingungen waren schwierig, oben war der Schnee sehr aggressiv, unten war es anders. Ich habe meine Chance genützt mit Nummer eins, es war perfekt. Ich war dann nervös, aber ich bin glücklich, dass es so gelaufen ist“, freute sich Hadalin.

Stefan Hadalin (SLO), Alexis Pinturault (FRA) und Marco Schwarz (AUT)
AP/Marco Trovati
Das Siegerfoto der Kombination: Stefan Hadalin, Alexis Pinturault, Marco Schwarz

Keine Chance für ÖSV-Speed-Spezialisten

Keinen Grund zur Freude bescherte die Kombination Österreichs Speed-Spezialisten. Daniel Danklmaier landete als zweitbester ÖSV-Läufer auf dem zwölften Rang (1,89), Romed Baumann belegte Platz 14 (1,99). Der zweifache Medaillengewinner Vincent Kriechmayr fiel vom vierten Platz in der Abfahrt mit der 32. Laufzeit im Slalom auf den 17. Rang (2,12) zurück. „Ich habe versucht, Gas zu geben, aber die Piste war nicht leicht. Ich habe mir schwerer getan als erwartet. Deswegen hat es klar nicht gereicht“, bilanzierte Kriechmayr.

Ähnlich hörte sich das Resümee seiner Speed-Kollegen an. Baumann lag nach der Abfahrt auf Platz 14. Der Tiroler wäre bei der Anfahrt zum Zielsprung, wo sich ein Loch gebildet hatte, nach einem Verschneider beinahe schwer gestürzt. Im Slalom stand er auf verlorenem Posten. „Es war schwierig. Die Piste hat nachgelassen. Das Maximum für einen Abfahrer hat Mauro (Caviezel) gezeigt. Es hat leider nicht gereicht. Wir haben unser Bestes gegeben“, sagte Baumann.

Danklmaier, der in dieser Europacup-Saison schon zweimal auf dem Podest gestanden war, war mit seinem zweiten WM-Einsatz nach dem Super-G zufrieden. „Es war gar nicht so einfach, bei den Spuren und leichten Schlägen die Linie zu halten, das wäre sicher stabiler gegangen. Aber ich habe Gas gegeben, und es ist mir gar nicht so schlecht aufgegangen“, so der 25-jährige Steirer.