Bernhard Gruber und Franz-Josef Rehrl (beide AUT)
GEPA/Philipp Brem
Nordische WM

Kombinierer erobern erneut Bronze

Österreichs Kombinierer haben nach Platz drei von Franz-Josef Rehrl im Einzel am Sonntag auch im Team-Sprint nachgelegt. Rehrl und sein Teamkollege Bernhard Gruber eroberten auch im Team-Sprint Bronze und sorgten damit für die zweite österreichische Medaille bei der nordischen Ski-WM in Seefeld.

Das österreichische Duo musste in der Loipe nur Eric Frenzel und Fabian Rießle aus Deutschland sowie den Norwegern Jan Schmid und Jarl Magnus Riiber den Vortritt lassen. Detail am Rande: Nicht nur Rehrl wiederholte sein Ergebnis aus dem Einzel: Für Frenzel war es der zweite Titel in Seefeld, für Schmid die zweite Silbermedaille.

Schon nach dem Springen auf dem Innsbrucker Bergisel hatten sich Rehrl und Gruber 22 Sekunden hinter Deutschland, 14 hinter Japan und fünf vor Norwegen an dritter Stelle eingereiht. Der Rest des Feldes war bereits zur Halbzeit abgeschlagen. Im Langlauf schlossen sich die Verfolger der Deutschen schnell zusammen. Am Ende blieben jedoch nur Österreich und Norwegen im Kampf um die restlichen Medaillen übrig – auch weil der Japaner Yoshito Watabe einen Skibruch erlitt. Im Zielsprint hatte Riiber gegenüber Gruber knapp die Nase vorne.

„Strahlender Tag“ für Duo

„Ich habe im zweiten Bewerb meine zweite Medaille gemacht, ich habe so eine Freude“, sagte der 25-jährige Rehrl im ORF-Interview. Die Entscheidung um Gold war laut dem Steirer bereits auf der Schanze gefallen. „Die Sprünge waren besser als gestern, nur sind die Deutschen heute sehr, sehr gut gesprungen“, so Rehrl, der in der Loipe noch einmal kurz auf Gold hoffen durfte: „In den ersten Runden habe ich mir gedacht, wie unschlagbar die Deutschen heute sind. In der letzten Runde waren sie plötzlich wieder da.“ Am Ende brachte Rießle jedoch die Goldene für Deutschland heim.

Bronze für Kombinierer

Franz-Josef Rehrl und Bernhard Gruber eroberten im Teamsprint Bronze hinter Deutschland und Norwegen.

Gruber, der schon 2013 in Val di Fiemme gemeinsam mit Willhelm Denifl Silber im Team-Sprint gewonnen hatte, rechtfertigte seine Aufstellung anstelle von Mario Seidl mit einem soliden Sprung und einer gewohnt soliden Vorstellung in der Loipe. „Ich habe gut gefightet und Franz-Josef ist auch ein tolles Rennen gelaufen. Wenn man mir vor zwei Wochen gesagt hätte, dass ich eine Medaille mache, hätte ich gesagt, nie im Leben. Aber so schnell kann es gehen. Der Tag strahlt“, freute sich der 36-Jährige.

Bernhard Gruber (AUT)
GEPA/Christopher Kelemen
Gruber (Mi.) musste erst auf der Zielgeraden dem Norweger Riiber (r.) den Vortritt lassen

Einzig im Zielsprint konnte er den 15 Jahre jüngeren Riiber, der sich heuer bereits vorzeitig den Gesamtweltcup gesichert hatte, nicht auf Distanz halten. „Der Schlusssprint war wirklich cool. Ich habe probiert, von Jarl (Riiber, Anm.) wegzukommen, aber der ist einfach eine harte Nuss. Ich habe dann noch ein bisschen Stress bekommen, dass vielleicht noch der Japaner Akito Watabe kommt, also habe ich mein Rennen durchgezogen“, so Gruber, der sich über seine siebente WM-Medaille – darunter 2015 Gold im Einzel – freuen durfte.

Trainer lobt gesamtes Team

„Super, dass wir wieder eine Medaille gemacht haben, nachdem wir vor zwei Jahren in Lahti Vierter waren“, freute sich auch Cheftrainer Christoph Eugen. Dass Schmid im Kampf um Silber am Ende die Nase vorne gehabt hatte, sei Ergebnis der Passivität der Norweger in den Runden davor. „Einziger Wermutstropfen ist, dass die Norweger zu wenig (Führungsarbeit, Anm.) gemacht haben. Wir brauchen uns läuferisch nicht verstecken“, so der ÖSV-Coach.

Der Steirer sah die bisherige Ausbeute als Bestätigung für die Arbeit des gesamten Teams. „Wir hatten super Material und waren top drauf. Die Arbeit des gesamten Teams ist sensationell, sie sind als erste auf der Loipe draußen und die letzten, die am Abend ins Hotel kommen. Ohne Topmaterial hat man keine Chance mehr“, so Eugen, der bereits mit Vorfreude auf die Bewerbe von der Normalschanze blickte: „Im zweiten Bewerb wieder eine Medaille – das beflügelt natürlich. Wir sind jetzt topmotiviert, dass wir auch in den kommenden Bewerben weitere Medaillen machen.“

Teamsprint Großschanze

Endstand nach je einem Sprung und 2 x 7,5 km Langlauf:
1. Eric Frenzel / Fabian Rießle GER 28:29,5 1/6*
2. Jan Schmid / Jarl Magnus Riiber NOR + 8,2 4/2
3. Bernhard Gruber / Franz-Josef Rehrl AUT 9,2 3/4
4. Akito Watabe / Yoshito Watabe JPN 56,4 2/12
5. Aaron Kostner / Alessandro Pittin ITA 1:37,1 7/5
6. Maxime Laheurte / Antoine Gerard FRA 1:44,6 5/7
7. Eero Hirvonen / Ilkka Herola FIN 2:03,1 8/1
8. Pawel Slowiok / Szczepan Kupczak POL 2:30,4 6/11
9. Taylor Fletcher / Ben Loomis USA 2:56,8 11/3
10. Jan Vytrval / Tomas Portyk CZE 3:34,5 9/8
* Platzierung im Springen/Langlauf