Vincent Kriechmayr
APA/EXPA/Dominik Angerer
Ski-WM

Kriechmayr zieht zufrieden Bilanz

Vincent Kriechmayr hat am Dienstag „voll zufrieden“ die Heimreise von der alpinen Ski-WM in Aare angetreten. „Jetzt freue ich mich auf daheim. Das Ziel war eine Medaille, jetzt habe ich zwei“, sagte der Oberösterreicher.

Nun will er einmal die Ruhe genießen, da wird auch das Nachdenken einsetzen, denn Super-G-Silber und Abfahrtsbronze in Schweden hat er noch immer nicht ganz verinnerlicht. Kriechmayr ist der erste österreichische Rennläufer seit Michael Walchhofer 2005 in Bormio – ebenfalls Silber im Super-G und Bronze in der Abfahrt –, der zwei Speed-Medaillen bei einer WM-Auflage gewonnen hat.

„Mal ein bisschen runterkommen, ich werde ein bisschen schlafen, es war doch immer sehr viel Stress, sehr viel Druck“, sagte Kriechmayr nach Platz 17 in der Kombination. „Natürlich hätte ich mich im Slalom gerne ein bisschen besser präsentiert, aber es war nicht leicht. Natürlich wäre es möglich gewesen, aber die anderen waren besser.“

„Das möchte ich schon noch toppen“

Die Möglichkeit, die Medaillenbilanz aufzubessern, will Kriechmayr auch in Zukunft nützen. „Ich hoffe, es war nicht mein letztes Großereignis, das möchte ich schon noch einmal toppen.“ Vorerst geht es aber erst einmal im Weltcup weiter. Da hat er noch die Chance auf eine kleine Kristallkugel. Im Super-G-Weltcup führt er mit 236 Punkten vor Olympiasieger Matthias Mayer (233), Weltmeister Dominik Paris (ITA/230) und Aleksander Aamodt Kilde (Nor/227). In Bansko, Kvitfjell und Soldeu sind noch Rennen angesetzt. „Da liegt der Fokus drauf.“ Diese Kugel würde für ihn einen sehr hohen Stellenwert haben.

Vincent Kriechmayr
GEPA/Andreas Pranter
Österreichs zweifacher Medaillengewinner

Erstmals seit 2008 (Hannes Reichelt im Super-G) sowie 2012 (Klaus Kröll in der Abfahrt) könnte es wieder mit einer Speed-Kugel für einen ÖSV-Läufer klappen. Die Abfahrtswertung hat Kriechmayr allerdings bereits abgeschrieben. „Habe ich in Kitzbühel liegen gelassen“, sagte der Wengen-Sieger. Der Schweizer Beat Feuz liegt mit 420 Punkten vor Paris (320), Christof Innerhofer (ITA/260) und dem Oberösterreicher (249).

Gemeinsam feiert es sich besser

Besonders gefreut hat ihn bei der WM übrigens, dass eine kleine Abordnung rund um seine Eltern nach Aare gereist war. „Sicher sind Medaillen und alles schön, aber wenn man die Leute stolz machen kann und sieht, wie sie sich mit einem mitfreuen, ist das natürlich viel schöner als eine Medaille.“

Noch hat Kriechmayr keine Ahnung, ob ihn zu Hause in Gramastetten ein Empfang erwarten wird. Geht es nach ihm, dürfte dieser ruhig noch um ein paar Wochen verschoben worden. „Ich weiß nicht, was daheim geplant wird, aber es sind noch sehr wichtige Rennen am Programm. Jetzt ist jeder Tag, an dem ich meine Ruhe habe, wichtig. Mir wäre es wesentlich lieber, wenn im März einmal alle zusammenkommen. Wenn man einen Tag findet, wo man richtig feiern kann, das wäre wesentlich angenehmer.“