Guido Burgstaller (Schalke)
Reuters/Wolfgang Rattay
Champions League

Duell mit ManCity als Chance für Schalke

Schalke 04 startet als krasser Außenseiter ins Achtelfinale der UEFA Champions League. Die in der deutschen Bundesliga ins Straucheln geratenen Gelsenkirchner empfangen am Mittwoch Englands Meister Manchester City. Dieser hat die Ambition, endlich auch in der Königsklasse seinen Ansprüchen gerecht zu werden. Cristiano Ronaldo gastiert mit Juventus Turin bei Atletico Madrid.

Für Schalke sind die Duelle mit ManCity vor allem eine Chance. Vier Ligaspiele sind die „Königsblauen“ bereits ohne Sieg, als 14. findet man sich im Niemandsland der Tabelle. Die Erwartungen sind dementsprechend nicht überbordend. „Die Spieler sind verunsichert“, sagte Trainer Domenico Tedesco nach dem jüngsten 0:0 gegen Freiburg, bei dem ÖFB-Teamstürmer Guido Burgstaller nach zwei Monaten Verletzungspause einen Kurzeinsatz gab.

Während Landsmann Alessandro Schöpf mit seiner Knieverletzung bis Saisonende ausfällt, könnte Burgstaller auch gegen Englands Tabellenführer zu einem „Joker“-Auftritt kommen. Bei seinem bisher einzigen Champions-League-Einsatz von Beginn an hat der Kärntner getroffen – im November beim 2:0-Heimsieg gegen Galatasaray Istanbul. Seit Mitte Dezember plagten den 29-Jährigen allerdings Adduktoren- und vor allem Achillessehnenprobleme.

„Wir treffen auf die beste Mannschaft in Europa“

„Ich habe keine Schmerzen mehr, muss körperlich aber noch etwas aufholen“, erklärte Burgstaller vor dem Hinspiel gegen City der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“. Auf das Duell mit dem englischen Meister könne sich jeder freuen. Burgstaller: „Wir treffen, auch was die Form angeht, auf die beste Mannschaft in Europa. Wir werden uns voll dagegenstemmen und sicher nicht vorher die weiße Fahne hissen.“

Schalke-Coach Domenico Tedesco
Reuters/Leon Kuegeler
Die Erwartungen von Schalke-Trainer Domenico Tedesco gegen Englands Meister sind nicht hoch

Das Champions-League-Viertelfinale hat Schalke zuletzt 2011 erreicht, ManCity stand dort in den vergangenen drei Jahren zweimal. Weiter als ins Halbfinale 2016 sind die „Citizens“ aber noch nicht vorgedrungen. Die Königsklasse ist für den vor zehn Jahren von Investoren aus Abu Dhabi auf Vordermann gebrachten Großclub so etwas wie die „Unvollendete“.

Rückkehr für Gündogan und Sane

„Wenn du in der internationalen Elite sein willst, musst du diese Trophäe gewinnen“, sagte Ilkay Gündogan. Der deutsche Mittelfeldspieler steht wie Landsmann Leroy Sane unter besonderer Beobachtung, kehren die beiden doch mit City zu ihren Wurzeln zurück. Gündogan ist in Gelsenkirchen geboren, wurde aber einst für zu schwach für den Schalke-Nachwuchs befunden. Sane wechselte 2016 für kolportierte 50 Millionen Euro von Schalke zu City.

Pep Guardiola hatte das deutsche Duo 2016 in seinem ersten Sommer im Amt nach Manchester geholt. Nach Anlaufschwierigkeiten gewann der Startrainer mit den „Citizens“ im Vorjahr die ersten Titel. Im Champions-League-Viertelfinale kam aber gegen Liverpool das Aus. Derzeit ist City noch in vier Bewerben im Titelrennen. „Jetzt kommt die größte Bühne, die Champions League“, sagte Guardiola.

Ronaldo in Königsklasse noch mit Ladehemmung

Ronaldo ist es die liebste Bühne. 121 Tore (122 inkl. Qualifikation) hat der Rekordhalter im Bewerb bereits erzielt. In seiner ersten Saison für Juventus war es bisher aber erst eines. Bei der 1:2-Heimniederlage am 7. November gegen seinen Ex-Club Manchester United erzielte er die 1:0-Führung. „Es ist nicht der Fall, dass Ronaldo hergekommen ist und wir sicher gewinnen“, sagte Trainer Massimiliano Allegri und versuchte die enormen Erwartungen vor dem Gastspiel in Madrid zu relativieren.

Cristiano Ronaldo erzielt für Juventus ein tor gegen ManUnited
Reuters/Massimo Pinca
Sein bisher einziges CL-Tor für Juventus gelang Ronaldo gegen seinen Ex-Club Manchester United

Nach einer bisher überzeugenden Ligasaison ohne Niederlage und mit nur drei Remis träumt man in Turin längst vom Titelgewinn in der Königsklasse. 2015 und 2017 stand die „Alte Dame“ bereits im Finale. „Es wäre verrückt, zu sagen, dass wir haushoher Favorit sind, die Champions League zu gewinnen“, sagte Allegri. „Wir haben das Ziel, die Trophäe heimzubringen – wenn wir gut spielen und Glück haben.“ In der Saison 1995/96 feierte Juventus den bisher einzigen Triumph in der Champions League, 1984/85 gewannen die Turiner den Europacup der Landesmeister.

Atletico ist Juves erster echter Prüfstein. Die Madrilenen beendeten ihre jüngste Negativserie von zwei Liganiederlagen in Folge am Samstag dank eines Tores von Offensivstar Antoine Griezmann bei Rayo Vallecano (1:0), sind nun wieder Tabellenzweiter. Auch Atletico war 2014 und 2016 als unterlegener Finalist nah dran am großen CL-Coup. Diesmal steigt das Endspiel am 1. Juni im eigenen Stadion Wanda Metropolitano.