Jubel der Salzburger
APA/Herbert P. Oczeret
ÖFB-Cup

Salzburg erfüllt Pflicht in Wiener Neustadt

Meister Red Bull Salzburg hat am Sonntag souverän, aber ohne zu glänzen das Semifinale des Uniqa-ÖFB-Cups erreicht. Die Auswahl von Coach Marco Rose setzte sich bei Zweitligist Wiener Neustadt mit 2:1 (0:0) durch, stellte die Weichen auf Sieg aber erst nach der Pause. Mit Blick auf die kommenden Aufgaben, steht Salzburg damit noch Arbeit bevor.

Vor allem in den ersten 45 Minuten gingen die „Bullen“ in der mit 2.000 Zuschauern schütter besetzten Hama Trucks Arena zunächst noch viel zu fahrlässig mit ihren Chancen um. Unmittelbar nach Wiederanpfiff traf zunächst Ungarns U19-Nationalspieler Dominik Szoboszlai zum 1:0 (48.). In der 55. Minute verwertete Munas Dabbur einen Foulelfmeter zum 2:0. Der sehenswerte Anschlusstreffer von Stefan Hager, der Salzburg-Goalie Cican Stankovic nach einem Eckball mit einem Schuss aus 20 Metern keine Chance ließ, kam zu spät.

Für die Rose-Elf diente die Partie gegen den Tabellensechsten der zweiten Liga auch als Generalprobe für das wichtige Rückspiel des Sechzehntelfinales in der Europa League gegen Club Brügge am Donnerstag, in dem die Salzburger nach dem 1:2 – ihrer ersten Pflichtspielniederlage der Saison – daheim unter Zugzwang stehen. Danach folgt der Start ins Frühjahr der tipico-Bundesliga bei Rapid Wien.

Szoboszlai trifft nach der Pause zum 1:0

Der 18-jährige Dominik Szoboszlai kommt im Strafraum an den Ball und bringt die Salzburger knapp nach der Pause in Führung.

„Das erwartet harte Stück Arbeit“

„Es war das erwartet harte Stück Arbeit“, sagte Salzburg-Coach Rose im ORF-Interview. „Wir hatten das Spiel in der ersten Hälfte im Griff und am Anfang zwei Hundertprozentige. Ich glaube, wir haben in den ersten 45 Minuten keinen einzigen Torschuss zugelassen. Es war dann wichtig, dass wir nach der Pause ein schnelles Tor machen, dadurch ergeben sich auch mehr Räume.“ Der Gegentreffer zum Schluss habe es aber unnötigerweise noch einmal spannend gemacht. „Im Fußball kann immer alles passieren“, betonte der 42-Jährige.

Bei Wiener Neustadt trauerte Torschütze Hager ein wenig einer möglichen Sensation nach. „Die Enttäuschung ist schon da, ich glaube nämlich, dass mehr möglich gewesen wäre“, sagte der 24-Jährige. „Wir haben die erste Hälfte eigentlich gut gespielt, sind nach der Pause etwas zu lasch aus der Kabine gekommen. Die zwei schnellen Tore wären leicht zu verteidigen gewesen. Wir haben zwar noch den Anschlusstreffer geschossen, aber das war zu wenig.“

Rose lässt ein wenig rotieren

Rose wollte einigen Stammkräften nach der Winterpause weitere Spielpraxis geben. In der Startformation nahm er nach der Niederlage in Brügge fünf Änderungen vor. Neben Szoboszlai rückten auch Jerome Onguene, Takumi Minamino und Smail Prevljak ins Team. Dazu hütete Stankovic statt des bisher im Cup und Europacup eingesetzten Alexander Walke das Tor. Die Salzburger diktierten von Beginn an das Spielgeschehen, Tore schauten vor der Pause aber noch nicht heraus.

Das Kombinationsspiel lief in der ersten Hälfte noch nicht richtig. Prevljak prüfte mit einem ersten Schuss Wiener-Neustadt-Torhüter Domenik Schierl (3.), wenig später schoss Minamino knapp neben das Tor (5.). Ein Prevljak-Kopfball fiel zu zentral aus (23.), ein Szoboszlai-Schuss ging daneben (37.). Auf der Gegenseite strahlten nur ein Fernschuss von Alexander Siebeck (30.) und ein Kopfball von Filip Faletar (45.) so etwas wie Gefahr aus.

Szoboszlai stellt Weichen auf Sieg

Nach Seitenwechsel brach Szoboszlai den Bann. Der Ungar kam im Strafraum etwas glücklich zum Abschluss, nachdem der Ball von Dabbur zu ihm gesprungen war. Es war das zweite Cuptor der 18-jährigen Mittelfeldhoffnung, nach dem angeblich bereits einige europäische Topclubs – darunter Bayern München, Inter Mailand und Arsenal – ihre Fühler ausgestreckt haben. Dabbur legte wenig später vom Elfmeterpunkt nach, nachdem Hager Salzburg-Kapitän Andreas Ulmer zu Fall gebracht hatte.

89. Minute: Traumtor von Hager zum 1:2

Kurz vor dem Ende besorgt Neustadt-Innenverteidiger Stefan Hager mit einen Traumtor volley den Anschlusstreffer.

Salzburg verwaltete das Ergebnis. Brenzlig wurde es nur noch bei einem Volley von Minamino (78.). Dafür kam Erling Haaland zu seinem Pflichtspiel-Debüt für die Bullen. Das im Winter zum Team gestoßene norwegische Stürmertalent wurde in der 71. Minute für Dabbur eingewechselt. Im Finish kassierten die Salzburger noch den ersten Gegentreffer der Cupsaison: Innenverteidiger Hager traf nach einem Corner mit einem sehenswerten Volley aus über 20 Metern unter die Latte.

Die Salzburger zogen dennoch zum achten Mal in Serie ins Cup-Halbfinale ein. In den vergangenen fünf Jahren hatten sie jeweils das Endspiel erreicht. Nach vier Cup-Titeln in Serie unterlagen die Bullen dort im Vorjahr Sturm Graz. Die Halbfinal-Auslosung folgte noch am Sonntagabend (19.15 Uhr).

ÖFB-Cup, Viertelfinale

Sonntag:

Wiener Neustadt – Salzburg 1:2 (0:0)

Hama Trucks Arena, 2.000 Zuschauer, SR Ciochirca

Torfolge:

0:1 Szoboszlai (48.)
0:2 Dabbur (55./Elfmeter)
1:2 Hager (89.)

Wr. Neustadt: Schierl – Bauer, Hager, Prada-Vega, Bumbic – Tartarotti, Faletar, Gorzel (79./Brandner), Siebeck – Cheukoua (68./Akyildiz), Stefel (63./Panadic)

Salzburg: Stankovic – Lainer, Pongracic (58./Ramalho), Onguene, Ulmer – X. Schlager, Samassekou, Minamino (83./Wolf), Szoboszlai – Prevljak, Dabbur (71./Haaland)

Gelbe Karten: Tartarotti bzw. Samassekou, Prevljak, Ramalho

Die Besten: Prada-Vega, Hager bzw. Lainer, UImer, Szoboszlai