Stefan Kraft
GEPA/Thomas Bachun
Nordische WM

ÖSV-Quintett für Großschanze steht fest

Stefan Kraft geht nach starkem Training voller Selbstvertrauen am Samstag (14.40 Uhr, live in ORF eins und im Livestream) in den Großschanzenbewerb der Heim-WM in Innsbruck. Neben dem 25-Jährigen dürfen dank dessen Gold von Lahti 2017 noch vier Landsleute antreten. WM-Debütant Jan Hörl zog in der internen Qualifikation den Kürzeren.

Der 20-jährige Salzburger war im Training nicht über 115 und 116 Meter hinausgekommen. „Die zwei Sprünge waren okay, aber okay ist zu wenig“, meinte Hörl, der aber dennoch noch auf einen Platz im Aufgebot gehofft hatte. Doch für Cheftrainer Andreas Felder war die Entscheidung klar. Die ÖSV-Teamführung nominierte am Donnerstag Philipp Aschenwald, Manuel Fettner, Michael Hayböck und Daniel Huber für den ersten Sprung-Bewerb.

„Manuel Fettner und Jan Hörl waren von den Platzierungen ziemlich gleichauf, aber Manuel war mit einem Sprung mit 121 Metern (danach 114,5 m, Anm.) recht knapp an den Weitesten dran.“ Felder freute sich über die insgesamt recht guten Leistungen seiner Springer, die das erste Training am Mittwoch noch ausgelassen hatten. „Das ist doch immer ein gewisses Risiko. Aber jetzt haben sie gesehen, dass sie gut dabei sind, das müsste passen“, sagte der 56-Jährige.

Kraft fühlt sich pudelwohl

Mehr als nur gut dabei war der dreifache Saisonsieger Kraft. „Das war echt cool“, strahlte der Salzburger nach seinen Sprüngen auf 121,5 und 130,5 Meter. „Ich habe schon beim ersten Sprung ein gutes Gefühl gehabt, der zweite war noch einmal lockerer, da war richtig gute Energie drinnen. Ich bin megahappy, wie das heute losgegangen ist“, sagte Kraft der APA.

In Abwesenheit der Polen um Olympiasieger Kamil Stoch und des Slowenen Timi Zajc war Kraft beim zweiten Sprung Zweiter hinter Weltcup-Spitzenreiter Ryoyu Kobayashi aus Japan, der nach 120 auf die Höchstweite von 132 Metern kam.

Der Weg zur WM mit einem Tag mehr zu Hause habe gut gepasst, sagte Kraft. „Ich glaube, wir haben alles richtig gemacht, denn wir kennen die Schanze. Das hat man heute gesehen, dass alle gut zurechtgekommen sind. Ich glaube, das war für die nächsten Tage sehr wichtig, noch zwei Tage zu Hause gewesen zu sein. Das ist für uns ein Vorteil, denn die anderen Teams sind gleich von Willingen hergeflogen.“

Hayböck zeigt im ersten Durchgang auf

Hayböck war im ersten Durchgang mit 126,5 Metern der Beste und landete danach bei 122 Metern (6.). „Ich bin frei drauflos gesprungen, habe auf das vertraut, was ich mir in den letzten Wochen erarbeitet habe, dass es stabiler geworden ist. Es war nur Training, aber ich bin sehr glücklich darüber“, sagte der Oberösterreicher. „Es läuft einmal nicht schlecht.“

Michael Hayboeck (AUT)
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Im ersten Durchgang landete Hayböck bei 126,5 Metern und war damit der Beste

Philipp Aschenwald kam einen Tag nach der bestandenen Englisch-Matura auf 126 (2.) und 122,5 Meter (5.). „Ich hatte zwei lässige Sprünge“, freute sich der Lokalmatador.

Bei den Deutschen, die in Markus Eisenbichler und Karl Geiger die besten Springer hatten, bekam Vizeweltmeister Andreas Wellinger trotz schlechterer Saisonergebnisse den Vorzug vor dem Tournee-Dritten Stephan Leyhe. „Andreas weiß, wie man Medaillen gewinnt“, begründete DSV-Cheftrainer Werner Schuster die Entscheidung.