Salzburg beim Training
GEPA/Florian Ertl
Europa League

Salzburger Kaltstart mit Härtetest

Wäre der FC Salzburg ein Auto, dann wäre das erste Pflichtspiel im Jahr 2019 am Donnerstag (21.00 Uhr) so etwas wie ein Kaltstart. Die Salzburger gastieren in der Europa League im Hinspiel des Sechzehntelfinales bei Club Brügge. Trainer Marco Rose will dort den Grundstein für einen ähnlichen Erfolgslauf wie in der Vorsaison legen.

In der vergangenen Saison stießen die Salzburger bis ins Halbfinale des zweiten Europacup-Bewerbs vor. Gegner wie Borussia Dortmund oder Lazio Rom wurden auf dem Weg unter die besten vier ausgeschaltet. Erst Olympique Marseille beendete den Erfolgslauf von Roses Mannen.

Der Salzburger Trainer erwartet sich auch beim belgischen Meister und Tabellenzweiten Brügge einen aktiven, selbstbewussten Auftritt. „Wir fahren da hin, um Fußball zu arbeiten, erfolgreich zu spielen und gleich wieder ein Ausrufezeichen zu setzen“, erklärte der Deutsche. „Das Bauchgefühl ist gut, weil wir in der Vorbereitung gut gearbeitet haben“, so Rose, „wir haben offen und ehrlich gesagt, was wir verbessern wollen.“

EL-Sechzehntelfinale

Donnerstag (21.00 Uhr):

Club Brügge – FC Salzburg

Jan-Breydel-Stadion, SR Kabakow (BUL)

Brügge: Horvath – Amrabat, Denswil, Mechele – Cools, Vormer, Rits, Vanaken, Dennis – Wesley, Schrijvers

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho, Pongracic, Ulmer – X. Schlager, Samassekou, Wolf, Junuzovic – Gulbrandsen, Dabbur

Rückspiel: 21. Februar

„Wissen schon, was wir können“

Brügge ist zugleich eine Standortbestimmung. Die Salzburger, in der Liga überlegene Tabellenführer, wollen sich über den Winter noch einmal weiterentwickelt haben. Sie gewannen fünf von sechs Testspielen, obwohl Rose in der Defensive auch mit einer Dreierkette als Ergänzung zum vorrangig praktizierten 4-4-2-System experimentierte. In Belgien dürfte diese aber noch nicht zur Anwendung kommen – zumindest nicht als Plan A.

Die fehlenden Pflichtspiele sollen kein Hindernis sein, das Jahr mit einer überzeugenden Vorstellung zu eröffnen. „Das sorgt dafür, dass wir noch aufmerksamer sein werden“, meinte Rose. „Es gibt keine Ungewissheit. Wir wissen schon, was wir können.“ Ihre 31 Spiele bis zur Winterpause haben die Salzburger ohne Niederlage überstanden. „Wer unsere Serie kennt, weiß, dass wir in der Vergangenheit viel richtig gemacht haben. Aber es geht um das, was kommt.“

Ein Neuzugang mit dabei

Mittlerweile sei auch die Frische zurück. Rose steht in Brügge sein kompletter Kader zur Verfügung, einige Aufstellungsfragen sind offen. So drängt etwa der schnelle Offensivmann Patson Daka ins Team. Der 20-Jährige aus Sambia könnte anstelle des zuletzt erkrankten Fredrik Gulbrandsen an der Seite von Munas Dabbur stürmen, der mit sechs Toren die Europa-League-Schützenliste anführt.

Salzburg gastiert in Brügge

Zum Auftakt der K.-o.-Phase in der Europa League trifft Meister Salzburg auf Brügge. Rapid empfängt daheim Inter Mailand.

Nicht dabei ist Neuzugang Antoine Bernede. Die Mittelfeldhoffnung steht nicht auf der Nennliste für die Europa League und wird damit im Frühjahr keine internationalen Spiele bestreiten. Die ursprünglich für Sommer geplante Verpflichtung des 19-Jährigen von Paris Saint-Germain war zu Bundesliga-Transferschluss am 6. Februar kurzfristig vorgezogen worden, die UEFA-Nennfrist aber bereits fünf Tage zuvor abgelaufen. Im Flieger saß mit dem Norweger Erling Haaland dafür ein anderer neuer Hoffnungsträger.

Anreise mit Umweg

Die Anreise verlief nicht ganz komplikationsfrei. Weil in Belgien die Bediensteten im öffentlichen Verkehr streikten, flogen die Salzburger den Flughafen Lille in Frankreich an und setzten sich danach für eine Stunde in den Bus über die Grenze. In Brügge bereitete schließlich der Rasen Probleme. Ihr Abschlusstraining sollten die „Bullen“ daher nicht im 29.000 Zuschauer fassenden Jan-Breydel-Stadion, sondern auf einem Nebenplatz absolvieren.

Trainer Marco Rose und Takumi Minamino
GEPA/Mathias Mandl
Trainer Rose (r.) ließ sich schon in der Vorbereitung die gute Laune nicht verderben

„Wir nehmen es so, wie es ist“, sagte Rose über die Platzverhältnisse. Sein Fokus liegt auf dem Gegner. Dieser ist zwar bereits neun Europacup-Heimspiele sieglos, hat aber in der Champions League mit Gruppenrang drei hinter Borussia Dortmund und Atletico Madrid sowie vor AS Monaco auf sich aufmerksam gemacht. Rose warnte vor einer „sehr kompakten Mannschaft, die es sehr gut versteht zu verteidigen“ – und mit Ruud Vormer, Hans Vanaken oder Wesley auch über „außergewöhnliche Spieler“ verfüge.

Vier Ligapartien hat Brügge seit der Winterpause bereits in den Beinen, dabei aber nur fünf Punkte geholt. Der Rückstand auf KRC Genk beträgt elf Zähler. Vor dem Rückspiel am Donnerstag in Salzburg kommt es am Sonntag noch zum direkten Duell mit dem Tabellenführer. Während die Salzburger personell aus dem Vollen schöpfen können, muss Brügge auf die langzeitverletzten Matej Mitrovic und Arnaut Danjuma sowie aller Voraussicht nach auch auf Jelle Vossen verzichten. Der belgische Ex-Teamstürmer ist nach einer langwierigen Knieverletzung erst vergangene Woche ins Mannschaftstraining eingestiegen.