Osagie Bright Edomwonyi (Austria)
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Bundesliga

Austria muss nun in der Liga liefern

Das Frühjahr hätte für die Wiener Austria nicht schlechter starten können. Das 1:2 im Viertelfinale des Uniqa-ÖFB-Cups gegen Regionalligisten GAK sorgte gleich zum Beginn des sportlichen Auftakts ins neue Jahr für Ärger bei der sportlichen Leitung. Dabei wollen die Violetten nach einem durchwachsenen Herbst nicht nur den Sprung in die Meistergruppe erreichen, sondern dort auch vorne mitmischen.

Nach der Blamage in Graz musste die Austria eines der zwei großen Saisonziele – das Cupfinale in der heimischen Generali Arena zu bestreiten – unerwartet rasch abhaken. Sportdirektor Ralf Muhr gab nun die klare Zielsetzung für die Bundesliga aus. „Wir wollen uns souverän für die Meistergruppe qualifizieren, da liegt es an der Mannschaft, Ergebnisse abzuliefern“, sagte der 48-Jährige, dessen Team am Freitag zum Ligastart beim LASK gastiert.

Die Basis verfeinern

Nach der Winterpause will die Austria eigentlich Großes ins Auge fassen. Die Mannschaft blieb nach dem Umbruch im Sommer praktisch unverändert. In der Offensive wurden die wechselwilligen Kevin Friesenbichler (leihweise zum WAC) und Lucas Venuto (zum MLS-Club Vancouver) abgegeben, aus Finnland kam „Perspektivspieler“ Sterling Yateke. Der 19-jährige Stürmer aus der Zentralafrikanischen Republik wusste in den Tests zu gefallen und soll dem Angriff auch dank 1,90 Meter Körpergröße mehr Durchschlagskraft verleihen.

Sterling Yakete (Austria)
GEPA/Christian Ort
Der 19-jährige Sterling Yateke ist eine neue Angriffsoption bei der Austria

„Es ging darum, das, was wir im Herbst als Basis hatten, zu verfeinern“, sagte Trainer Thomas Letsch über die Vorbereitung. Der Deutsche war im Herbst nach wenig überzeugenden Vorstellungen nicht mehr unumstritten. Eine Trainerdiskussion im Winter blieb aus, nachdem die Austria in der letzten Herbstrunde ein 6:1 gegen Rapid eingefahren hatte – der bisher höchste Ligasieg der „Veilchen“ über den Erzrivalen.

„Hohe Konkurrenzsituation“

Im Trainingslager in Belek arbeiteten die Wiener an der Frühjahrsform. Letsch berichtete von einer „extrem hohen Konkurrenzsituation“, die durch nach Verletzungen zurückgekehrte Akteure bestehe. „Wir haben viele Spieler von hoher Qualität auf jeder Position. Das ist das, was uns besser macht“, meinte der Deutsche, der sein Team in den Vorbereitungsspielen im 4-4-2-System einlaufen ließ.

Austria-Coach Thomas Letsch
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Coach Thomas Letsch muss mit der Austria in die Meisterrunde kommen

Im Sturm stehen Bright Edomwonyi, Alon Turgeman, Christoph Monschein, Ewandro und Yateke zur Verfügung. An den Flügeln kamen Dominik Prokop und Max Sax zum Einsatz, die Zentrale bilden Uros Matic und James Jeggo. Wo sich Alexander Grünwald einfinden wird, bleibt abzuwarten. Der Kapitän der Austria ist nach seiner langwierigen Schulterverletzung noch nicht bei hundert Prozent.

Nach dem im Sommer erfolgten Kaderumbruch darf dieser als Ausrede nun nicht mehr geltend gemacht werden, wie Muhr deutlich machte. „Es war ganz klar Plan, ein wenig Ruhe und Kontinuität reinzubringen“, sagte der Sportchef zu den Transferaktivitäten im Winter.

Europacup soll erreicht werden

Vor den ausstehenden vier Runden des Grunddurchgangs vier Zähler vor dem Siebenten Hartberg liegend, könnte die Austria nach dem Auswärtsspiel beim LASK idealerweise zu Hause alles entscheiden. Am 3. März geht es gegen Hartberg, eine Woche später erneut daheim gegen Altach. Ein Zitterspiel gegen Sturm am 17. März in Graz wollen sich die Austrianer ersparen.

„Wir wollen uns in der Meisterschaft für einen europäischen Wettbewerb qualifizieren“, sagte Letsch zu Saisonziel Nummer zwei. Der 50-Jährige wird an den Ergebnissen gemessen werden. Sein Vorgänger Thorsten Fink musste nach nur einem Remis in den ersten vier Runden 2018 gehen. Letsch übernahm schon Ende Februar den Posten, den Sprung in den Europacup schaffte er nicht mehr. Seine Bilanz nach 30 Bundesliga-Spielen als Austria-Coach ist bei 13 Siegen, vier Remis und 13 Niederlagen ausgeglichen.