Nicole Schmidhofer (AUT) lächelt
GEPA/Thomas Bachun
Ski alpin

Schmidhofer nach Korrektur „megahappy“

Nicole Schmidhofer hat auf die nachträgliche Ergebniskorrektur bei der chaotischen Abfahrt von Crans-Montana am Samstag mit großer Freude reagiert. „Ich bin megahappy, jetzt kann es so weitergehen“, sagte die Steirerin, die am Dienstag nach Überprüfung der Zeiten vom vierten auf den zweiten Rang vorgereiht worden war und damit dem erstmaligen Gewinn der kleinen Kristallkugel einen weiteren Schritt näher gerückt ist.

Schmidhofer ereilte die positive Nachricht nach der Landung in Russland auf dem Weg zur nächsten Weltcup-Station in Sotschi. „Die Erleichterung ist sehr groß. Das taugt mir voll“, sagte die 29-Jährige, die sich bei allen, die sich für sie eingesetzt hätten, bedankte. Es habe sich bewahrheitet, was man auf den Fernsehbildern gesehen habe.

Sie habe nicht gut geschlafen in den letzten Nächten, denn wer lasse sich schon gerne „bescheißen“. „Niemand. Und vor allem nicht, wenn es um eine Kugel geht. Man weiß ja nie, was passiert. Es tut mir natürlich irrsinnig leid für Joana Hählen, es wäre ihr erster Podestplatz gewesen, ich hätte es ihr auch vergönnt. Es ist ja nichts Persönliches.“

Schmidhofer auf Platz zwei vorgereiht

Nach der chaotischen Abfahrt in Crans-Montana wurde Nicole Schmidhofer nach der Überprüfung der Zeiten am Dienstag auf Rang zwei vorgereiht.

Für Kriechbaum bleibt „fahler Geschmack“

ÖSV-Damen-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum freute sich über die rasche Behandlung des Protests. „Ich bin zunächst überrascht, dass das so schnell über die Bühne gegangen ist. Es wurde auch gestern zusätzlich noch eine Beschwerde bei der Alpinkommission eingereicht. Offensichtlich dürfte ein nicht zu komplizierter Fehler passiert sein, deshalb ist das doch relativ rasch korrigiert worden.“

 Nicole Schmidhofer (AUT) und Cheftrainer Juergen Kriechbaum
GEPA/Harald Steiner
ÖSV-Damen-Chef Jürgen Kriechbaum freute sich mit Nicole Schmidhofer über den per Protest erkämpften Podestplatz

Schmidhofer habe den zweiten Platz verdient zugesprochen bekommen, meinte Kriechbaum. „Nichtsdestotrotz bleibt ein fahler Geschmack dabei, dass diese ganzen Dinge so passiert sind, dass man so lange braucht, um die entsprechenden Zeiten herauszufinden.“

Hählen und Gut-Behrami zurückgereiht

Schmidhofer war am Samstag hinter der italienischen Siegerin Sofia Goggia und der Schweizerin Hählen ursprünglich als Dritte geehrt worden. Aufgrund von Problemen mit der Zeitmessung bei vier Schweizerinnen – Hählen, Lara Gut-Behrami, Jasmine Flury und Priska Nufer – und dem Zurückgreifen auf Handstoppung wurde sie dann hinter Gut-Behrami zurückgereiht. Der ÖSV legte gegen die Wertung aber Protest ein, da TV-Bilder dem neuen Ergebnis widersprachen.

1. Sofia Goggia (ITA)
2. Nicole Schmidhofer (AUT)
3. Corinne Suter (SUI)

Nun wurde das Resultat neuerlich korrigiert. Der Skiweltverband (FIS), der gemeinsam mit Swiss Timing das Resultat noch einmal überprüfte, begründete die erneute Korrektur damit, dass der Korrekturfaktor von 0,13 Sekunden abgezogen anstatt hinzugefügt wurde. Als Grund für den eigentlichen Fauxpas nannte die FIS zu hoch montierte Fotozellen im Ziel, da der Schneelevel nach mehreren Läufen, dem Rutschen auf dem Kurs und aufgrund der Sonneneinstrahlung etwas abgesackt sei.

Größerer Vorsprung im Weltcup

Der Sieg von Goggia blieb unangetastet, ebenso die 0,52 Sekunden Rückstand von Schmidhofer. Corinne Suter hat als neue Dritte 0,59 Rückstand, deren Schweizer Landsfrau Hählen als nunmehr Vierte 0,61. Gut-Behrami fiel mit 0,71 auf Platz sechs zurück. Damit schob sich Stephanie Venier als zweitbeste ÖSV-Läuferin vom sechsten auf den fünften Platz.

Die Korrektur des Ergebnisses hat auch Auswirkungen auf den Kampf um den Abfahrtsweltcup. Schmidhofer, die bisher 60 Punkte Vorsprung auf ihre schärfste Konkurrentin und Teamkollegin Ramona Siebenhofer hatte, tritt nun mit einem Polster von 90 Zählern zur nächsten Abfahrt auf den Olympiapisten in Sotschi an. Die in Crans-Montana bei einem Sturz verletzte Slowenin Ilka Stuhec kann als Dritte nicht mehr eingreifen, Venier liegt als Vierte 104 Zähler zurück. Einzig die fünftplatzierte Deutsche Kira Weidle könnte dem ÖSV die kleine Kugel noch streitig machen, sie liegt zwei Rennen vor Schluss allerdings 166 Punkte hinter Schmidhofer.