Katharina Liensberger (AUT)
GEPA/Harald Steiner
Ski-WM

Medaille als klares Ziel im Teambewerb

Bei der WM vor zwölf Jahren in Aare hat Österreich erstmals Gold im Teambewerb gewonnen. Am Dienstag (16.00 Uhr, live in ORF eins) ist eine Medaille wieder das klare Ziel. Erfüllen soll diese Aufgabe das Sextett Michael Matt, Marco Schwarz, Christian Hirschbühl, Katharina Liensberger, Katharina Truppe und Franziska Gritsch.

Neben Österreich sind wieder WM-Titelverteidiger Frankreich, Olympiasieger Schweiz und die traditionell starken Schweden die weiteren Anwärter auf die Medaillen. Gold bei einem Großereignis gab es für das ÖSV-Team zuletzt 2015 bei der WM in Vail/Beaver Creek. Vom Silbersextett bei den Winterspielen in Pyeongchang sind Liensberger, Matt und Schwarz auch in Aare mit von der Partie.

„Das Kollektiv Damen wie Herren muss passen, damit du eine Medaillenchance hast. Und wenn es dann erfolgreich ist, ist es schon eine lässige Sache“, sagte Herren-Slalom-Trainer Marko Pfeifer über das Erfolgsrezept für den unter Flutlicht ausgetragenen Parallel-Slalom über eine Länge von 478 m Länge und einer Höhendifferenz von 82 m.

Eva-Maria Brem, Christoph Noesig, Marcel Hirscher und Michaela Kirchgasser
GEPA/Andreas Pranter
2015 bei der WM in Beaver Creek/Vail gab es zuletzt Gold in einem Teambewerb für Österreich

Optimismus auch ohne Hirscher

Österreich (3), Frankreich (2) und Deutschland (1) heißen die Gewinner der bisher sechs Teambewerbe bei Weltmeisterschaften, 2009 in Val d’Isere fiel dieser wegen Schlechtwetters aus. 2013 und 2015 war Marcel Hirscher Teil der siegreichen ÖSV-Mannschaft. Der Salzburger verzichtet wie schon bei Olympia auf einen Start. Seine Konzentration gilt dem Riesentorlauf und Slalom, wo er jeweils Titelverteidiger ist.

Österreich startet im Teambewerb als Außenseiter

Am Dienstag steht bei der Skiweltmeisterschaft in Aare der Teambewerb auf dem Programm. Österreich ist mit drei Goldmedaillen Rekordweltmeister in dieser Disziplin. Diesmal ist das ÖSV-Team aber Außenseiter.

Zuletzt in St. Moritz wurde es auch mit Hirscher hinter Frankreich, Slowakei, Schweden und Schweiz nur der fünfte Rang. „Natürlich wollen wir eine Medaille gewinnen, keine Frage. Es sind starke andere Teams, mit denen wir es zu tun haben, aber man wird natürlich alles tun. Unsere Läufer haben sich vorbereitet, haben trainiert und nun auch schon einige Erfahrung“, sagte Alpin-Direktor Hans Pum.

„Hang ist technisch anspruchsvoll“

Alle drei ÖSV-Herren kommen aus der Slalom-Gruppe von Trainer Pfeifer, mit Schwarz stellt Österreich auch den Gewinner des City Events von Oslo. Auch Matt zeigt regelmäßig starke Leistungen bei diesem Format. „Die beiden sind sehr schnell, Hirschbühl hat das auch schon gezeigt. Wir haben Topmänner am Start, die Aufstellung passt“, sagte der Trainer aus Kärnten. Mit Manuel Feller wurde vereinbart, dass er das Team-Event auslässt und lieber für seine Spezialdisziplinen trainiert, er wäre aber zur Verfügung gestanden, sagte Pfeifer.

Schwarz und Gritsch haben als Teilnehmer an der Kombination bereits Kontakt mit der Rennpiste gehabt. „Der steile Zielhang ist technisch anspruchsvoll, es ist nicht nur ein flaches Gelände, ein bisserl was ist drinnen“, sagte Pfeifer, der im Teambewerb auch auf die Damen setzt. Pum meinte zu den Damen: „Eine Medaille würde der ganzen Mannschaft helfen und der Stimmung guttun.“

Teambewerb hat seine Tücken

Truppe, die mit ihren Slalom-Kolleginnen in Funäsdalen trainiert hat, ist auf die aggressiv zu erwartenden Verhältnisse vorbereitet. Das Duell Frau gegen Frau mache Spaß, sei aber etwas, worauf es sich einzustellen gilt. „Das Schwierige ist, dass man die andere immer im Augenwinkel sieht, also wenn es gut läuft. Wenn es ganz gut läuft, siehst du sie eh nicht, aber du kannst es nie ganz ausblenden, es pusht, und du gehst ans Limit“, erklärte Truppe die Besonderheit.

Für diesen Bewerb müsse man ein Teamplayer sein, meinte die Kärntnerin. „Für mich ist der Teambewerb ganz etwas Besonderes. Wir sind nur als Mannschaft stark. Alle müssen stark fahren, der Zusammenhalt ist wichtig und sich gegenseitig zu motivieren. Ich hoffe, es ist Großes drinnen, ich werde mich zusammenreißen.“