Stefan Kraft
GEPA/Philipp Brem
Skispringen

ÖSV-Adler verpassen Podest im Teambewerb

Österreichs Skispringer haben am Freitag, nur wenige Tage vor Beginn der Heim-WM in Seefeld, einen Rückschlag hinnehmen müssen. Die ÖSV-Adler kamen beim Weltcup in Willingen im Teambewerb nicht über den sechsten Platz hinaus.

Den Sieg sicherte sich in überlegener Manier Polen mit 79,2 Punkten Vorsprung vor Deutschland und Slowenien. Auf den Rängen vier und fünf schrammten Norwegen und Japan nur hauchdünn am Podest vorbei. Die Österreicher, die im letzten Teamspringen in Lahti noch triumphiert hatten, lagen nur 5,3 Punkte hinter einem Stockerlplatz.

Auf Sieger Polen fehlten Philipp Aschenwald, Daniel Huber (der diesmal Gregor Schlierenzauer ersetzte), Michael Hayböck und Stefan Kraft aber gleich 110,7 Punkte. „Mit einem sechsten Platz nimmst nicht so viel Positives mit“, sagte Springer-Cheftrainer Andreas Felder, der Krafts zweiten Sprung hervorhob. „Der gibt mir Hoffnung für das restliche Wochenende.“

Enges Rennen um Podestplätze

Die Österreicher verzeichneten mit Aschenwald, der bei 123,5 Metern landete, keinen guten Start in den Bewerb. Dem Polen Piotr Zyla gelang hingegen gleich im ersten Sprung mit 146,0 Metern die Tageshöchstweite – das Team von Stefan Horngacher segelte damit der Konkurrenz davon und war fortan unantastbar.

Auch mit Huber, Hayböck und Kraft gelang vorerst keine wesentliche Verbesserung, die Österreicher schwankten zwischen Platz fünf und sechs. Weil aber auch die anderen Nationen mitunter nicht die besten Sprünge vom Stapel ließen, blieb es bis zum Ende ein enger Wettkampf. Kraft legte mit seinem letzten Sprung auf 135,0 Meter, der besten Weite eines Österreichers an diesem Tag, der Konkurrenz vor. Die Chance aufs Podest lebte, ehe am Schluss 5,3 Punkte den Ausschlag gaben.

Kraft erneut bester ÖSV-Springer

Stefan Kraft springt im zweiten Durchgang als bester ÖSV-Adler 135 Meter. Österreich wird in diesem Teambewerb Sechster.

Für Österreichs zuletzt im Aufwärtstrend befindliche „Adler“ war es doch ein gewisser Rückschlag, vor allem im Vergleich zum Sieg im Mannschaftsspringen von Lahti am vergangenen Sonntag. „Es war in Lahti sicherlich so, dass uns die anderen ein bisserl zugespielt haben, weil sie nicht so gut gesprungen sind. Heute sind wir nicht so gut gesprungen“, konstatierte Felder nüchtern. Gleich im Anschluss gab es, etwas ungewöhnlich, noch die Qualifikation für den Einzel-Bewerb.

Letzte Chance auf WM-Ticket

In Willingen stehen am Samstag (16.00 Uhr) und Sonntag (15.15 Uhr, jeweils live in ORF eins) noch zwei Einzel-Konkurrenzen auf dem Programm. Für die ÖSV-Adler ist es die letzte Chance auf ein WM-Ticket. Kraft, Huber sowie Hayböck, Manuel Fettner und Aschenwald dürften Fixstarter sein, die Entscheidung könnte zwischen Schlierenzauer und Jan Hörl fallen.

„Es wird eine Trainerentscheidung geben, in die mehrere Faktoren einfließen: die Ergebnisse in den Willingen-Bewerben genauso wie die einzelnen Sprünge am gesamten Wochenende inklusive Trainings und Qualifikation sowie die generelle Leistungstendenz, die Stärken und Schwächen der einzelnen Springer“, erläuterte Trainer Felder die Kriterien für die am Montag (18.2.) geplante Nominierung.

Weltcup-Team-Bewerb in Willingen

Endstand nach acht Sprüngen:
1. Polen 979,4
Piotr Zyla 146,0 / 129,0
Jakub Wolny 140,5 / 141,5
Dawid Kubacki 120,5 / 135,0
Kamil Stoch 132,0 / 133,0
2. Deutschland 900,2
Karl Geiger 130,0 / 132,0
Richard Freitag 135,5 / 141,5
Markus Eisenbichler 115,0 / 130,5
Stephan Leyhe 128,0 / 132,5
3. Slowenien 874,0
Anze Semenic 125,0 / 124,5
Peter Prevc 133,5 / 130,0
Jernej Damjan 118,0 / 127,5
Timi Zajc 130,0 / 133,5
4. Norwegen 873,2
Halvor Egner Granerud 127,5 / 135,0
Thomas Aasen Markeng 131,0 / 135,5
Johann Andre Forfang 105,5 / 132,0
Robert Johansson 125,5 / 132,0
5. Japan 869,4
Yukiya Sato 133,5 / 114,0
Daiki Ito 134,0 / 129,0
Junshiro Kobayashi 121,5 / 128,0
Ryoyu Kobayashi 129,0 / 133,0
6. Österreich 868,7
Philipp Aschenwald 123,5 / 131,0
Daniel Huber 126,5 / 124,0
Michael Hayböck 120,0 / 131,0
Stefan Kraft 128,5 / 135,0
7. Schweiz 754,6
Andreas Schuler 116,0 / 120,5
Luca Egloff 118,0 / 119,0
Simon Ammann 119,0 / 126,5
Killian Peier 132,0 / 128,5
8. Tschechien 739,9
Viktor Polasek 113,5 / 128,5
Filip Sakala 120,5 / 119,0
Lukas Hlava 102,5 / 119,0
Roman Koudelka 122,0 / 122,5
nicht für zweiten Durchgang qualifiziert:
9. Finnland 301,3
Eetu Nousiainen 112,5
Andreas Alamommo 110,5
Jarkko Määtä 105,5
Antti Aalto 121,0
10. Russland 280,7
Maxim Sergejew 91,0
Denis Kornilow 115,0
Roman Trofimow 109,5
Jewgenij Klimow 133,5